Über Silvia Neid und Lothar Matthäus

Wenn man diese beiden prominenten Namen in einem Satz liest, denkt man vielleicht an Fußball, an den DFB sicherlich, sicher nicht an ein Paar, umschlungen und verliebt in Paris (Sylvia müsste da eher Sylviana sein) und schon gar nicht an den VfL Bochum 1848.

Als es 0-2 für Energie Cottbus stand, entrollten die BO-Ultras ein blau-weißes Banner, auf dem “Lothar für Bochum” stand. Man forderte ganz ernsthaft Lothar Matthäus als Retter für das schlingernde Schiff VfL. Das Gesamtszenario würde Allen Harper gefühlsmäßig so beschreiben: “This is a new personal low!”

Es sah zu diesem Zeitpunkt eher nach einem 0-3 aus, weil man im Mittelfeld immer wieder früh nach eigenem Ballbesitz den Ball verlor (oft an Banovic), immer und immer wieder die Abwehrspieler Chaftar und Rothenbach [beide schwach] alleine ließ und Engelbrecht die arme Sau war, die vorne erfolglos sich mühte, rannte und rackerte, wie jeder unserer Stürmer (außer Aydin seit April), der da vorne sich verzweifelt rumrennt.

Nein, es war bis dahin ein gebrauchter Tag für die 9571 Zuschauer im Rewirpowerstadion, wenn’s nicht die 400 aus der Lausitz waren, …anders als die 10.000 Dresdener in Hannover waren die ganz harmlos in der Westkurve.

Kurz nach einem Meinungsaustausch im Ostkurventreff mit Moppel und Volpers hatte man im leeren Block A neben dem Patenkind Platz genommen, da prüfte Sörensen Heerwagen, doch der rettete zunächst das 0-0 in der 1. Minute. Bochum war nicht auf dem Platz in der 30 minütigen Anfangsphase. Prolog ohne den VfL, die Tragödie mit ihm.

Das 0-1 nach 5 Minuten fiel dann wie eine kleine Slapstickeinlage-  und vorhersehbar - durch Sanogo. Die Flanke wurde von dem Ivorer an den Pfosten geköpft, doch der sich umdrehende Heerwagen sah den Ball erst kurz von hinten auf sich zufliegen und von da aus ins Tor.

Aber man brach nicht so ein wie gegen Aue im Schnee, obwohl Energie gefühlte 65 % Ballbesitz hatte. Das 0-2 fiel vorerst nicht, auch weil Philipp Heerwagen souverän gegen Boubacar Sanogo rettete in einer 1-1 Situation. Die Verteidiger über außen beim VfL wirken megaunsicher, doch sie hatten auch keine Anspielpartner (Kramer, Dabro dauernd auffa Bank, Iashvili geschont), weil außer Tasaka und Goretzka niemand genug Bewegung zeigte und zwischen Angriff und Abwehr ein großes Loch klaffte. Freier war stets bemüht, war aber am besten hinten in der Abwehrkette.

Cottbus in schwarz ließ die Kugel laufen, Bochum lief hinterher und wenn man mal den Ball hatte, war er eben oft ganz schnell wiederweg. Sinke prüfte mal den Pfosten des Energietores, hinterher nochmal. Bochum hatte auch noch Alu-Pech und einen schlechten Schiri, nur das 0-1 hatte verdient Bestand zum Pausentee. Es gab keine Pfiffe zur Pause, nur leichten Applaus. Das war auch nicht das, was die Mannschaft für die ersten 30 Minuten verdient hatte, eher eisiges Schweigen.

Mittlerweile hatte der Regen eingesetzt, das 0-2 in der 50. Minute war wieder ein Duell Sanogo Heerwagen! Wieder ein Kopfball - diesmal an die Latte - dann an Heerwagens Rücken und vor die Füße des Cottbusser Stürmers: 0-2. Eigentlich eine sichere Niederlage für die Tormaschinen vom VfL Bochum. Verloren !

Doch ab der 70. Minute griff der VfL an, auch weil Neitzel schnell reagierte und anders als zuletzt unter Bergmann die Bochumer nicht aufgaben. Die schwächsten Teams nach Standards sind Bochum und Cottbus. Diesmal wieder ein Standard von Tasaka (?), eine Hereingabe landet auf dem Kopf von Sinke, den er im dritten Anlauf macht. Nicht nur deshalb ist der Bochumer Innenverteidiger der VfL-Mann des Spiels. Ob er wohl im Doppelpack mit Goretzka verkauft wird?

Sinkiewicz steckte nie auf, neben ihm wurde am Ende Aquistapace (statt Malle) für Scheidhauer rausgenommen, dann kam der Schlussakkord des Spieles, aber eben diesmal nicht in Moll.

Eine Flanke fiel Dedic vor die Füße (Iashvili war auch gekommen!) und der machte in der 90. Minute das 2-2. Die Ost jubelte und man hatte es doch noch geschaft, dank Neitzel, Sinke und Tasaka und der Steigerung am Ende.

Erleichterung auch bei Neitzel/Reis und Todt, denn dieser Punkt 10 hatte nach dem Sieg in Havelse wichtige moralstützende Funktion. Ob die Mannschaft noch Harmonietee trinkt, wer weiß das schon.

Dass Bochum noch Klassennachbarn 1860 München im DFB-Pokal zugelost bekam, komplettierte die Bochumer Freude noch. Ist Neitzel dann auch erster Mann auf der Bank? Oder Loddar?

Oder kommen Kurz als Ex-Sechziger, Schubert als Ex-Paulianer, Metaxas/Wosz oder gar der Schalker Peter N. (auf den die Ultras mit Lodda M. reagieren wollten, es kam nur nicht) nun an die Castroper?

Ein weiterer Vorschlag war von einer bekannten Person der Fanszene Sylvia Neid, da sie gut mit Frauen umgehen kann….. ;-) Slava?

Lothar oder Sylvia Neid? Oder Peter? Oder Basler ? Oder Bobby Bolzer?

Nee, dieses nette Ende des Spiels versaue ich uns Lesenden nicht, träume von einem Pokalheimsieg im Dezember dohoam gegen Sechzig, von vielen Veränderungen am Codex und dann kommt irgendwann ein neuer, guten Cheftrainer.

Bis dahin muss die Mannschaft viel so spielen wie heute am Ende und wenig wie am Anfang.

Tom,CB’93

P.S.: Glückwunsch an die Fanatics für die 5 Jahre!

 

 

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