Besinnliches Besaufen

Am Mittwochabend war es zurück, das gute, alte VfL Bochum-Feeling. Das kleine, gallische Dorf, was sich wehrt gegen die Römer, also Schalker, Dortmunder und Gladbacher… . Alles, was den armen Bochumer so bedrückt, oft auch einfach die eigene Mannschaft.

Ja, es ist wieder EINE Mannschaft, die am Mittwoch 3-0 siegte. Capitano Maltritz am Zaun, die 20.000 Bochumer selig, “so gehen die Bochumer!” und dazu gab’s Wunderkerzen im Block A. Die Menschen guckten glücklich. Opel, Nokia, ….., der Abstieg 2009 kurz ausgeblendet!

Was die hektischen 15 Minuten von Dresden vielleicht bewirkten - als der K-Block schwieg: Esser schwamm sich frei, Malle und Sinke als Türme in der Schlacht, Goretzka endlich der Leader und das 4-4-2 von Neitzel als Erfolgskonzept dieses Teams mit Aydin und Dedic als Striker.

Schmidt, der Sechzigcoach, sah den Platzverweis als entscheidende Szene und er war es wohl auch, denn mit 10 Mann spielt man 63 Minuten halt unrund. Die grünen Sechzigtrikots waren hässlich (voll die Hässligen!) wie die Nacht und das 1-0 durch Dedic brach auch den Bann der Jogginghose vom vorigen 0-0. Bochum bleibt der Angstgegner der Löwen.

Dedic gutes Durchsetzen brachte also das 1-0 gegen die Münchener, die mit Lauth, Bierofka, Halfar zwar Routine hatten, aber wenig Esprit. Die Giesinger hatten 2-3 Torchancen in 90 Minuten, die Esser entschärfte.

Nein, es lief alles für Bochum nach 30 Minuten und niemand boykottierte irgendwas an diesem tollen Abend. Dass das 2-0 vor dem Pausentee nicht fiel sollte niemanden Stören.

Es spielte fast nur Bochum, Neitzel und Reis haben es geschafft den Mannschaftsgeist zu hypen - das ist die beste Änderung zu Bergmann. Ja, sogar ein Chaftar ist nicht mehr ganz der Antispieler der Hinrunde und Rothenbach wusste teilweise zu überzeugen. Wenn im Januar noch Toski, Freier und Delura dazu- und Tasaka zurückkommen, dann kann Bochum den Abstiegskampf endlich richtig annehmen und Sandhausen und Regensburg distanzieren.

Doch niemand dachte Mittwoch daran: Es ging nur um Spiele in Offenbach oder beim BVB oder gar dem FCB. Man sang “Seht ihr Schalke, so wird das gemacht!” und Maltritz machte das 2-0 per Kopf und man träumte von der Pokalfee Olaf Thon. Niemand wünschte sich mehr Loddar M. oder Peter N. als Trainer. Das 3-0 - wieder durch Magic Maltritz- ließ die Blau-Weißen träumen.

Drei Siege, 10-0 Tore, man fragte sich an der Castroper, warum die Winterpause nun gerade jetzt kommen musste und schwelgte im Glühweinrausch.

Man konnte ja sogar Aydin und Dedic rausnehmen, Scheidhauer sollte den Assist geben, Neitzel macht zur Zeit nachvollziehbare Dinge und hat das Glück des Tüchtigen und rettet damit Todts Ruf. Bochum als Stadt will raus aus der Depression.

Der VfL ist da ganz wichtig für das Selbstvertrauen in dieser Stadt und wir alle brauchen einen starken VfL, der war 2012 oft nur graue Theorie.

Diesmal hatten die Löwen keine Chance und Iashvili konnte endlich raus - er war platt. Die Mannschaft hatte sich ihr Weihnachtsessen redlich verdient, die Münchener waren insgesamt chancenlos wie Paderborn.

Nun träumte man von Offenbach, aber der minderbemittelte Schalker zog die Stuttgarter auswärts, was ein harter Brocken ist, den man schlecht einschätzen kann; Santa Claus hatte sich für Bochum zu früh umgedreht, aber selbst das konnte mich um 24.00 Uhr im RE nicht abfucken.

Nein, Bochumer gingen auch Samstag noch glücklich über den Weihnachtsmarkt und unsere Weihnachtsfeier im Yamas war das I-Tüpfelchen auf einen goldenen Dezember mit tollem Essen und Katzenwein.

Prost Jungs, Weihnachten kann besinnlich werden dank einer wiederbelebten VfL-Mannschaft. Wir haben nun Bock auf die Rückrunde und im Februar einen Termin beim Coach.

Tom;CB’93

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