A tribute to Werner Altegoer

Einen guten Nachruf zu verfassen, auf den Menschen Werner Altegoer, der für den VfL Bochum ähnlich enorm epochal war wie der selige Ottokar Wüst, ist generell schwierig, gerade wenn man so emotional involviert ist. Dazu, wenn man Werner Altegoer und Ottokar Wüst beide als blau-weiße Würdenträger noch auf der Jahreshauptversammlung 2010 zusammen sah. Der eine als ewiger knorriger, unermüdliche Streiter für seinen Weg mit dem geliebten VfL, der andere als verdienter Expräsident unmittelbar vor mir sitzend, perfekt gescheitelt wie immer. Der VfL war gerade abgestiegen und damals hatte man noch Aufstiegsambitionen! Beide fochten leidenschaftlich (und vermutlich hatten sie in stillen Stunden manchmal beide Frust) ihren Weg, ohne beide gäbe es heute keinen Profiverein VfL Bochum, sie sind/waren die Figuren des Clubs. Das wird wohl immer so bleiben!

Schwer ist es auch deshalb einen Nachruf zu verfassen, weil man oft Menschen nicht gerecht wird und vor allem, wenn man ihn wie ich nur aus den Medien kannte. Dass Nähe nicht schlauer macht, zeigte ”Redakteur” Ulrich Homan in seinem Nachruf im Reviersport, der den Ãœbervater des VfL auch gegen mögliche Kritik nach dem Tode überidealisiert und das übliche Lamento gegen Bochums Fans anzettelt. Völlig sinnlos, da die Würde vor dem Tod einfach gebietet, solche Diskussion ruhen zu lassen und sich gut an den Verstorbenen zu erinnern.

Braucht ein demokratisch gesinnter Mensch so viel Lob ohne Schwachstelle, um überhaupt in seiner Bedeutung beschrieben zu werden? Den Respekt und die Wertschätzung bekommt der WA in seinem Onlinekondolenzbuch reichlich!

Der über 60 Jahre dem VfL dienende Werner A. hat sich immer als ECHTER Bochumer präsentiert und für das, was er als seine VfL-Familie verstanden hat, gekämpft! Er war Geldgeber, Übervater, Kontaktebeschaffer, Kämpfer gegen BVB/S04, Funktionär gegen Hoeneß und Patriarch des VfL, der einen Schlussstrich unter die Ära Wüst ziehen musste. He did it his way.

Was soll man jetzt nach seinem Tod nun dazu noch sagen? Danke (!) auf jeden Fall (!!) für 60 Jahre im leitenden Dienst für Verein und Stadt Werner ganz sicher. Einfach Danke. Es gibt gar keinen Zweifel, dass Altegoer der bedeutsamste Bochumer nach, neben oder vor Wüst war. Wer käme dann? Lange Nichts und dass beide nun tot sind.

Das macht jeden (!) VfL-Fan einfach nur traurig und die Familien und Freunde noch viel trauriger. Keinen kann das kalt lassen, dessen Herz für die Blau-Weiße Raute schlägt und niemand hatte nicht am Mittwoch ein flaues Gefühl im Magen als Werner gestorben war.

Da man ihn immer als starken Vereinskapitain im Kopf hatte, fällt einem schwer sich vorzustellen, dass auch diese Felsmenschen irgendwann schwach werden und sterben müssen. Es war so und viele werden ihn sicher auch dazu als etwas halststarrig und zuweilen stur beschreiben (bestenfalls prinzipientreu) und das war er auch bei seinem Rücktritt 2010 nach seiner Nichtentlastung.

Er hätte einen anderen Abgang verdient gehabt und hier widerspreche ich Homans Nachruf entschieden: Seine Rolle in den Köpfen der VfL-Fans wird wachsen, man wird sich gut an ihn erinnern und alten Zwist vergessen.

Menschen leben bekanntlich in der Erinnerung der anderen weiter und eins wird die Bochumer Fangemeide nie tun, ihn in seiner Bedeutung als Wirtschaftsrat des VfL, Präsident und Aufsichtsratvorsitzenden vergessen.

Danke, Werner, mach es gut, gucke mit Otto von oben auf uns herab, ohne Euch/Dich ist es sicher nicht einfacher geworden für den VfL Bochum zu sein! Ihr/Du wirst uns fehlen.

Mein herzlichstes Beileid gilt auch den Freunden und Familie, die den Menschen Werner Altegoer sicher ganz anders kannten als ich ihn aus/über die Medien!

Tom, CB’93

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