Eine echte Osttour (ohne Trabbi) beinhaltet neben Guide Marcel die Städtetrips Leipzig, Dresden, Ostberlin und die guten, alten Ostprodukte wie Club Cola, Rotkäpchensekt, Spreewaldergurken, Caro Zigaretten, Bautzener Senf und einen Besuch im alten Zentralstadion in Leipzig nicht nur zur Spartakiade 1987.
Heute läuft passend in der Dresdener Neustadt der Dynämo in Braunschweig (in hippen Skybars) hoffentlich nicht auf Touren wie gegen Hertha, sonst ist am Karsamstag nicht nur Bitterfeld im Bochumer Herzen angesagt, sondern echter Feiertagsblues de luxe.
Der VfL ist seit 2002 zu Ostern ungeschlagen und hat einst Stuttgart, Hoffenheim u.a. zur Zeit des Eiersuchens das Fürchten gelehrt. In Paderborn und Karlsruhe stotterte es zuletzt.
Dieses Mal tritt man nicht in der Wuhlheide (beim von Elf Freunde gehypten Union Berlin) an, diesmal spielt man in Westberlin. Die Zeiten “von Hertha und Union-Power gegen Kommunistenmauer” und Holst am Zoo sind lange vorbei. Die Zeiten der Freundschaft mit den Stasi-Befis größtenteils auch. Heute, wo die WM 2022 in Katar stattfindet mit einem rosa DFB-Team (?) und man über das Outing von homosexuellen Fußballern bei Aktionen gegen Homophobie (Heimspielbanner gegen Braunschweig der Fanini) bespricht, passt ein Auftritt der Berliner Hip Hop Szene beim Herthaspiel nicht so ganz, aber vermutlich geht heutzutage auch das. Fragt doch Bushido, den Integrationsrapper, Sido oder Fler!
Das alte Lied von Herthas Oldie Frank Zander zum Nachhausegehen “Nur nach Hause  gehen wir nicht!” wurde zur Hertha Hymne und die alte Dame wird Samstag zur Mittagszeit liedmäßig modernisiert. Was also können wir 700 Bochumer im Gästeblock unter den 40.000 Fröschen an Ostereiern neben zweifelhaften musikalischen Genüssen erwarten? Punkte?
Grönemeyer statt den Atzen, Dj Tommek und Peter Fox auf dem Rasen wäre eine kleine Sensation! Hertha BSC in voller Bestbesetzung, mit Ramos und Ronny warten der Wat-Asi-Lasogga Bochums Luthe die Hütte vollzuhauen. Kobiashvili der Azatreter und Alagui lauern. Es könnten auch Ndeng tun oder der Ben Hatira. Auf der Doppelsechs gegen unsere Offensive agieren zur Mittagszeit Niemeyer und Kluge, jede Menge Bundesligaqualität will den Aufstieg für Berlin schon in den Osterferien klarmachen. Olympiastadion w in blau will die Bayern statt Bochum oder Union.

Bochum vorraussichtlich mit Luthe — Lumb - Eyölfson - Malle (Aqua) - Rothenbach — Goretzka - Kramer — Tasaka — Toski (Dedic/Freier/…..)  — Scheidhauer in der ersteN Elf, dazu eventuell Ortega und ganz eventuell Aydin im Kader der Westfalen als Hoffnungsträger.
Tottotipp und Trend sagen ne klare Eins auf dem Tipschein bei Oddset. Hertha zu Hause eine Macht, Bochums Niederlagen stellen die Ampelmännchen auch nicht gerade “Auswärtssieg”, nur die Osterbilanz spricht für Neitzels Männer in orange/weiß/blau.
Am Samstag wird der Dresdener Trainer beim Topfavoriten für den Aufstieg auf eine souveräne Defensive bauen und das kann der VfL circa 30 Minuten in der sanften, kalten Sonne Berlins schon spielen. Aber nach vorne muss mehr gehen als Alibi und lange Pässe auf Scheidhauer, der sich mit Lustenberger oder Brooks und zusätzlich auch mit dem Ball auseinandersetzen muss.
Der Lederball von Addidas muss ins Eckige, sonst kann uns Dynamo überholen und Aue wegziehen, das wäre etwas viel des Aufbaus Ost. Blühende Landschaften brauchen wir wieder in Bochum, trotz Nokia, Opel und VfL-Abstieg.

Der neue Westen ist nicht nur im Hip Hop mal en vogue gewesen, es wäre eine neue Bochumer Welle notwendig, um Bochums Absturz in die Liga Drei oder eine Reli gegen Preußen Münster zu verhindern.
Man darf nicht auf die Gnade von Reekers oder Schwanke rechnen, die heute bei Hertha arbeiten, man muss es selbst tun.
Wie gegen Braunschweig sollte man couragiert spielen, sonst geht der VfL unter. Ich tippe leider auf ein 3-1, bei einem Gegner, der uns früher mal lag, doch das tat Braunschweig auch. Es ist gerade diese Aussischtlosigekeit unsere Chance.

Früher war nicht nur im Osten eh “alles besser”…..auch anna Castroper…