Widukind

In der Sachsengeschichte des Benedektinermönchs Widukind von (K)Corey werden die fränkischen Könige beschrieben und er selbst - der vermeintliche sächsische Adelige - gilt als wichtige und zugleich zweifelhafte Quelle dieser Phase der Ottonen. Das ist der eine mysteriöse Widukind von sächsischer Herkunft (beim VfL Bochum sind das Goosen/Redelings ;-) ).

Der andere Widukind, der berühmte, heidnische König der Sachsen um 800 n Chr, mit seiner finalen Niederlage gegen Karl den Großen bei Werden an der Aller (4000 tote Sachsen), wird noch heute von Teilen der Dynamo Fanszene mit dem T-Shirt Sachsenkrieger “gewürdigt”. Spielt die Kategorie D aus dem heutigen Elbflorenz damit auf die Verherrlichung Widukinds unter den Nationalsozialisten “als großen nordischen Krieger” an? Oder ist das eine Anklage an die Grausamkeit Karls des Großen bei seiner machtbewußten Christianiserung als Sachsenschlächter? Oder ist die akutelle Sonne einfach zu heiß für mich? Ich kauf mir ein Wassereis in blau und weiß!

Widukind steht neben August dem Starken also für DIE Sachsen und solange Rattenball Leipzig nicht die Nummer eins in (Fußball-)Sachsen ist, steht Dynamo für den Fußballstolz aus dem Freistaat in Grün-Weiß, nicht Sammer, Doll, Kirsten oder Sachsen Leipzig, Lok Leipzig, Chemnitz oder Aue. Das kann man doof finden, aber das volle Stadion beim 1-1 gegen Köln ist einerseits wie ein Ruf aus der Kehle des sächsischen Drangs nach Bedeutung im Westfußball, andererseits einfach gute Stimmung in der Zweiten Liga.

Die andere, dunkele Seite ist der DFB-Pokalausschluss wegen Krawallen in Dortmund (wo sich Nazis beider Seiten verabredeten), Hannover und und und …..viele Geschichten von Ausschreitungen, krassen Auftritten, einer kleinen, organisierten Rechten, immerwiederkehrender Pressehype und Sachbeschädigung (im letzen Jahr klaute man in Bochum das FS-Banner und Kassen). Der Ruf von Elbkaida und Faust des Ostens eilt dem Team um Poté, Kempe und Kirsten voraus. Letzterer zeigte gegen Köln, dass er seine krassen Fans vom Verhalten gut imitieren kann, als er eine klare Rote gegen den FC hätte kassieren hätte müssen, weil er mit den Händen kräftig austeilte.

Er kommt nach Bochum, unser Ex Dedic nicht, womit der schwarz-gelbe Traumsturm Dedic/Poté (vielleicht zum Glück) geplatzt ist. Kirsten wird von den Bochumer Fans im Ruhrstadion sicher kritisch begleitet werden, ähnlich kritisch, wie man den Mob aus Dresden erwartet. Das hat seine berechtigten Gründe.

Dabei tut man natürlich den vielen tausend friedlichen und tollen Fans unrecht, die ihr Dynamo Drsden Fußballteam toll begleiten und auch Montag wieder im Gästeblock des Ruhrstadions das Team von Peter Pacult laut supporten werden (Scheiß DSF?).

Es wird hoffentlich ordentlich voll werden anna Castroper und Peter wird gegen Peter an diesem Sommerabend gewinnen wollen. Man kann jetzt von einem 5-0 rumspinnen (”Spitzenreiter”), um dann Bochumtypisch 0-1 zu verlieren. Man muss aber sicher zu Hause gewinnen wollen, doch ein zwei-Siege-Start gelang zuletzt 1999 in Liga ZWO. Also wird Neururer wissen, dass die Erwartungshaltung der Bochumfans gefährlich ist, so schön die Stimmung auch sein mag aktuell in Westfalen. Gewann man zweimal gegen Dynamo im Vorjahr (2-1 und 3-0), so sind die treuen Bochumer Fans zuversichtlich, dass man wieder siegt- wer will es ihnen verdenken.

In Union Berlin rührte der Trainer die Mannschaft mit 6 Neuzugängen richtig zusammen und das 1-2 war irgendwie verdient und enorm wichtig. Doch nur wenn bei Sukuta-Paso, Tasaka und Aydin der Knoten platzen kann, werden die Fans in Blau und Weiß morgen jubeln und der Dynamo (aus-)fallen.

Denn Peter Pacult wird seine bis dato erfolgreiche Defensivstrategie auch Morgen wieder gegen den VfL wählen! Er hatte mehr Erfolg damit als mit der torlosen Truppe des Vorjahres.

Laut VfL4u könnte die Strategie beider Trainer Morgen so aussehen:

VfL: Luthe - Bastians, Fabian (Acquistapace), Maltritz, Freier - Tasaka, Jungwirth, Tiffert, Latza, Cwielong (Aydin) - Sukuta-Pasu
DD: Kirsten - Schuppan, Susac, Bregerie, Gueye - Trojan, Menz (Müller/Kempe), Fiel, Losilla, Ouali - Poté

Ein Sieg ist also im Plan der Bochumer und Dresden wird genau das erwarten. Butscher kann dem VfL morgen nicht helfen, den Stolz der Sachsen zu besiegen.

Was also gibts Morgen? Emotionen, Hitze, Kampf und Tore? Auf jeden Fall Fiege, Bratwurst und ein Wiedersehen mit alten Bekannten im Block. Es gibt also keine Alternative zum Stadionbesuch liebe Bochumer.

Den letzten Sieg des VfL gegen Dresden streamte ich in Houston, diesmal bin ich in LA. Duplizität der Ereignisse über dem großen Teich?

Vielleicht. Aber Bochum ist diesmal leichter Favorit, war damals leichter  Außenseiter und drehte das Spiel nach einem 0-1 durch Poté. So geschehe es wieder.

Diesmal wird der VfL sofort Druck machen, aber Neururer ist sicher clever genug nicht “Attack Attack go” zu rufen wie einst Fossil Rehagel.

Eigentlich braucht Bochum Morgen die Geduld seiner Fans. Wenn sie geduldig bleiben, findet Peter die richtige Strategie und das Team den Mut gegen Sachsenkämpfer. Ich glaube an ein knappes 1-0……. oder hoffe ich? Oder beides? NEIN; SIEG!

Was sagt eigentlich Widukind dazu? Nix? Sind ja beide auch schon lange von uns gegangen!
Tom, CB-Westfalen’93

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