Ker Pedda, jez mach aber mal hinne!

Die Idee, dass der VfL im milden Winter ‘13/’14 besser geworden wäre, hatte eigentlich kaum einer der wenigen Optimisten rund um Bochum so recht erhofft, außer vielleicht, dass eine gewisse Eingespieltheit der Mannschaft erwartet wurde. Das kann man mal erwarten. Selbst der Hochstädter und der Neururer waren bis Freitagabend äußerst zurückhaltend, als plötzlich Alles noch viel schlimmer erschien als es noch im November `13 gewesen ist: 1-2 gegen den FSV Frankfurt, der spielerisch, läuferisch und kämpferisch gegen einen taktisch ungeordnet wirkenden VfL als Kollektiv wirkte, während Bochum - wie immer - im Vorwärtsgang, viele unnötige Bälle abgab. Eine Kopffrage?
Die Maßnahme, fünf gelernte Innenverteidiger hinten in die Viererkette und einen auf die Doppelsechs zu stellen, hatte im Vorfeld für Verwunderung gesorgt und unser Problem 1 verdeutlicht:
Wir haben seit Jahren auf der linken und rechten Außenverteidigerposition keinen kleinen, gelernten spielstarken Typus, der was für die Spieleröffnung über die Flügel tut. Also keinen Colding, Pferzel oder „Pippo“ Bönig, ein Slavo Freier wurde unlängst vermisst, echt wahr.
Gut, Sinke für Jungwirth auf der Sechs kann man mal versuchen, um hinten was Wackliges zu stabilisieren, aber nach vorne geht dann eben wenig.
Problem 2: Ratsche, Kramer und Goretzka konnten nicht ansatzweise im Mittelfeld ersetzt werden. Obschon Tasaka, Cwielong, Jungwirth und Latza erst in der Lage dazu erschienen, es war ein Trugschluss. Was Kramer von seinem alten Trainer hielt (”Der Unterschied zu Favre sind keine Welten, das sind Galaxien!”), findet bald dann mehr Gehör, wenn der VfL auch bei St Pauli verlöre und auf einen Abstiegsplatz rückte. Wir wissen jetzt, wie groß eine Galaxie ist.
Problem 3 folgt: Der Trainer ist gut darin, kurz das Optimale aus einer Truppe herauszuholen, mit den Medien zu spielen, Kontakte zu nutzen und den Kasper zu machen („blaue Haare“/“Tanzbär“), bis dieser kurzfristige Effekt verpufft. Dann kommt der zähe Alltag und er beginnt immer öfter zu verlieren. Im Moment sind wir mit ING und 60 das torungefährlichste Team von Liga Zwei.
Problem 4: Der Sturm vom Freitagabend war einer, der in NRW Bäume umwarf. Bochums Sturm traf gar per Aydin mit dem Kopf ins Netz, aber sonst blieb’s ein sehr laues Lüftchen, weil Sukuta-Pasu das Glück, Cwielong die Form fehlt und Ilsö offensichtlich die ganze Saison ein Problem mit dem Trainer hat. Er, der fußballerisch beste Stürmer unter den Bochumer Strikern, wollte Freitagabend auch nicht so recht, genau wie Seattle Sounders Tiffert. Scheinbar hat Pedda diese beiden auserkoren, schuldig zu sein, dann werden’s nach und nach die Medien, die Ultras, die Ex-Spieler.

Auf Tasaka oder Bastians (oder gar Paule)zu hoffen, ist fürs Millerntor aber trotzdem eine Option. Man braucht kein Whistleblower zu sein, um zu wissen, es wird gegen Pauli (und F95) ein dickes Brett.
Auch Butscher, Gayamerah und Holthaus sind hinten sicherlich Optionen, während vorne Bulut und Kreyer nachrücken könnten. Pedda hat, wenn er was wagt, also noch Optionen, um Samstagmittag um 13.00 Uhr, im Schatten des alten Flakbunkers nicht noch weiter unter medialen Beschuss zu geraten. Zum Trost könnte man sagen, mit Bert von M. vom Lokalkonkurrenten HSV würde er auch nicht tauschen wollen, wenn die großen Dino-Hamburger in Braunschweig verklatschen. Da würde eine Reeperbahntour für beide nicht lustig werden. Die machen wir Commandanten….;-)
Was kann Sonnabend gegen die braun-weißen Kiezkicker helfen? Sicher, auswärts kompakt stehen ist drin, aber auch ein wenig Selbstvertrauen nach vorne wird im Schatten der Domkirmes wichtig werden. Peter muss also diese Woche der Bestrafer, der Ermunterer und der Zauberer sein. „Vollfriseur“ als Spruch reicht da nicht. Basics wird man brauchen auf dem Acker in Hamburg.

St. Pauli selbst hat mit dem 2-2 von Bielefeld auch gefühlt eine Niederlage erlitten, weil man durch Thy und Nöthe schon 0-2 führte und bitter bezahlen müsste für fehlende Konzentration und Geilheit. 3000 Paulifans unter den 23.000 auf der Alm hatten nicht so einen guten Tag wie die 3000 Bochumer im November. ABER: Bochums Problem, Bielefeld war Bochums letztes Highlight:

Unser Feind: Der Trend, die Form und die Statistik: Der VfL Bochum gewann 1977 zuletzt in St. Pauli und fährt nun als durchgeschüttelter 13. zum 6. Der 2.Liga. Merde….

Mag die Tour für 2500 Bochumer noch so witzig sein nach Hamburg, die Stadt noch so cool, die 30.000 Fans im ausgebauten Stadion noch so witzig, es kann ein besonders bitterer Tag für Neururer und Hochstädter werden. Sollte Ratsche Fin Bartels gut einsetzen, sollte Nöthe treffen oder Vorhoek, dann wird’s hart für die kriselnden Blauen. 17.? Möglich!

Im Duell der Energygetränke auf den Leibchen ist Hamburg klarer Favorit gegen Bochum. Der VfL muss vermeiden, auf einen Abstiegsplatz zu rutschen und Pedda darf sich nicht zum Dauerthema machen lassen. Da helfen nur Siege.

Doch dafür, hab ich mal gelesen, muss man Tore machen….

Verrückt …..

Tom,CB‘93

Tip: 2-1 für Hamburg wie beim letzten Mal als ich da war! Die letzten Spiele: 2-2 in Bochum, 1-1 in Pauli

Planung Fußball Hamburg dieses WE: Sa 13.00 St. Pauli-VfL Bochum, SKY: Eintracht Braunschweig-HSV 15.30 Uhr; 4. Liga: HSV (2) - St.Pauli (2) gleichzeitig// So 14.00 Viktoria Hamburg- VfB Oldenburg

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