Reboot vor dem Doppelpack

Aus den Aussagen der Spieler wie Mirkan Aydin nach dem Auswärtssieg in Aalen kann man ohne große Mühe schließen, wie wichtig dieser 2. Sieg in 10 Spielen 2. Liga für die Psyche der Mannschaft von Peter Neururer war (und für Nuerurer selbst). Mehr noch als uns Passiven vor den Fernsehern, den mitgereisten 300 Fans vor Ort (danke an die Bayrnfans) muss den beteiligten Spielern ein Riesenballast (vom Kopf/vom Körper?) abgefallen sein. Der Sieg der defensiven Struktur und Ordnung, der Laufbereitschaft plus Einsatz über das oft einfallslose Aalen zog die Schwaben selbst nach unten in den Keller der Liga und gibt uns vor dem Heimspieldoppelpack gegen die direkten Konkurrenten Sandhausen und Aue erneut die positive Option, endlich den vermalledeiten Heimspielfluch zu bekämpfen. Der VfL kann sich weiter von Cottbus, Dresden und Bielefeld abzusetzen. Der ganz große Wurf im Abstiegskampf ist möglich, wo in der Hinrunde noch zwei triste Niederlagen standen (nach der in Aue diskutierten wir mit den Spielern am Zaun). Man kann Sandhausen und Aue auch irgendwie zu Hause besiegen und damit eine Vorentscheidung im Abstiegskampf herbeiführen, 40-42 Punkte brauchen wir, gehen wir’s an, alle gemeinsam.

Wir brauchen aber hier nicht mehr über die Mängel im Spielaufbau zu reden, den sicherlich zu geringen Spieleretat zu beklagen (nur 7 Mios dieses und auch nächstes Jahr bei 23 Mios Gesamtetat?), die Stürmer kleinreden, das Mittelfeld als zu schwach zu apostrophieren oder die 4-5 IV’s zu beklagen - wie gegen FSV (zurecht!). Nein, das bringt nix (mehr). Peter Neururer, der die Wahrnehmung des VfL immer noch ausmacht, hält sich sicher auch deshalb zurück, weil er weiß´, wie dünn sein spielerisches Eis ist und wie sensibel die Spielerseelen. Er setzt auf den festen Stamm, baute aber Freier und Zahirovic ein und erteilte Sukuta eine berechtigte Denkpause. Dazu brachter er Klostermann für den erschöpften Freier. Das ist erstaunlich flexibel, auch weil Kreyer, Bulut und Co nicht die Hammeralternativen sind.

Freitag gegen die schwarz-weißen Kraichgauer muss der Sieg von allen Beteiligten auf Bochumer Seite erzwungen werden. Die Einstellung wird entscheidend sein, nicht die Taktik. Man muss doch einen Ball nach Standards oder Gestocher hereinlügen können, egal ob man Aydin oder Sukuta-Pasu heißt, wenn das ganze Team leidenschaftlich nach vorne arbeitet, die Fans Geduld haben und der Kopf der Spieler nun etwas freier ist. Und Freier etwas fitter ist als Freitag….

Die Beteiligten würden das Gefühl des Sieges wieder kennenlernen - oder neu erlernen - wenn Bastains und Freier die Angriffe einleiten von Außen, die ballführenden Latza, Jungwirth, aber auch Tasake und Cwielong, nicht nur besser passten, sondern sich auch schnell wieder selbst anspielbereit zeigten und nachsetzen - wie gegen Fürth in der 2. Halbzeit. Das ist einmal eine Frage der Fitness und andererseits des Kopfes, geistige Frische fehlte uns zuletzt und Unbekümmertheit, dafür ist Peter da und wir Fans.

Luthe, Malle und Fabian könnten dann ihren defensiven Job machen und vorne machen Aydin und Sukuta-Pasu sicher auch ihre Tore. Bei Aydin hören wir gar von einer Leistungsexplosion, bei 4 Toren, sicher relativ nach einem sehr langen und tiefen Tal (Fuck Asamoha!). Naja, aber ein mickriges 1-0 oder 2-1 gegen den SVS von 1916 sollte drin sein, die können ihr 100 Jähriges gerne auch mal in der 3. Liga feiern (Sorry Kai!), 50 Fans auswärts sind da auch nichts Ungewöhnliches und für das Dorf sind 2 Jahre zweite Liga aller Ehren wert. Denn nun kommen Teams, die zZ nicht gut drauf sind wie Paderborn oder Fürth und denen ebenfalls die Qualität im Spielerischen Bereich fehlen. Klar, Sandhausen siegte gegen Bielefeld, aber die sind nicht 2 oder 3.

Das Team der Nonames um Jovanovic, Achenbach und Adler hatte letztes Mal nach einem 0-2 Vorteil noch 5-2 verloren im Ruhrstadion, auch weil Aydin der Kragen geplatzt ist, beim 1-2 einem Tor des Willens. Das brauchen wir diesmal auch. Sollte man übermorgen zu Hause siegen, wäre der Bock gegen Aue vielleicht umgestoßen und wir würden dann sicher auch mal etwas schönere Spielzüge sehen, wie das 0-2 von Butscher an der Ostalb, ein echter Spielzug. Die Pässe hintenheraus beim Kontern würden dann sicher teilweise auch klappen.

Träumt man weiter und denkt an das Maiabendfest und Bielefeld am Freitagabend vor dem Festzelt, könnte man fast euphorisch werden. Was so ein Sieg alles ausmacht…..

Tom, CB’93

Tip: 2-1, Aydin, Tasake, Jovanovic

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