Der vierte Stern

Sie haben es tatsächlich geschafft. Sie haben den CUP. Deutschland ist nach dem 1-0 gegen Argentinien zum vierten mal Fußball-Weltmeister. Es war noch viel schwerer als vermutet, dieser Sieg in der Verlängerung. Man spielte nicht nur gegen 11 entschlossene Argentinier, die mit Messi, Higuain, Mascherano und Perez nicht die schlechtesten Pöler hatten, sondern auch gegen einen italienischen (!) Schiri. Er bediente sämtliche Klischees, die man so hat: korrekt, ehrlich und unbestechlich, der Mann. ich glaube, es fielen einige böse Worte über ihn.Trotzdem sollte Götzes Tor in der 113. Minute Deutschland in ein Jubelmeer stürzen. Also auch 12 Gegner sollten die Deutschen nicht aufhalten.
Zuerst musste Keidhira nach dem Warmmachen passen, dafür kam der Ex-Bochumer Kramer. Er spielte groß auf, doch Garay rammte ihn wie beim American Football um. Kein Elfer, der Superschiri gab den Gauchos am Anfang nicht mal Gelb. Aber nicht nur Härte zeigten Maradonas Erben, sondern auch Fußballkunst: Higuain findet in der 4. Minute in Neuer seinen Meister, Messi läuft dem Hummels davon. Aber Deutschland kämpft, wackelt und fällt nicht um. Jöw hat ein Team geformt, seine Jungs sind so stark füreinander da, dass Schweini nach 120 Minuten aussieht wie ein Preisboxer auf der Cranger Krimes.
Zum Glück gilt Lavezzis Abseitstor nicht, Schürrle kommt für den benommenen Kramer. Der Mann von Chelsea rennt um sein Leben, aber immer steht ein himmelblauer davor. Argentinien ist auf Deutschland vorbereit und spielt das geschickt aus. Nicht die naiven Brasilianer, nicht die famosen Franzosen, die wilden Gauchos stoppen die deutsche Elf FAST. Aber sie tun es nur fast, weil Deutschland auch die zweite gute Phase der Südamerikaner übersteht.
Dass Neuer Weltklasse hält, ist fast zur Natürlichkeit geworden. Höwedes auf Außen, das habe ich kritisiert, spielt übermenschlich, trifft in der 45. den Pfosten. Ich tue es generell ungerne, aber ich muss den Schalker mal ausdrücklich loben. Er und Boteng werfen sich heldenhaft in blaue Angriffswellen. Der schöne Mats hat seine Probleme bei schnellen Sprints, aber er hat wie Kroos sechs mal genial gespielt, war gestern etwas schächer. Die Nerven? Özil, der bei Rot-Weiß Essen sein Handwerk lernte, hingegen war gestern präsent. Während der Ex-Bochumer Kramer runter war, war es der Buersche Junge Neuer, der die Argentinischen Stürmer einschüchterte. Ich behaupte, nicht der Schiri, nicht die Deutsche Willenstärke, nein die Angst der Stürmer vor neuer hat das Spiel entschieden. Er boxt Higuain in der 56. Minute weg, auch hier gibt der schwache Schiri, keinen Elfer, kein gelb, kein Rot. Und Messi, von der korrupten FIFA zum Mann des Turniers gewählt, macht in der 75 Minute fast das 1-0. Auch hier sage ich, das wär’s gewesen. Aber mit Neuer und Glück überstehen deutschen Spieler solche Momente. Wie gegen Frankreich und Algerien fehlt dem Gegner der Killerinstinkt. Die Entscheidung nach 90 Minuten hätte Schürrle bringen können, doch Romero ist auch ein Killer an diesen Tag.
So geht es mit 0-0 in die Verlängerung. So was hatte Deutschland 1966 verloren, aber diesmal ist der von Löw geschulte Willen der Deutschen da. Die weißen werden besser in der Verlängerung. Götze kommt für Özil, Klose ist auch schon raus. Jetzt muss es der Dortmunder Bayernspieler machen, der eigentlich eine schlechte WM spielte.
Schürrle, der sich auf links einen Wolf läuft, flankt rein, Götze nimmt an und wird 60 Jahre nach dem RWE’ler Helmut Rahn, der Torheld der Deutschen.
Sie müssen 7 schlimme Minuten überstehen, die für mich unendlich lang wurden. Aber dann ist es aus. Aus, aus das Spiel ist aus und Deutschland ist zum vierten Mal Weltmeister.

Danke Jungs, danke Jogi, obligado Brazil.

Nur ein Zitat aus der Huffington Post: “Wir ! SIND ! WELTMEISTER !”

Weckt mich bitte nicht auf aus meinem Traum. Er ist zu schön.

Tom, CB’93

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