Bauerndorf im Pfälzer Wald

“Kaiserslautern…… - Bauerndorf im Pfälzer Wald” grölte einst in den Achtzigern die Deutsch-US-Punkcombo-”Walter Elf” mit ihrem Drei-Akkorde-Deutschpunk-Sound ins Mikro: Die Band hatte auch einen Member der Crossoverband “Spermbirds” in ihren Reihen, ein Tribut an die vielen Soldatenkinder in der Region Pfalz, noch heute ist die große Air-Base in Spangdahlem ein großer Arbeitgeber neben Opel, dem bankrotten Nürburgring und der touristischeren Weinregion Mosel.

Haben Kohl, Scharping oder Beck und ihre Parteien dem berühmten FCK stets Millionen zugeschustert, war ab 1998 Schluss mit dem ehrlichen und rustikalen Dorfcharme “der Weinkönigin der Bundesliga”, spätestens als Taribo West und andere Paradiesvögel wie Djorkaeff Millionen verdienten und wenig Erfolg brachten. Die Hölle Betze der Achtziger und Neunziger war erloschen wie die Bengalfackeln der Westtribüne, seit 16 Jahren ist der VfL Bochum “uff de de Betze” unbesiegt. Aber auch Sechzig war mal unser lieblingsgegner: Stalins Kneipe, die schimpfenden Opas an der Bundesstraße und auf der Gegengrade, der Fanatismus der Fans bei jedem Einwurf ist so weit weg wie die Erstligadominanz der Rheinland-Pfälzer unter Otto Rehagel, der sogar mal einen Ballack auf der Bank schmoren lassen konnte. Nein, seit zwei Jahren versucht der FCK wieder aufzusteigen und Kuntz “Herzblut”-Kampagne ist erlahmt, nun muss es hochgehen, sonst ist der Verein am Ende.

Der aktuelle Trainer der Pfälzer Costa Runjaic hat es geschafft das Team radikal zu verjüngen, Maden auszusortieren oder Diven zu dressieren. Während Bochum toll startete und strak abfiel, blieben die roten Teufel konstant oben und heimstark, nur auswärts spielt man noch nicht wie ein Aufsteiger. Das 0-0 gegen die Roten Bullen war stark.

Gegen den KSC gabs einen teuflischen Heimsieg und Haue, fast wie in den seligen Siebzigern und Achtzigern, als man geschlagen, bespuckt und verprügelt wurde, egal ob FCBler, HSVler, Gladbacher oder Stuttgarter. Heute ist zwar der Mythos FCK nur noch Vergangenheit und das Stadion sowie das Trainingsgelände ziehen den Club finanziell runter, doch auch diese Großmannssucht, treiben die Verantwortlichen dem Club nur langsam aus.

Es sieht so aus, als würde  - besonders für Neururer - Kaiserslautern und Aalen zu zwei “Schicksalsfreitagen”: Verliert man beide wichtigen Spiele, ist der 57 Jährige Marler wohl weg und erlebt der Trainer -  mit seinem vermeintlich besten Aufgebot (ohne den chronisch verletzten und wichtigen Simunek) - übermorgen ein Debakel, dann wird’s ungemütlich gegen VfR Aalen vor frierenden 12.000 Getreuen.

Dann werden Trainer und Torwart sich auch beschweren über die Sündenbocksuche der enttäuschten Fans, aber wir wissen, wie die Dortmunder in Liga eins, die Tabelle lügt nie. Und irgendwo, muss Druck aus dem Kessel raus.

Ein Fan fragte im Forum, wie er den das Spiel in Hamburg sehen könnte (so mit Fansachen und Torjubel), darauf schrieb ein anderer “Welcher Torjubel?”.

In der Tat schmeckt die aktuelle Torschussdiät den Bochumfans immer schlechter. Ich tippe auf ein Tor des Stürmers Sestak - trotz seiner akuten Krise. Der FCK schießt aber zwei. Und der Peter wird dann sicher sagen, es herrscht “Verunsicherung” und “wir müssen gegen Aalen den Sieg erzwingen”! Aber reden wird die nächsten beide Spiele nicht mehr helfen. Nur guter Fußball und Siege sind Argumente für den Trainer…..vor sechs Wochen hätte ich 1-2 getippt.

Die statistischen Daten von VfL4u:

Die letzten Spiele gegen K’lautern: VfL - FCK 0:0 (28.10.14), FCK - VfL 1:1 (06.04.14; Idrissou; Sukuta-Pasu)

Voraussichtliche Aufstellungen:
FCK: Sippel - Löwe, Heintz, Orban, Schulze - Gaus (Younes), Jenssen, Stöger, Karl, Matmour - Hofmann (Lakic)

VfL: Luthe - Perthel (Holthaus), Fabian, Cacutalua, Celozzi - Gregoritsch (Terrazzino), Losilla, Latza, Tasaka - Terodde, Sestak (Weis) [also 4-4-2]

Wegen Bahnstreiks, Ferienendes und Abkacktendenz nur 400 Bochumer im Pfälzer Herbstregen…..you’ll never walk alone, guys!

Tom,CB’93

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