Das ist wie ein Loch in einen Pudding nageln

Mit Bochums Heimstärke ist das seit 2004 so eine Sache. Damals gab’s mal 13 Heimsiege in 17 Spielen mit Oliseh, Madsen und Hashemian an der Castroper Straße 145. Seit 2011 ist das mit der Heimstärke so eine ganz spezielle Sache. Sie ist so hart wie Marmelade und das Spiel so zäh wie Gelee. Es ist nicht wirklich eine Heimstärke, eher eine dezente Heimangst, eine vage Befürchtung, eine dunkle Ahnung, sie ist gar ein ungutes Gefühl beim VfL Fanatiker und auch Pessimisten. Während sonst der Fan fleißig auf Heimsieg setzt, tippt der gebeutelte Bochumer aus gegebenem Anlass stets 1-1 - oder wenn er mal total flippig drauf ist: 2-1. Normal kann man für die Quote auch mal 0-1 tippen und gegen die Löwen wurde es gar ein 0-3. Da konnte auch Peter die Krise nicht mehr anders nennen (die Rufe: Neururer raus und Luthe raus), änderte ein wenig die Taktik und seine Truppe holte ein 2-2 uff de jugendstil Betze (fünf U21 Nationalspieler) und rettete seinen Job. Das geht ja. Aber die Heimbilanz….eine echte Katastrophe, da reihte sich Neururer ein, wo Neitzel und Bergmann aufhörten. Funkel war Bochums letzter Coach mit Heimerfolgen - unter Verlust jeglicher Attraktivität. Und da kommen dann Freitag auch halt nur 13.000 Unentwegte…

Siegte man mit einer völlig anderen Mannschaft nochmal Mitte Mai zu Hause gegen Karlsruhe und im Pokal gegen Stuttgart, blieb man aktuell sieben Heimspiele dieser Saison ohne Sieg (!). Es kam beim letzten Mal der letzte Sieg aus München, nun kommt der letzte von der Ostalb - zum achten Versuch das Stadion nicht weiter leer zu spielen. Topscorer Terrodde formuliert es so: “Am Anfang fehlte uns auch ein wenig das Glück”, - gegen Fürth, Union, KSC, F95 oder FCN, “so fehlte uns am Ende auch ein wenig die Ãœberzeugung” - gegen SVD und 1860. Nein, es ging zu wenig nach vorne, die Chancen waren nicht mehr so da wie am Anfang. Man baute ab statt auf, dazu zeigt sich die sportliche Leitung nicht gerade flexibel. Stets 4-4-2, stets dieselbe Elf. Gulden, Bulut, Gündüz, Holthaus, alle außen vor, Klostermann verkauft….

Hat der Trainer auf den Hammerstart und die darauf eingestellten Gastteams keine Antwort mehr? Soll die Suspendierung eines Randakteurs wie Fabian Holthaus “schmerzfrei” Härte zeigen, weil seine pralerischen Worte nichts mehr bewegen? Ist das verordnete (HEIM-) Spiel zu einfallslos? Gibt es keinen Plan B des Mobilat Fantalkers, der zu allem und jedem was sagt und eben kein Konzept- oder Langzeittrainer ist, sondern ein Phasentrainer, der die Phase “ausgelutscht” erreicht hat? Oder ist das nur wieder billige Anti-Neururer-Polemik? Warten nicht viele darauf, dass es so kommt, um mit dem Polarisierer abzurechnen?

Nun also als nächstes die Aalener, der VfL-Heimalbtraum von der Ostalb; dritter Versuch gegen sie, achter in der Liga, zu Hause irgendwie zum Erfolg (SIEG!) zu kommen, bevor die Paulianer hier ihre Reconcista feiern dürfen. Spielte man zu Hause gegen die Schwarz-Weißen bis dato 0-1 und 1-2, so punktete man in der ehemaligen Imtecharena (heute Scholz-Arena?) beim Remis und Sieg “fleißig”. Folglich wäre ein Auswärtsspiel in Baden-Würtemberg besser als ein Heimspiel an der Castroper, zumindest nach der Statistik. Achtmal ohne Sieg ist man seit dem 1-5 beim FSV aber auch insgesamt - die Lindsay Lohan unter den nicht mehr trinkenden Betty Ford Insassen in LA.

Freitag wird man laut VfL4u eine solche Konstellation erwarten:

Voraussichtliche Aufstellungen:
VfL: Luthe - Perthel, Fabian, Cacutalua, Celozzi - Gregoritsch, Latza, Losilla, Weis (Sestak), Tasaka - Terodde
VfR: Bernhardt - Feick, Barth, Mockenhaupt, Ofosu-Ayeh - Klauß, Gjasula, Leandro, Ludwig, Hofmann - Drexler

Nein, es werden nicht wenige unken, wenn die schwarz-weiße Elf von Ruthenbeck an die Castroper kommt: “Oh, oh, das geht nicht gut aus: Aalen, Heimspiel, November, dazu Peters Endlosschleife: “Wir haben gut trainiert, wir haben den Anspruch zu siegen, nein wir wollen siegen und wissen auch wie!”.

Freitag ab 18.30 Uhr gilt es (ohne Butscher, Holthaus, Simunek und Gayamerah Reha) endlich zu siegen, denn sonst wird es beim ungeschlagenen Spitzenreiter Ingolstadt doppelt schwer. “Hinten gut stehen” wird bei fehlender Ãœberzeugung auch bei den sturmschwachen Aalenern nur dann funktionieren, wenn man nach vorne (ab der Doppelsechs) kreativ Dampf macht und die Gäste wieder einschnürt wie am Anfang der Saison. Das ist möglich, die Frage ist, warum das zuletzt nicht so passierte.

Die Bespiele Braunschweig, Cottbus und RWE zeigen in ihren Ligen, dass man die Trendumkehr schaffen kann und diese ist Freitag ganz bitter nötig.

Ich bin mal Optimist, 1-0 Terrodde.

Tom,CB’93

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