Funny Vorlesungsdefizite

Das 1-1 gegen Erzgebirge am 4. Advent, hat bei vielen Fans im Kopf keine Erleuchtung gebracht. Unter Funny das dritte Remis in Folge, der Fußball noch schlimmer als in Spätphase unter Neururer, ließen bei 12.000 Zuschauern kaum weihnachtliche Gefühle aufkommen.

Heinemann hatte gegen die abstiegsbedrohten und ersatzgeschwächten Erzgebirgler eine Defensivtaktik angerührt, als erwarte man Real Madrid. Die giftiggrünen Auer hatten nach Teroddes Fehlschuss null Respekt und spielten im Ruhrstadion auf Sieg, wie jede Mannschaft seit Oktober.

Dann hatten Klingbeil, Paulus (später Löning) und Co erste Chancen und Esser, Abwehrbeine und Glück verhinderten vorerst das 0-1 . Doch zwischen der 25. und 35. Minute bettelte der VfL um ein Gegentor, hatte wenig Ballbesitz und stürzte trotz der Defensivtaktik von einer Verlegenheit in die andere.

Dass das 0-1 fiel, lag auch an Esser, der aber in der Folge sehr gut hielt und das fällige 0-2 verhinderte.

In der Halbzeit diskutierte man garnicht über Latzas, Losillas und Tasakas derben Leistungsabfall, sondern sah (per soziale Medien) die Bochumer Trainerhoffnung Verbeek auf der Haupttribüne sitzen und somit konnte man einen Haken hinter Namen wie Effenberg und Neuhaus machen.

Die 2. Halbzeit wurde etwas besser, obwohl die Gäste immer noch auf den zweiten Treffer spielten. Eigentlich hätte man das Spiel verloren, aber Forsell und Butscher sorgten für frischen Wind, wie der ebenfalls motivierte Gündüz.

Das eigentlich sympathische Schiriduo hatten wie wir am Vorabend bei unserer Weihnachtsfeier im Yamas recht freundlich erlebt und das sorgte mit komischen Entscheidungen für mehr Unruhe unter den Fans als alles andere. Fehlten in 1. Halbzeit Passquote, Spielwitz, Strukutur und Tempo, war es jetzt zumindest so, dass Wille und Kampf da waren, exemplarisch dafür Teroddes Körpersprache und Gündüz Wuseligkeit.

Leider hatte auch der beste Bochumer Weis die Slapstickszene des Spiels bei einem Freistoß: er zeigt etwas an, der Auer sieht das und holte sich den Querpass: Nicht lustig oder eben doch. Für einen Dortmunder müssen solche Szenen wie eine Drohung wirken, was ihnen blüht, wenn die Rückserie der ungeliebten Nachbarn aus dem Osten nicht besser wird.

Aue verlegte sich aufs Zeitspiel und nervte mit schelchter Verletzungsshow die sedierten Bochumer Fans. und wir wurden alle noch mal wach vor der Winterpause.

Das 1-1 durch Weis war dann verdient, weil die Sachsen wirklich nur aufs Zerstören und Zeitspiel beharrten: ein 2-1 wäre fast auch noch gefallen, aber so hat Gertjan gesehen, es liegt noch viel Arbeit vor ihm und dass er nicht die Autobahn zurück nach Holland wählte, zeigt ja auch schon mal Mut.

Für mich und ein paar Leute ging es dann zur ersten Lesung meines Buches “111 Gründe den VfL Bochum zu lieben” in den Raum und ein neuer Grund könnte sein: “Wie Gertjan das Wunder von Bochum schaffte!”

Das und Frieden wünsch ich mir für 2015, kommt gut in Weihnachtstage und rutscht fein.

Tom,CB’93

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