Ich verstehe ihre Frage nicht!

Was für ein fast unbekanntes Gefühl: Heimsieg - kein 1-1, kein Zittern! Der VfL Bochum siegt völlig verdient gegen BTSV Eintracht Braunschweig mit 3-2 - und dieser wichtige Heimsieg fiel eigentlich noch zu niedrig aus. Gertjan Verbeek, der Journalistenpitbull, feierte - wenn Olec recht hat - seinen ersten Sieg im deutschen Profußball (in Nürnberg 1 Remis, 8 Niederlagen). Geht doch, da kommt es keinem flüssig.

Vor knapp 14.000 Zuschauern ging man erst mal ernüchtert ins Spiel, als beim aggressiven niedersächsischen Pressing auf Celozzis Querpass Danny Latza gefoult wurde von Kruppke, der Ball ist weg, Gräfe lässt laufen und Boland guckt Luthe - ähmmm Esser - aus, ein tolles 0-1 als Lupfer, muss man leider sagen und zu diesem frühen Zeitpunkt verdient und sehenswert. Insgesamt spielt Esser auf dem Lutheniveau!

Den ersatzgeschwächten Hausherren fiel das Hineinkommen ins Spiel schwer, man wurde von schwarzen, schnellen Braunschweigern attackiert und verhedderte sich noch zu oft, es gelang aber nach 25 Minuten sich zu befreien.

Die 20 Leute aus Leicester müssen bis zum 1-1 gedacht haben, in Bochum ist alles so schlecht wie in Leicester (letzter der Premiereleague). Doch dann begann der neue System von Verbeek zu greifen, Terodde verwertete einen Ball von Fabian zum 1-1 in der 36. Minute. Braunschweig pennte, nur deren 1000 mitgereiste Fans waren wach. Aber nun spielte eigentlich nur noch der Westfalenexpress bis zum Ende.

Das 2-1 fiel schnell danach durch Terrazzino am langen Pfosten lauernd - und man versuchte sogar das 3-1 machen. Gündüz agil, war - wie in Berlin - Mann des Teams (Laufwunder ;-) ), auch Bastians wieder stark, auch Terrazino, dazu der Bocholter Terrode, dessen Knoten gestern platzte. Er hätte 3-4 Tore machen können, machte zwei.

Die Hausherren gingen entspannt zu Pausenfiege, Schwätzchen und Bratwurst, die Stilblüten des neuen Coaches waren Gesprächsstoff genug (”Ich rede vor dem Spiel garnicht mit die Spieler!”). Der total schwache Latza hatte gelb gesehen und musste raus.

Dann ging es schnell ind er 47. Minute, ein Foul gegen einen Terrazzino, der fällt, Elfer und Terrodde verwandelt lässig gegen den Goalie der blau-gelben: 3-1.

Bochum setzte weiter nach, das 4-1 hätte fallen müssen, aber da muss man sagen, die fehlende Angriffsperfektion störte fast niemanden. Dann passierte, was immer passiert, wenn man den Sack nicht zumacht: der Gast trifft, denn ein Ball wird unhaltbar für den gefeierten Esser zum 3-2 durch Vranjic verwandelt.

So mussten die 13.000 Bochumer am Karnevalsfreitag noch bangen, doch das 3-3 wäre nicht verdient gewesen und fiel auch nicht. Etwas Zittern gab es also doch. Terodde traf noch mal Alu und der VfL holte seinen ersten Sieg seit November in einem Pflichtspiel (Funny war sieglos geblieben) und Bochum konnte “närrisch werden” in den Kneipen rund um die Castroper und das Bermudadreieck. Leider verloren die Amateure in Essen und der BVB siegte auch wieder, was Spakken in der Ritterburg zum Jubeln trieb. Es flogen Bierdeckel!

Die Engländer feierten in Ehrenfeld, aber egal, ob Frein, Ritterburg, Hufeisen, Zacher oder Weiherstube, dieser Sieg tat gut und wird dem neuen Trainer helfen seine systemische Arbeit fortzusetzen.

Bochum spielte 60 Minuten gut, man kämpfte nicht nur, man überzeugte weitesgehend und siegte verdient gegen einen Lieblingsgegner. Nach dem unglücklichen 2-1 in Berlin kam der VfL zurück, der VfL kam in diesem Spiel nach einem 0-1 zurück und man hatte sogar 3-4 Kombinationen fürs Auge.

Der Trainer kann auf Pressekonferenzen “dumme Menschen” ausmachen, denn wer siegt, hat immer recht, oder?

Nein, die Fans sind heute sicher zufrieden (oder verkatert aufgewacht), die drei Punkte sind Gold wert vor dem schwierigen Spiel in Karlsruhe.

Tom, CB’93

P.S.: Grüße an die drei Berts: Egbert, Norbert und ……bert und an Jonas.

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