Die Null steht - not

Die Null steht - in Bochum. Das ist die Überschrift eines Kickerartikels, der 11 Jahre alt ist, den findet man im aktuellen Donnerstagskicker. Damals, 2004, war ich noch frischer Studienreferendar am Gymnasium am Ostring, Bochum war Vierter (!) in der Bundesliga und der tanzende Peter Neururer trainierte eine Mannschaft, die neun Heimspiele in Serie kein Gegentor (!) bekommen hatte. Die letzte Niederlage war vor dem März 2004, ein 1-4 gegen Bayern, das war damals wie heute gleich, als ultima ratio. Ex-Weltstar Oliseh hatte vor dem Rostockspiel Hashemian eine Kopfnuss gegeben, es gab vorher Streit, in den UEFA-Cup kam der VfL dennoch! Das blau-weiße Hoch endete mit Lüttichs 1-1, den Rest kennt jeder Bochumer zu gut, es ist Leid, Trauer und Niedergang. Neururer wurde seit diesem Tag zweimal entlassen in Bochum, 2005 und 2014, beides Mal hatte sich der flüchtige Zauber des Motivators überlebt und die Fans waren in ihren Gefühlen zerissen. Nun ist der holländische Bas Dos Entdecker Verbeek Trainer in Bochumer und der Fußball ist spürbar besser geworden, aber eben nicht erfolgreicher, weil man immer zuviele Gegentore schluckt: 2-3 pro Spiel.

Dass das Resultat, 37 Gegentore, zuviele sind, findet nicht nur Bochumkämpferikone IV Fabian, das finden alle in Bochum. Nein, die Null muss wieder stehen, am besten Freitag in Bochum, am besten gegen den Aufsteiger Heidenheim. Am besten nehmen wir vom VfL fürchterlich Rache wegen des fiesen 5-0 auf der Ostalb, als Bochums stolze Serie riß. Dann kamen weitere Auswärtsniederlagen und Heimremis sowie das Pokalaus in Dresden und der Zauber des tollen Saisonstarts 2014 war verflogen.

Das Team aus Baden-Würtemberg ist ein Provinzding wie Aalen, Ingolstadt, Augsburg, Hoffenheim, die gegen Bochum und St Pauli gesetzt, das Nord-Süd-Wohlstandsgefälle wiedergeben könnten. In der Provinz, ohne großen Erwartungsdruck, ohne quälende Tradition der Altvorderen, kann man mit dem Geld von Voith gut arbeiten und der charismatische Trainermops Schmidt rockte die Hindrunde. Dieser Eprit des Neulings ist nicht so verflogen wie bei Paderborn in der 1. Liga, aber auch in Heidenheim hatte man sich mehr erhofft von 2015.

Bochums Job als 13. ist Freitag den Heidenheimern (10. Platz) die Grenzen im Gertjanstil aufzuzeigen und weniger Tore als beim 3-3 oder 2-2 zu kassieren. Es kommen langsam Verletzte zurück (Eisfeld, Tasaka), aber noch wartet man auf 3-4 wichtige Spieler  (Simunek, Weis, Holthaus) an der Castroper.

Wenn Schnatterer und Niederlechner soviel Platz haben wie im Hinspiel, dann geht Bochum baden und die Provinz jubelt erneut. Wenn man - wie beim 2-0 im Pokalspiel 2012 - seine Chancen effektiv nutzt (damals Dedic), dann ist Freitag ein Heimsieg wie gegen Braunschweig durchaus möglich, am besten zu Null ! Auch das ist möglich….

Während der VfL zum Remismonster mutiert ist, was ein Feuerwerk abbrennt, sind die Heidenheimer zu unkonstant, um sie für Freitag genau einzuschätzen.

Wir erleben unter dem Trainer aus dem Westen eine Renaissance des Offensivfußballs und erleben tolle Spiele. Aber nach hinten fehlt noch oft die Sicherheit, gerade bei Standards, da müssen Esser, Bastians und Fabian noch zulegen mit der Doppelsechs vor ihnen.

Bei aller verständlicher Zurückhaltung der Fans in letzter Zeit, brauchen wir am Fahnentag 15.000 Zuschauer und einen Heimsieg. Er gelingt, es wird ein 3-1, diesmal weniger furios denn sachlich. Ich find den neuen Journalistenfresser auf der Trainerbank ja garnicht unübel, aber die Siege müssen jetzt mal kommen. In Nürnberg wird’s für Gertjan sicher nicht leichter als Freitag ab 18.30 Uhr gegen den FCH.

Tip: 3-1

Tom,CB’93

P.S:: Wer macht noch ‘ne Schlagerparty?

Voraussichtliche Aufstellungen laut VfL4u:
VfL: Esser - Perthel, Bastians, Fabian, Celozzi - Eisfeld (Sestak), Latza, Terrazzino, Losilla, Gündüz - Terodde
HDH: Zimmermann - Heise, Wittek, Kraus (Göhlert), Strauß - Schnatterer, Titsch-Rivero, Griesbeck, Leipertz - Niederlechner, Mayer (Reinhardt)

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