Koalition der Willingen

Dass der VfL Bochum mit einem leicht überraschenden 3-1 gegen den Spitzenreiter FC Ingolstadt den Klassenerhalt schaffte, rundete ein sehr witziges Wochenende ab. Dem FCI wurde der Aufstieg vorerst vermasselt. Das WE begann wie immer in Köln mit einem Mega-Stau, Fahrtzeit 2,45 h für 93 km bis nach Bochum-Werne. Man könnte meinen, die Stadt blockiert alle Zu- und Abfahrtswege, um Leute zu zermürben. So nach dem Motto, wir entschleuningen alles. In Werne an der Provinzialstraße warteten 15 behelmte Quatschsoldaten, Mission Besetzung von Willingen und Sieg gegen die Schanzer. Beides gelang. Man aß kurz Fleischwurst, dann fuhr der Bus über Dortmund, Arnsberg und Sundern in das hohe Sauerland. Holländischer Dreikampf, mit dem Auto ins Skigebiet, die Piste runter und mit dem Akifer abtransportiert - fiel diesmal aus. Aber es war kühl und windig auf dem Berg. Und wer kennt nicht den Satz: “If you can make it in Willingen, you can make it anywhere!”

Am Nachmittag auf Siggis Hütte musste der Junggeselle mit/für Schalker Ultras das Tor spielen (”Seid ihr Zecken?”), wenigstens da gelangen Schalke Tore, heuer in Köln aber nicht. Schalke ist zur Zeit in Trümmern….mit Quasimodo als Trainer: läuft.

Dann nachmittags im Aprèsskiladen trank man sich warm für den Abend und zwei Leute verpassten am Ende den Bus nach Bochum … unter anderem ich. Meine Uhr war schlicht stehengeblieben, der Transfer um 1.00 ging ohne uns los. Ok, etwas sorgte auch das Med für Verwirrung und Verspätung ;-) )), Als dann irgendwann im Brauhaus das Licht anging, machte ich mich vom Acker, aber zu Hause war weit weg. Ich hatte kein Handy dabei: Der Zug nach Brilon sollte 7 Stunden später fahren, ich schlummerte und so freundete ich u.a. mit einer Ente an, holte auch mal Kaffee und Zeitung beim Bäcker, frühstückte Marmeladenbrot bei älteren Leuten in der Wohnung und wurde final um 10.30 Uhr abgeholt und schaffte es zeitig vom Hochsauerland in den Pott. Zwischenzeitlich hatte ich Angst, das Spiel zu verpassen. Aber am Ende wurde alles gut, Trikot angezogen, auf zur Castroper, diesmal Döner statt Siegeswurst und Fanta statt Fiege. Dann ging es los.

Bochums Frühsommer lockte nur 12.500 ins Stadion, darunter lächerliche 250 Gästefans. Ganz ehrlich, das ist eine traurige Zahl für einen möglichen Bundesligaaufstieg; dazu hörte man die Gästefans nicht mal beim Slapstick 0-1, als Luthe Fabian was zurief, hinging und den Abpraller schwarz-rot nutzte. Statistisch mag der Gast aus Oberbayern hoch überlegen gewesen sein, aber es wirkte auch etwas uninspiriert, was die Bayern machten. Im Hinspiel hatte der VfL chancenlos 3-0 verloren, Luthe Villis bleidigt, der VfL-Haussegen hing schief. Das ist heute anders.

Bochums Elfer in der 45. Minute war enorm wichtig, denn dieses 1-1 stellte das Spiel nicht auf den Kopf, aber änderte die Bochumer Präsenz auf dem Platz. Der Elfer war umstritten, aber berechtigt, auch wenn Hasenhüttl das anders sah. Von Lex im Abseits vor dem 0-1 sagte er nichts!

Blau-Weiß konterte immer besser und drehte durch Forsell und Tasaka das Spiel, was dann Björns “der Chinese” Geschrei hervorrief. Der Finne und der Japaner machten die acht Ausfälle vergessen. Aus einem 0-1 war ein verdientes, unspektakuläres 3-1 geworden. Der Rest war Jubel in der Sonne über einen wichtigen Sieg: Klassenerhalt und zwei Abfeierspiele gegen Pauli und SVS. Bei uns läufts.

Der TUS Harpen Minibus sei auch noch recht lustig bei der Rückfahrt gewesen…..sagen neutrale Beobachter. Zum ersten Mal seit 2011 war der VfL rechtzeitig gerettet, Verbeek hatte seine Jungs zum Sieg geklatscht. Nun können er und Hochstädter das Team basteln, mit Gregoritsch, Bröker und Riemann sowie anderen Ambitionierten. Es gab seit heute 15.15 Uhr Planungssicherheit für die Zweite Liga 2016.

Ingolstadt muss nachsitzen, mit recht.

Tom; CB’93

P.S.: Gruß an die Ente

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