Zwischen den Tagen

Um mal ehrlich zu sein, die “schlimme Zeit ohne Fußball”, die “angeblich” nach dem 0-0 Saisonfinale gegen das famose Sandhausen beginnen sollte, sie war garnicht so schlimm ;-) . Klar, die gewohnten Heimspielrituale, sie fehlen einem schon ein wenig: das kühle Fiege aus dem Plastikbecher, die Wurst mit Senf, dann die witzige Choreo und die Schalparade zu Herbert….. Aber Fußball gab  - und gibt es - mit Relegationspielen deluxe, Pokalfinale, CL-Finale, U21-EM und Frauen-WM genug zur Prokrastination. Klar, man kann mit Österreichischer Liga nicht die englische Premiereleague ersetzen, Gröding statt Newcastle ist halt manchmal mau.

Dass das “Dauerkarte erwerben, Trikot bestellen und Vorfreude auf die Neuen”-Paket etwas mau ausfällt, liegt daran, dass Schlaudraff das heißeste Gerücht bis dato war. Das zeigt, der VfL ist nach 5 Jahren zweiter Liga über einen 11.ten Platz einigermaßen zufrieden und zeigt nostalgisch Videos von einem 1-5 Freundschaftsspiel gegen Bayern.

Die Zweite Liga ist nicht mehr Durchlaufziel wie vor 20 Jahren und der VfL ist dabei eine junge Fangeneration zu verlieren in einer schrumpfenden Stadt. Das ist gefährlich, denn der Verein verspielt seine Zukunft, d.h. er muss demnächst wieder oben angereifen, aber die Realität scheint er unten zu liegen.

Niemand sehnt sich nach der Dritten Liga mit ihren acht Ostvereinen, sondern alle nach den Westderbies gegen Schalke, Dortmund, Köln und Gladbach. Aber ist das realistisch? Ist die Sehnsucht nach der Bundesliga und die Hoffnung auf den ersten Aufstieg nach 2006 irgendwie gedeckt mit realen Hoffnungsinseln?

Verbeek und Hofstädter hoffen auf Wunder wie bei Braunschweig, Fürth, Paderborn und Darmstadt…..das zumindest wäre möglich.

Aber nur diese Gedanken - ohne reale Untermalung - verhindern bei mir, dass die ganz große Euphorie ausbricht. Seit 2011 dachte ich oft, vielleicht geht ja dieses Jahr was. Zuletzt war das September 2014 so, als ich mit Dirk, Benny und Olli K in Frankfurt das 1-5 erlebte.

Nein, gebranntes Kind scheut Feuer. Wenn wir mit den Testspielen beginnen, bin ich bereit mich einfangen zu lassen, vom Feuer, das hoffentlich vom Team kommt.

Am Ende kam mir zu wenig Feuer, daher pack ich mich erst mal gefühlt dick ein, um den Bochumer Herbst nicht allzu kühl zu erleben.

Aber jetzt sag ich mir auch, ach ja, könnte schon wieder losgehen. Bin wohl zu alt, um neu zu lernen.

Tom;CB’93

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