Drollige Siegerpose

Was war das für eine Woche für den hochverdienten Spitzenreiter der 2. Bundesliga, den VfL Bochum: Statt die Früchte für den (frühen) Erfolg aus vier Pflichtspielsiegen in Form von verdientem medialem Lob zu ernten, lieferte sich Droll von Bild/Sportbild seine Privatfehde mit dem dem VfL - sprich Verbeek. Erst werden Zitate von Terodde “Ich will Bundesliga spielen!” als “sichere” Abwanderungsgedanken interpretiert, dann wird über Interessenten spekuliert (Hertha, H96, Mainz, England) und dann wird das Spitzenspiel gegen Nürnberg zum Abschiedsspiel für Simon Terodde hochstilisiert. Viel Rauch um verdammt wenig Fakten, die Medien rund um Blöd machen dem Klischee alle Ehre: wer nichts weiß, schreibt irgendeinen haltlosen Mist - Boulevard de luxe.
Etwas armselig, etwas schmierig, schlecht recherchiert, eine Vorlage für BildBlog, die Kampagne des Herr D. gegen den knurrigen Taktiker Verbeek. Der moralische Sieger heißt nicht erst seit heute Gert Jan V., zu durchschaubar die Strategie der Springermediengruppe in Form von Droll, die Peter N. so gerne für sich berichten ließ. Doch der neue VfL braucht keine Schleimerei in rot-weiß, da überzeugt der Fußball an sich.

Der 2-1 Sieg des VfL gegen den Club war heute auch so ein sehr hartes, aber schön anzusehendes Stück Arbeit in der knalligen Augustsonne. Aber ein fußballerisch hochverdienter (vierter) Sieg (in Serie) war der Bochumer Heimsieg ganz sicher - und ja - wieder traf Terodde, nach einem Lupfer von Celozzi per Kopf. Das lässt gewisse Medien wieder spekulieren - und (nicht nur) ich bin gespannt, was sich der drollige Journalistenmensch Montag einfallen lässt. Lobt er Verbeek weg zu Ajax? Ist Luhte in der Teroddekrise? Was macht das Holzhaus, wenn der Holzwurm kommt?

Aber fangen wir ganz klassisch an: Fiege und Wurst in der Burg ab 12.00 Uhr vor dem Match, 80 Bayernultras im Raum, gute Stimmung bei den Bochumer Saisonblitzstartern all überall; Die Fans sind guter Dinge, dass der VfL Spitzenreiter bleibt. Und Bochum bleibt Spitzenreiter für eine weitere Woche, ich nagel uns fest an der Kickerstecktabelle. Ich schwör!

Dann sind 21.000 Fans jedoch erstmal geschockt, als Fabian zu lasch zurückspielt, Luthe zu spät kommt, wieder zurück läuft, den Lupfer kriegt ein Cluberer - mit dem Kopf: 0-1 ….für den FCN nach 3 Minuten. Oha. Durchpusten für Bochums Fans, doch die neue Dominanz lässt bleierne Angst nicht zu. Nürnberg läuft uns früh an, bleibt aber bei kreativem Angriffsausbau in Weiß einfallslos. Die Bochumer Spieler antworten nach zehn Minuten über Terrazino, der zwei Chancen knapp vergibt. Bochum hat den Ball, aber Nürnbergs Härte in Kombination mit der Passivität des Schiedsrichters bremsen den Elan des Tabellenersten fürs erste. Trotzdem kann man sich diesen Fußball holländischer Prägung gut anschauen. Es macht wieder Spaß: Bochum 2015 ist eine starke Mannschaft und spielt attraktiven Fußball. Was dabei rauskommt, niemand weis das!

Bochums stärkste Phase beginnt vor dem 1-1, das Celozzi toll vorbereitet und der Bocholter wie ein Torjäger vollendet. Nun spielt der VfL wie eine Dampfwalze auf die West zu - und 1000 Franken bangen mit ihrem Verein, dass das 1-1 hält. Es hält vorerst. Zweimal pfeift der Schiri ein Tor als Abseits ab und das dritte 2-1 zählt nicht, weil der Schiri vorher ein Foul sah. Man ging mit einem Remis in die Pause, ein für die Mittelfranken schmeichelhaftes Ergebnis, auch weil gegen Bochums Pressingmaschine nach dem 0-1 keine Torchance erarbeitet wurde. Die Statistik spricht für uns.

Nach 14.00 Uhr spielte der VfL eher etwas langsamer als vor der Pause und Weilers FCN konnte etwas durchatmen und kontern. Doch mehr als zwei kleine Chancen kommen nicht raus, dafür, dass der FCN oben mitspielen möchte, ist das Gezeigte viel zu wenig. Das weiß auch Weiler hinter im Interview.

Doch dann machten die Westfalen wieder Power auf dem gewässerten Rasen der Castroper Straße, in der 64. Minute Perthels Traumpass auf Haberer, sein 2-1 ist mehr als verdient. Die 12-2 Ecken sind nur eine von vielen Kennzahlen, die belegen, dass Bochum z.Z. die beste Mannschaft der zweiten Liga ist und besser als Nürnberg.
Mlapa kam, aber wer nicht 6 Monate Verbeek-Training hinter sich bringt, der ist zwar talentiert, aber ihm fehlt Struktur, Laufweg und das Kondi-Training von Raymond Liebgrets. Bulut hat sich genau wie Terazzino stark verbessert, Perthel optimiert sich und die Nachrücker werden Morgen Westfalia Herne das Leben schwer machen. Der Rest des Stammteams (Losilla/Hogland/Haberer) forderte Nürnberg heute und besiegte sie auch nach 90 Minuten wieder mit 2-1; doch im Gegensatz zum März war die Fußballkultur des VfL überlegen. Das erkannten auch Weiler und seine Spieler an, obschon sie der schwierigste Gegner des VfL bis dato waren.

Als der VfL um 14.45 Uhr wieder oben war und Leipzig verloren hatte, da feierte die Ost und der Block A ihren VfL, der furios gestartet ist. Freude pur, doch der Holländer bleibt cool, richtig so.
In Bochum wächst was, das macht die Leute wieder froh und ich genieße Moment und sage:” Verweile doch, du bist so schön!” Und nun müssen sich die Sechziger überlegen, was sie gegen diesen VfL tun sollen.

Aber ganz ehrlich, es wird schwer für Giesings Kitties am Mo.

Die einige VfL-Familie strahlte heute über beide Wangen, hofft auf Teroddes Bleiben und dass Droll endlich schweigt. Da sind sich alle einig. Aber eigentlich hat Verbeek recht: Egal, was die alle tun, es zählt der Verein und die Philosophie des Clubs und die Steuerleute Verbeek und Hochstätter werden uns kurz oder lang zum Licht führen.

Was stört es also die Eiche, wenn die Sau sich dran reibt.

Tom;CB’93

P.S.: Gruß an die drei Berts und Jonas

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