Engelchen besiegt Teufelchen

Was für ein komisch-schönes Bild: Bochums ausgepowertes, aber erfolgreiches Team vor der singenden Ost versucht die Humba, autsch, das war aber fast das Einzige, was an diesem netten Pokalabend misslang. Sonst ist der verdiente, aber knappe 1-0 Heimsieg des VfL über Lautern ein sehr wichtiges Motivationsmittel für das Spitzenspiel am Freitag gegen St. Pauli. Noch wichtiger als die 500.000 Euro, der Fame und sportlich das Erreichen des Achtelfinales ist für den VfL als Verein die motivierende (und selbstbewußte) Antwort auf das 0-1 gegen RBL und vor allem das unnötige 2-3 gegen Frankfurt. Verbeeks Truppe zeigte, sie lebt, kann reagieren und auch eine mutige Aufstellungsänderung brachte den gewünschten Effekt - SIEG.
Der Herbst in NRW hatte schon morgens sein schönstes Gesicht aufgesetzt in der Woche vor ALLERHEILIGEN und die blau-weiße Choreo der Bochumer Fans war wirklich beeindruckend: danke an alle, die sowas mit viel Liebe zum Detail vorbereiten, erzeugen und durchführen. Ihr seid toll!
Die prächtigen Farben bildeten eine anschauliche Kulisse für ein typisches Pokalspiel: Lautern fightete, begann nicht ganz so giftig wie beim Debut von Fünfeck - da siegten sie 1-2 - und diesmal hatten die Westfalen rotiert: Riemann für Luthe, Weis für Terrazino, Mlapa für Terodde und Eisfeld für Hoogland, der VfL setze auf vier frische Kräfte, wohl auch um Torrode und Co geistige Frische für Freitag tanken zu lassen.
So entwickelte sich zunächst kurz ein offenes Spiel, allerdings war der FCK etwas zurückgezogen und überließ dem VfL den Ball und das Spiel. Nach 20 Minuten spielte nur noch der VfL und bekam erste Chancen, wirkte da aber nicht so ganz zielstrebig. Weis wirkte bisweilen etwas pomadig, steigerte sich aber. 72 % Ballbesitz vom VfL spricht eine deutliche Sprache, aber die Chancen wurden bis zur Pause nicht genutzt. Losilla spielte brilliant, Bastians teilweise frech. Zweimal Verlieren sitzt irgendwie beim Team doch im Frack, obwohl die VfL-Leistung gestern ansprechend war, wirkte das Spiel gegen Pfälzer kurz gleichwertig, am Ende nicht mehr.
Auch das Rumgezappel des roten Pseudotuchel am Rand konnte nicht übertünchen, Bochum ist spielerisch klar besser als das Team, was Kuntz, Schupp und Runajic vor der Saison (!) zusammenbauten, Halfar ist eben auch ein Ex-Spielmacher und der Rest ist Ligadurchschnitt. Ja, Rheinland Pfalz muss sich von der Vorstellung der Größe von Kaiserslautern verabschieden. Bochum hingegen machte vor über 18.000 Fans weiter Druck und dass das 1-0 per Eigentor von Löwe fiel, war irgendwie folgerichtig vom Spielverlauf her.

Der Jubel und die Erleichterung war groß und wäre noch größer gewesen, hätten die Castroper das mögliche 2-0 gemacht. Altes Problem, Bochum legt nicht nach. Nun kamen Terra, Terodde und Hoogland ins Spiel, doch der Pokalsieg blieb ein knapper, hochverdienter verdienter Kampfsieg. Der Goalie Lauterns kam raus - in 89. Minute und dann zitterte man auf den Rängen noch 2-3 Mal kruz. Vorher hatte der FCK im ganzen Spiel nur zwei Chancen, nun wackelte das Team des VfL ein wenig, überstand aber alles schadlos und erreichte damit die Runde Drei im DFB-Pokal: Achtelfinale. Sonntag ist Auslosung und alle, die gestern mit dem Team feierten, wünschen sie ein Heimlos - ambesten gegen Teams von Sechzig bis Paderborn, aber das Leben ist kein Wunschkonzert. Wir nähmen auch Schalke ;-) . Aber seit gestern ist es etwas leichter geworden, sich auf das Spiel gegen Pauli, den Marsch danach und Fiege, Wurst und Zeche zu freuen. Wir sind zurück im Spiel.
Und das Bulut am Ende einen Krampf hatte und Fabian ein Veilchen, zeigt doch symptomatisch, sie gaben gestern wieder fast alles und das wurde von den Fans honoriert.

Und das - genau das- wollen wir sehen in Bochum….

Tom;CB’93

P.S.: Ganz lieben Gruß heute an den erkälteten Dirk (Das Orakel) und an Klaus - the fi..er - Fiege ähm Fiehe

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