Wenn der neue Bond nur in Duisburg gedreht wird

Man hat ja eine immer eine gewisse Erwartungshaltung. Bei einem Bondfilm will man Autoverfolgungsjagden mit tollen Karren sehen, schöne Bondgirls bewundern, tolle Events und exotische Plätze wie der Tag der Toten in Mexico City im neuen Bond sehen. Jetzt stelle man sich vor, der Bond 2016 hat den ausschließlichen Drehort Duisburg. Von Marxloh nach Meiderich rast der Aston Martin und die Ruhrgebietsstadt liefert die Kulisse für den Film. Nichts gegen Duisburg als Stadt, aber manche Zuschauer wären sicher enttäuscht von der Wahl des Settings.
So ging es vermutlich den 21.500 Zuschauern, die das 0-0 im Zweitligaruhrpottderby bewundern durften. Es war von Bochumer Seite eine schwache, unkonzentrierte und unmotivierte Leistung der in rot gekleideten Bochumer. Die 3500 Bochumer machten zunächst Rauch und Pyro, die Duisburger eine Choreo, doch sonst gab es wenig zu sehen für die hoffnungsvollen Zuschauer. Jede Form von Erwartungshaltung auf dem grünen Rasen wurde von Bochums Team enttäuscht. Während Mittwoch in Sechzig eine Topleistung abgerufen wurde, fehlten Perthel, Terrazzino und Terodde dem Kreativspiel schon sehr.
Der MSV attackierte am Anfang, doch dieses Strohfeuer war schnell vorbei. Es war im Block neben dem Stehplatzblock spannender den Bierbecher-Streit von 5 Fans mit 5 Ordnern anzuschauen, als Mlapas falsche Laufwege zu analysieren. Der hatte einen schwarzen Tag, der Trainer musste aber Novikovas rausnehmen, der hatte einen noch schwärzeren Tag. Es wurde nur wenig besser, die Meidericher bemühten sich wenigstens, aber sie war im Abschluss. Grote, Scheidhauer, sie alle sind keine Striker. Und Bochum hatte keine Torchancen, die erste Halbzeit war echt eine Zumutung.
Aber wer gedacht hatte, das kann ja nur besser werden oder irgendwann machen die mal ein Tor, wurde eines Besseren belehrt. Die Duisburger wurden etwas beschäftigt, aber die Anspiele waren unpräzise, fahrig und oft einfach mies.
Da war es interessanter, den Duisburger Bannerprotest anzuschauen, wo die Ultras Plakate gegen ihren Vorstand hochhielten. So Banner wie “Noch so ein Spruch: Spielabbruch” oder “18., 11 Punkte, aber ihr seht das Problem bei der Pyrotechnik” offenbarten Frust an der Wedau. Dabei bemühte sich die Mannschaft in den Zebrastreifen schon, was man von Bochum nur sehr eingeschränkt sagen konnte an diesem 4. Advent.
Als der eingewechselte Bulut am Außennetz scheiterte und Mlapa am Torwart, wurde klar,ein Tor wird heute schwer. Die Duisburger ballerten in die Wolken und die Bochumer liefen und kämpften so wenig wie nötig. Während die Fanbeauftragten besorgt rumliefen, schien Bochums Team den letzten Schlußpfiff 2015 herbeizusehnen.
Es hätte bis Weihnachten gespielt werden können, Raffael hätte keinen Scheunenwagen getroffen. Das war seine Chance sich zu zeigen, er nutzte sie nicht.
Verbeek wird genervt gewesen zu sein, aber noch genervter waren wohl Duisburger, die sich nach dem Schlusspfiff untereinander pulverten. Die Polizei hatte Mühe, die verfeindeten Fangruppen - Ultras vs rechtsoffene MSV-Hudlums zu trennen. Wie in Bremen und Dortmund scheint dieser Streit an der Wedau zu eskalieren.
Bei Bochum gab’s heute nur Langeweile und viel Rauch um Nichts, bei Duisburg Boxereien und das 0-0 war sicher kein geeignetes Weihnachtsgeschenk.
Der VfL verlor wieder den Anschluss an die Aufstiegsränge und wirkte urlaubsreif. Der Punkt war nicht wirklich verdient, eine Niederlage und man hätte sich nicht beschweren können, weil man echt schwach war.
Die Anzahl der Fans in Duisburg und nicht verloren zu haben konnten den schwachen Jahresabschluß nicht verschönern.
Nach dem Test gegen BMG, kommt Freiburg, es geht gegen den Club und die Bayern im Pokal, 2016 wird schwerer beginnen, als 2015 endet.

Euch, liebe Leser, wünsche ich nun frohes Weihnachtsfest und frohes neues Jahr.

Tom, CB’93

Kommentarfunktion ist deaktiviert