Löwenslänglich

Wenn man heutzutage die leicht verrückte Idee hat, Mitglied bei den Giesinger Löwen zu werden, stößt man u.a. in der “Halbzeitshow” auf die Kampagne von 1860 namens “löwenslänglich”. Die lustige Idee der halbhippen Marketingfuzzies, dass man eine Mitgliedschaft bei den Blauen als eine gleichnamige Strafe wie “lebenslänglich” empfinden könnte, kam den Machern wohl nicht: Oder war ein Roter am Werk?

Nun eine FC Bayern-Verschwörung ist es wohl nicht, die Sechzig zu einer insgesamt katastrophalen Außendarstellung zwingt. Der VfL wollte bei diesem chaotischen Verein gewinnen und scheiterte weniger an von Möhlmann brilliant eingestellten Mietzekätzchen als an sich selbst.
Gut, Perthel und Bastians sowie Bulut (freiwillig) fehlten in der Startformation, aber die zweite Reihe hätte sich ja beweisen können. Wobei auch das nur bedingt der Grund war, warum Bochum in der 1. Halbzeit einfach ziemlich schlecht spielte. Auch das kann man keinem anderen in die Schuhe schieben. Nicht mal Dortmund….
So traf ein Giesinger nach einem Standard freistehend zum 1-0 (Fabian pennte) für die Weiß-blauen, typisch. Schulterzucken im recht leeren Bochumer Block.
Die “Dorfoxn” am Vorabend im Augustiner an der Arnulfstraße hatten besser gespielt als unser VfL in der 1. Halbzeit, Starkbier gibt’s im Gästeblock aber keines. Nur Terras komischer Ball kurz vor der Halbzeit rettete den VfL irgendwie taumelnd in die Halbzeit. Fast wäre sogar das 1-2 als Doppelschlag gefallen, aber so hatte das magere 1-1 Bestand.
Nein, einen Zoo gab’s gestern nicht zu bewundern in Frötmanning, aber wohl begrenzt bewegliche Löwen und lethargische Bochumer. Doch der stärker werdende VfL zog keinen Nutzen aus seinem Ballbesitz. Ja - und
Terodde spielte gut, doch er macht keine Tore. Mlapa, der später kam, blieb öfter mal stehen und keiner wusste warum.
Warum nun Novikovas den Elfer schießen wollte, obschon eine Auswechselung signalisiert war, wird man ihn selbst fragen müssen. Er scheiterte echt kläglich, fast englisch, an der Elfersituation und musste raus. Klar trägt der für Bulut gekommene Lette eine Mitschuld, dass das 1-2 nicht fiel und ein wichtiger Auswärtssieg nicht stattfand. Bochum bleibt 5. ! Aber auch Mlapa und Terodde trafen ja nun nicht und sie werden fürs Torschießen bezahlt. Simon, der Neupapa, indes gab sich alle Mühe, Mlapa blieb schwach.
Nein, Bochum hatte zwar deutlich mehr vom Spiel, aber auch Sechzig traf nur die Latte in der 85. Minute, von daher war das Remis auch verdient.
Und es war eben auch nicht das erste Spiel, wo man gegen eher rustikal spielende Teams Punkte verlor. Leider zieht sich das wie ein roter Faden durch die halbe Saison und scheint auch eine Frage der Kader-Qualität zu sein. Ab Platz 13-14 im Kader kommt nun nicht mehr viel, was Druck machen kann auf den Stamm. Das wird auch Verbeek klar sein und war sicher auch Inhalt in den Vertragsverlängerungsgesprächen.

So sahen also knapp 15.000 Zuschauer ein unter dem Strich gerechtes Remis ohne zuviele Aufreger. Die Blauen kamen nicht vom Fleck und wir halt auch nicht. Vermutlich stehen wir da, wo wir hingehören. Und Giesing auch.
Wenn das neue Stadion in Riem käme (52.000!), mit Erlebniswelt, sollte sich der Jordanier mal beraten lassen von jemandem, der sich mit dem echten (Fußball-)sport auskennt. Lass den Mist und baue lieber ein vernünftiges Team auf, die Nachwuchsarbeit bei Sechzig ist ja nun garnicht schlecht. Doch davon profitierten eher Dortmund und Leverkusen bis dato. Die Sechzig Ultras schienen mit gefühlten 15 Transparenten auch die Schnute voll zu haben.
Wir in Bochum bleiben in der heißen Verfolgergruppe und können Samstag gegen Sandhausen wieder ran. Dann gilt es wieder mehr als ein 1-1 zu erreichen. Möglich wäre das.

Tom;CB’93

P.S.: Gruss an die Michael Neuhaus Gang: überall und immer dabei, lebenslänglich

Kommentarfunktion ist deaktiviert