Ausfahrt 36

Der auch in seiner Höhe verdiente 4-1 Sieg des VfL Bochum gegen den FSV Frankfurt hatte nur für Klein Frankfurt schlechte praktische Folgen - die rutschten unten rein. Deren Trainer Oral, der nächste Saison Trainer in Karlsruhe wird, sollte daher morgen entlassen werden: Verbeek hingegen bewies: er hat nicht nur eine tolle Mannschaft geformt, die guten, modernen Fußball gegen Spitzenteams wie Freiburg und Nürnberg spielen kann, nein, auch Abstiegskandidaten werden (zu Hause) humorlos abgefertigt. Sehr gut, Gertjan!
Dabei begann es vor wieder “nur” 13.300 Zuschauern bei Sonnenschein für die Gäste in Rot gut. Maria pennte und niemand griff Schahin an, der machte trocken das 0-1. Der Torjubel der wenigen schwarz-blauen Hessenfans war so leise, dass meine Sitznachbarn Olli K. und Bernd ihn vom Block A Bierstand nicht hören konnten.
Doch nach 15 Minuten Pressing war der Spuk in Rot vorbei und Blau-Dunkelblau begann mit seiner Arbeit. Hatte man im Hinspiel eine 0-2 Führung verspielt, weil Terra das 3-0 nicht machte, drehte man nun das Spiel. Bulut, der Aufsteiger der Saison, erzielte das 1-1- in Kombination mit Terodde. Und nun spielten nur noch die Westfalen und Rot schwamm gehörig. Eisfeld und Bulut testeten den FSV Keeper. Das gewohnte dominante Ballbesitzspiel Verbeeks wirkte von seinem Druck befreit und das erschien nun positiv erfrischend. Die Chancen wurden erspielt und die Nonametruppe des FSV bekam Probleme, sich von dem Bochumer Dauerdruck zu befreien. Bochums Offensive bekam ihre Chancen und Terodde sollte in der 37. Minute mit seinem 19. Saisontor das 2-1 per Kopf machen.
Die Ultras forderten weiterhin Fiege im Stadion und im Dunstfeld von MLPT gab’s das Banner “1. Mai - Nazis auf Maul!”, manchmal muss man sich an das Niveau und das Faustrecht der Rezipienten anpassen. Aber die Stimmung kam halt auch fast nur von diesem Teil der Ost und das 3-1 durch Eisfeld fiel noch nicht zu diesem Zeitpunkt. Pausentee, ähm Fiege.
Man konnte entspannt über die Touren nach Pauli und zu Pfingsten nach Heidenheim quatschen, denn der Bonsaihessenclub machte von der 15.-45. echt zu wenig für Abstiegskampf. Und es wurde noch weniger.
Das 3-1 durch Eisfeld war ein sehr schönes Tor und Fabian war als Kaptain das 4-1 zum Schluß vorbehalten. Das 5-1 oder 6-1 wäre ebenso möglich gewesen, aber Terra vergab leider zweimal.

Nein, dieses Heimspiel war gutes Balsam für die verlorenen Aufstiegschance. Leider wollten nur 13.300 Zuschauer dabei sein (Bologna Freak Boys, Belgier), dieses Spiel hätte mehr verdient: Darauf wies auch der Trainer hin: Nach dem Motto, demonstriert ihr gegen Leipzig als tarditionslosen Plastikclub, müsst ihr als Fans vom Traditionsclub von 1848 auch die Ärsche ins Stadion bewegen. Recht hat er ja der Gertjan, leider sind die Kritisierten nicht im Stadion gewesen.
Frankfurt gönn’ ich alles Gute, die Auswärtstouren sind toll, die Wurst vom Grill klasse, aber der MSV und Paderborn, eventuell F95 -das sind zu viele Westteams, die abgehen. Sorry.
Der FSV spielte nicht so, dass mal in der Relegation keine Angst um sie haben müsste. Aber es gibt ja noch die notorisch schwachen Sechziger und Düsseldorf. Die sind sowas wie der HSV der zweiten Liga….

Es war ein schöner Fußballsamstag….
Melancholisch stimmt einen der dritte Todestag unseres Members Bernie, die verpasste Mini-Chance Aufstieg - ohne den Bochumer Herbst durchaus realistisch - und die Tatsache, dass der Run auf Bochums Leistungsträger längst begonnen hat. Zumindest laut BILD und die lügt nicht.

Aber schön war der Sieg an A 40 Ausfahrt 36 ! Wie immer.

Tom;CB’93

P.S.: Und wieder wollten wir den Trainer nicht sehen, sind wir dumm ;-) ))

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