Keine Karmarückzahlung

Nach 90 kurzweiligen, aber nicht guten Minuten stand es leistungsgerecht 1-1, beim Spiel des VfL Bochum gegen Fortuna Düsseldorf. Wydra war mit kurz zuvor mit Gelbrot vom Platz geflogen, Gündüz hatte zweimal diskutiert und senste nun einen roten Düsseldorfer um. Elfer, Bebou tritt an und verwandelt zu 1-2, der ersten Bochumer Heimniederlage seit längerer Zeit. Nein, der VfL ist diese Saison nicht Schiris Liebling.

Dabei hatte 18.30 Uhr alles ganz hoffnungsfroh begonnen: Der VfL vor voller, eigener Hütte, unter Flutlicht, zwei Siege im Rücken und die seit neun Spielen sieglosen Düsseldorfer vor der Brust, da konnte man rein statistisch von einem Sieg ausgehen gegen Funkel und Co. Dann holte der Bochumer sich auf der vollen Ost, Fiege und Wurst sowie ein Schwätzchen ab, dann hätte es losgehen können: HEIMSIEG. Aber es spielte eigentlich nur Düsseldorf, das ja nun so einen schwachen Kader auch nicht hat und das Funkels Fußball kein Tiki Taka ist, weiß ja auch jeder. Diese Trainer wie Funkel, Neururer und Lienen, haben viel Erfahrung und das Ballspiel ist etwas Neunziger. Das größere Problem ist, wie der VfL zZ spielt: nämlich nicht schön, man generiert kaum Torchancen,Ecken und ging mit dem ersten Torschuß in der 44. Minute in Führung, gerade als der Schreiber dieser Zeilen die berühmte “fehlende Fliese” besichtigen wollte. Losilla hatte bei einem roten Gewimmel schön Platz gemacht und Mlapa machte sein erstes Tor 2017, indem er die Kugel humorlos an Rensing vorbei unter die Latte donnerte. 1-0 und die Stimmung war gut, weil man mit diesem Sieg im Westschlager 7. in der Tabelle gewesen wäre, allerdings zum dritten Mal ohne zu überzeugen.
Aber dieses unverdiente 1-0, Fortuna noch ohne Fortune, wurde in der 48. Minute egalisiert, als der Hattinger Schmitz sich auf links durchtankte und der seit 12 Spielen torlose Rouven Hennings den Ball mit dem Knie traf und Riemann keine Chance lies. Fortuna und ein Tor, das ist 2017 wie ich und Salsatanzen. Keine Frage, das 1-1 war hochverdient, denn die Landeshauptstädter hatten sich stets bemüht und waren auch garnicht so defensiv, wie man erwartet hatte. Bochum lies erneut sehr viel zu. Viel zu viel Passivität wird bestraft und so wird es sicher beim VfB Stuttgart im nächsten Flutlichtspiel (ohne Kevin Großkreutz) ganz ganz schwer. Mit dieser Leistung wird der VfL sich wieder nach unten orientieren. Mit einem Sieg hätte Bochum….lassen wir hätte.
Düsseldorf erspielte sich weitere Chancen und Ecken, aber es fehlte den Fortunen der Punch im Sturm. Nun begann Bochum irgendwann sich zu erinnern, wofür die 25.000 gekommen waren und Mlapa donnerte an den Pfosten und so verpasste der VfL die Chance, sich seinen wiedergekommenen Zuschauern als strahlender Sieger zu präsentieren. Das 2-1 wäre glücklich und wichtig gewesen. Wenn man diesen alten Westschlager sah, hatte man ab der 80. Minute den Eindruck, Fortuna reicht das 1-1 und Bochum übernahm etwas die Initiative ohne zwingend zu werden. Aber ich hoffte im Block A in dieser Phase des Spiels auf den “lucky Punch” aufs Düsseldorfer Glaskinn. Es wäre eng geworden für Friedhelm Funkel. Doch ohne Celozzi, Perthel und Eisfeld fehlen dem VfL zündende Ideen und Zweitligaerfahrung. Wydra flog und Gündüz zeigte in der letzten Minute Ehrlichkeit und Unerfahrenheit gleichermassen: Elfer, Gegentor, Heimniederlage, der VfL als erneuter Aufbaugegner, da fiel dem Kamdoschamann zwar das rosa Kartell ein, aber mir nicht mehr viel. Ab in die 8/18, den Zug, die Düsseldorfer schienen auch nicht arg euphorisch, ob ihres Ãœberraschungssieges und man konnte in die Nacht starren oder auf die Party im Oblomow gehen. Ich starrte in die Nacht. Warum war der VfL so oft Aufbaugegner und warum fehlt uns so oft das Glück? Warum warum warum? Ob’s Verbeek im Sommer noch juckt?

Wenn man die letzten drei Spiele so nüchtern betrachtet, war keines überzeugend, das letzte, was etwas taugte, war die 1-2 Niederlage in Hannover. Eigentlich hat man 2017 noch garnicht überzeugt und muss erneut verhindern, nach unten abzurutschen und einen heißen Saisonausklang gegen 1860 und Pauli zu haben. Die Niederlage war also verdient.

Den erhofften spielerischen Schritt nach vorne im Vergleich zur Vorsaison hat man sicher verpasst, es bleibt Schadensbegrenzung und ein weiteres Jahr zweite Liga, vermutlich nicht nur eines. Das finde ich sehr, sehr schade und da ist dann auch Fiege keine echte Hilfe. Sondern nur in die Nacht strarren!

Gruß an Florian, Bakker (?), Carsten, Fuest

Tom;CB’93

Kommentarfunktion ist deaktiviert