Aue wiedereingliedern

Für die 5000 Mitglieder des VfL Bochum geht es demnächst (bis zur nächsten JHV) um die Ausgliederung der Profifußballer aus der eV und dass eventuell eine Sponsorengruppe so ca. 5 Mios pro Jahr gibt - und von Bochums Kickern nach 4 Jahren 30 % der Anteile gekauft hat - capice? Wir Mitglieder müssen dann entscheiden, ob das ein guter oder schlechter Deal ist. Heute haben 14.000 Zuschauer ihr Ticket gelöst und auch da bin ich mir nicht sicher, was für ein Deal das war. Eher ein schlechter, weil man zwanzig unterirdische Minuten sah und ei 0-1? Eher ein guter, weil man noch 1-1 spielte und die Erzgebirgler auf Abstand hielt?

Es war zugig, wenn auch trocken, aber es brannte sofort lichterloh in Riemanns Strafraum. Denn Nazarov zirkelte aufs Bochumer Tor und traf nach nicht mal zwei Minuten das Außenalu. Dann kam Kresic Schuß und Hoogland rettete in höchster Not artistisch wie einst Boateng bei der Euro 2016 für den geschlagenen Keeper. Aber die dritte Chance der Auer saß, weil der Schiri ein gestrecktes Bein von Losilla an Nazarov als Elfer wertete, sehr hart bis bochumfeindlich: Das 0-1 verwandelte der vermeintlich Gefoulte selbst in die rechte Ecke, Riemann flog nach links. Bochum wie so oft in diesem Jahr ohne Fortune, trotzdem führte Aue nach 20 Minuten hochverdient und der VfL berappelte sich in den Minuten 20-35 und holte erste Ecken raus und hatte zarte Chancen. Startelfdebütant Palvinidis wurde von Rieble ziemlich alleine gelassen, dafür blieb der Rechtsverteidiger in der Kabine und das zurecht. Vorne fehlte Sturmtank Mlapa und in der Pause wünschte sich manche er wäre auf der Couch geblieben.

Doch Bochums letztes Aufgebot wurde nun giftiger, auch um Aues zeitschindende Spielweise zu bestrafen. Zwar wirkten die Sachsen reifer und hatten mehr Chancen, aber das lag auch an Bochums schlimmer erster Hälfte.

Die zweite Halbzeit zeigten Gayemerah und Stiepermann für Rieble und Wydra mehr Agilität, mehr Biß zeigten auch die übrigen Blauen, bis auf Quaschner, der ohne eine mir in Erinnerung gebliebene Aktion mitlief.

Klar fehlten Mlapa, Eisfeld, Celozzi und Perthel, doch noch mehr fehlte uns der Spirit 90 Minuten alles zu geben. Das 1-1 fiel, weil Bochum drückte und der Ball von Wurtz angekommen wurde, der wechselte das Bein und bumm: 1-1. Damit überholt Wurtz Mlapa mit 8 Treffern, der Peniel hat nur 7. Aber in Sandhausen kann sich das schon wieder ändern.

Palvinidis musste irgendwann kaputt raus und nun hoffte man auf einen lucky Punch wie gegen Würzburg. Aue spielte weiter Zeit, der Schiri pfiff weiter Unsinn, aber die letzten Großchancen hatten die Ex-Wismuter: das 1-2 viel nicht, weil ein Veilchen gegen Manuel Riemann die Nerven verlor und dann beim Heber eines Auers Glück hatte, kein vorzeitiges Osterei im Netz zu haben (Heímspiel gegen den Kräuterfurz!).

Nein, das xte 1-1 war durchaus etwas glücklich, Bochum kann zu hause nicht mehr dominieren und muss sich was grundsätzliches Überlegen, wenn diese Übergangssaison vorbei ist. Wollen wir ausgliedern oder nicht?

Ein paar Fans auf der West demonstrierten dagegen und Aues 400 freuten sich eben auf dieser West über einen wichtigen, verdienten Auswärtspunkt im Ruhrstadion. Es sei den Fans gegönnt, die Mannschaft um den kleenen Männel, Theatraliker Tiffert, Doper Sokou und Nazarow wirkt wie eine abgehalfterte Thekentruppe im 7 Frühling. Der neue Trainer arbeitet vor allem taktisch, das merkt man.

Aber die Thekentruppe war fast besser und hätte in Bochum um ein Haar gewonnen. Das sagt alles. War fast wie das Wetter, der Sonntag im Stadion. Aber es war sicher wie die Buchse von Männel, gegen den modernen Fußball.

Tom;CB’93

P.S.: Gruss an Georg M. - den großen Werner Griechen

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