Dü dü dü dü dü dü …scheiß Dünamo

Das 4-2 des VfL gegen Dynamo Dresden vorgestern im Ruhrstadion war sicher einer der ewig unvergesslichen VfL Bochum-Abende. Viele Fans der 17.200 (minus die 1500 Dresdener!) Zuschauer werden sich noch lange an diesen triumphalen Heimsiegabend erinnern und die biermäßigen Nachwehen.

Zunächst einmal wurden die Fans der Blau Weißen hart geprüft. Kaum hatte man Platz genommen oder stand gut, begannen die Dynamos zu wirbeln, Bochum lief 45 Minuten stets hinterher und kam garnicht in die Zweikämpfe. So konnte man das Übel sehen kommen, bei bestem Fußballwetter. Dynamo passte fix, Janelt lief hinterher und zahlte bei Hauptmanns  0-1 Lehrgeld, er bleibt ein Riesentalent. Ein Warnschuß für die Bochumer? Pustekuchen, der VfL verlor weiter jeden Zweikampf (oder standen weit weg) und die Dresdener tauchten vor allem in der linken Seite auf (von uns aus gesehen rechts, Gyamerah fand nicht statt) und führten Bochum in dieser Phase richtig vor. Kutschke hatte auch seine Chance, er traf zum Glück nicht. Das 0-2 durch Gogia begann mit einem Übersteiger und dann sahen Bastians und auch Riemann nicht richtig gut aus. Aber die zwei schwarz-gelben Tore waren aus Sicht der Sachsen dennoch zu wenig; es gab bestimmt 3-4 weitere hochkarätige Chancen. Aber hätte hätte Fahrradkette. Der Dresdener Block war ebenso top, es hätte ein guter Abend für den Dynamo werden können. Aber das 0-3 fiel eben nicht und die 16.000 Bochumer pfiffen zu recht zur Pause.

Was Verbeek seinen Mannen gesagt und was Neuhaus wohl nicht gesagt hat, ist Spekulation, aber nach der Halbzeit ging ein Ruck durchs VfL-Team, die Mannschaft zeigte Herz.

Es verbietet sich davor  ein Einzelkritik, denn alle 11 Spieler kamen die erste Halbzeit einfach nicht ins Spiel und hätten dasselbe schon nach dieser unterirdischen Halbzeit hoch verlieren können. Die Scharpenbergs warteten am Bierstand auf die Wende und das taten vermutlich auch noch andere. Die Hoffnung war eine kleine Pflanze.

Sie verpassten zwei Bochumtore in 42 Sekunden. Eisfeld, von Losilla bedient, verkürzte eiskalt zum 1-2 nach dem Pausentee. Doch dann machte Dresden den Fehler, geschockt zu sein, statt weiter zu machen. Stiepermann bis dato noch nicht der Goalgetter, mit einer Energieleistung, machte das 2-2. Das Stadion schien zu explodieren, Bochum plötzlich ohne Abstiegsangst und die Fans erwacht. Das 3-2 hätte auch sofort fallen können, doch Stiepi machte das Doppelpack nicht. Dafür war die Stimmung an der Castroper prächtig und bei Losillas 3-2 lag man sich schließlich glücklich in den Armen. Das Bier floß nun entspannter die Kehlen runter, der schwarz-gelbe Block schwieg, wir sangen “Dü dü dü dü dü dü, scheiß Dünämö!”.

Dann endlich reagierten die Dresdener wieder, aber sie konnten nun ihrerseits den Schalter nicht mehr umlegen. Man sah also zwei komplett gegensätzliche Halbzeiten. Bochum machte weiter Druck und Saglam erlöste die für Maiabend vorbereiteten Fans mit dem 4-2, der Rest war Jubel, Fiege und Heiterkeit.

“Ihr könnte nach Hause fahren!” hallte es de Gästefans entgegen und die Bochumer Mannschaft hatte mit dem Heimsieg die Klasse wohl klargemacht. Die Bielefelder waren zwischenzeitlich sehr nah dran und kommen nun Sonntag als zitternde Ostwestfalen nach Westwestfalen. Ich freu mich drauf.

Wir könnten sogar noch fünfter werden und eine Mannschaft planen, die sogar wieder oben angreift. Das ist eine Nachricht, die dieser Abend in die 2. Liga entsannte. Aber für uns Fans, war das Balsam auf die geschundene Fanseele. Es gab keinen, der nicht glückseelig von diesem Abend berichten wird. Die Dresdener werden das anders sehen und sollen heute bei Preußen Münster gegen FSV Zwickau auftauchen. Wer sowas mag!

Wir gingen zur Burg - und natürlich zum Zelt in Harpen. Das 629. Maibendfest hatte viel besser begonnen als vor 3 Jahren, als man 1-4 gegen Bielefeld verlor.

Bochum feierte als Stadt den Klassenerhalt und guckt wieder freudig in die Zukunft, die schon Herausforderungen beinhaltet. Aber mein VfL braucht kein Wunder mehr. Fragt mal beim KSC nach, wie sich der Gang in die dritte Liga anfühlt.

Ich bin einfach nur glücklich.

Tom;CB’93

P.S.: Gruss an den VfL-Jesus, der nicht ins Kult reinkam und die Pommesbude am Stadion, netter, schneller Service

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