Jede Minute hat 60 Sekunden

Eigentlich war letzten Sonntag gegen Bielefeld am Ende alles gut. Bochums erneutes 1-1 bedeutete den letzten theoretischen Schritt Richtung Klassenerhalt 2017, Planungssicherheit für 2018 und eine Butterfahrt nach München, wo es nun nur noch um die Goldene Ananas geht - und darum eine überschaubar coole Bochumsaison bierseelig abzuharken. Das können wir gut. Abharken und Bier trinken.

Aber es ist leider im Wesen des Menschen, Dinge zu hinterfragen, zu verbessern und irgendwann wieder eine spannendere, weil erfolgreichere Saison hinzulegen. Ob mit oder ohne Verbeek (gab’s dazu schon mal was halb Offizielles???), mit oder ohne den formschwankenden Riemann, mit oder ohne den nicht unumstrittenen Mlapa auf dem Pin, mit dem Quaschner, Stiepermann, Weilandt oder Gündüz, all das wird auf der Agenda von Hochstätter stehen. Denn am liebsten würden sie, der Christian und der Wilken, im November einen Aufstiegsfavoriten ausgliedern und keinen mausgrauen Zweitligisten, der wir derzeit sind.

18.500 Fans sahen im Ruhrstadion mal wieder ein Mentalitätproblem in der 1. Halbzeit und ein Sturmproblem in der 2. Eine bemühte, aber schwache Arminia wurde nicht nach hause geschickt, nicht nur weil Bastians kein Stürmer ist, sondern weil uns das ganze Jahr der Punch fehlt - im Schatten von Terodde. Dazu eine Verletzten- und Glücksmisere (Alumeister!), das hält eben kein Team 34. Spiele aus und Fragen über Fragen. Die Fans kommen dann nicht in Scharen.

Was wäre mit Celozzi und Perthel passiert, warum kommt Merkel nicht, wann kommt Gündüz am Gegenspieler vorbei?

In München am Sonntag ist das alles nur Nebensache. Die 59 Euro-Sonderzugfahrer, die 2000 Bochumer und uns interessiert am Wochenende fast nur noch der Spaß – zum Glück.

 

Weil Spaß hatten wir auch zu selten an Stiepermann, Quaschner, Weilandt und Co., die schnell zusammengeholt nie wie eine flüssige Einheit auf dem Platz wirkten, die Automatismen griffen bis zuletzt zu wenig. Sicher hatte Verbeek selten dieselbe Elf auf dem Platz, aber mehr Einheit, „mehr Eintracht Braunschweig“ hätte ja dieses Jahr schon geholfen.

 

Sonntag geht es nach einer Floßfahrt auf die Isar (so der Pegel sinkt) und viel Hellem um die goldene Ananas für die Fans und um viel Platzierungsgeld und Ehre für den Verein.

 

Das ist okay so, aber eben nicht mehr. Während die Sechziger wieder mit ihren üblichen chaotischen Verhältnissen kämpfen (der Trainer beschimpfte Lieberknecht als Hurensohn?), der Ismanik hat eh die Kappe verbogen, kämpft das Team Sonntag ab 15.30 gegen den Abstieg.

Und da machte man letztens beim 1-2 Sieg einen großen Schritt, nach 5 Spielen ohne Sieg, um für die Giesinger die Klasse zu halten, vielleicht etwas weniger knapp als bei der Relegation gegen Kiel. Vermutlich sind nächstes Jahr sowohl Kiel als auch 1860 unsere Gegner in der 2. Liga. Zwei coole Touren stehen dann an.

 

Da bei Bochum der ganz große Druck raus ist, wird es schwer in der Allianz Arena eine starke Leistung der Westfalen zu erwarten über 90 Minuten

 

Ich glaube eher, es wird für die Bochumer Auswärtsfans eine coole Tour mit einigen Roten, aber es gibt keine Punkte.

 

Tip, 2-0 für Giesings S-Bahnfahrer.

Voraussichtliche Aufstellungen:
VfL: Riemann - Bastians, Hoogland, Gyamerah - Stiepermann, Janelt, Eisfeld, Losilla, Gündüz (Weilandt) - Quaschner (Mlapa), Wurtz

Aufstellung 1860: Ortega - Pongracic, Ba, Uduokhai - Busch, Lacazette, Liendl, Lumor - Aycicek, Gytkjaer, Aigner.

Tom,CB’93

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