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Das randvolle Vonovia-Ruhrstadion wurde mit reichlich Sonne durchflutet, die Stimmung in beiden Lagern war prächtig, die Gesänge in der Ost waren laut und euphorisch: Alles war angerichtet: Bochum machte es diesmal schnell, nach 6 Minuten, das 1-0 durch Gündüz, verdient. Im Millionenspiel lag der VfL also fix vorne und die Träume, so die VfL-Fans denn dazu Zeit hatten, waren gerichtet auf die neue Saison, die dann eine bessere sein würde. Doch die VfL-Träume platzen schnell, wie Träume so platzen. Bei Bochum hat man manchmal den Eindruck, solche Träume scheinen da besonders schnell zu platzen. Das 1-1 durch Thy fiel in einer Phase, wo Bochum den Anfangs-Aktionismus eingestellt hatte. Ich stand in der prallen Sonne, der Capo und Dämon peitschten die Ultras plus den Rest an, die Gesänge untermalten einen Traumsonntag bis 16.00 Uhr.

Wäre es nicht um so viel Geld gegangen (Bochum verspielte 1,4 Mios, die möglich waren!), hätte man auch mal lächeln können, als der VfL nach dem Pausentee wirklich das Spielen einstellte bis zur 75 Minute. Fehlte es nun an der richtige Einstellung insgesamt, der Qualität im Spiel nach vorne - oder war es mit Pauli der falsche Gegner - an diesem gefühlten Feiertag?

Doch das flgerichtige 1-1 ließ Bochum immer noch 6. sein, weil Fürth und Heidenheim zurücklagen. Also einfach den Strohhalm nehmen dachte ich und die Sonne strahlte immer noch auf die Ost herab.

Bochum kassierte das 1-2 nach einem Kopfball von Sobiech, weil die Einstellung der Braunen weiterhin stimmte und Bochums Spiel in die Spitze armselig war - zu diesem Zeitpunkt. Wir wollen nicht darüber nachdenken, was Terodde an diesem Tag angestellt hatte. Quaschner spielte nicht (wird zurecht abgegeben), Wurtz wurde zurecht auswechselt und Mlapa spielte wie die gesamte Rückrunde: extrem glücklos - und das ist noch nett ausgedrückt. Man kann auch sagen, er spielte, als hätte man den 1997 Helden Peter Közle in seinem Trikot anstelle des Retrotrikots spielen lassen. Mir wird klar, warum mein Gladbacher Lehrerkollege Mlapa einen Chancentod nennt. Heute war er nicht mal das. Und mir wird klar, warum Köln und Gladbach Terodde jagen und niemand Mlapa. Aber Bochums zweite Heimniederlage kann man nicht an einem Spieler festmachen.

Das 2-2 hätte trotzdem fallen können, aber Hogland vergab in der 75. Minute und Bochum hatte nochmal in der 80. Minute ‘ne Riesenchance und stocherte den Ball nicht rein. In der 85 verlor Bochum, besser Gündüz den Ball und im Konter fiel das 1-3, ich glaube, wieder durch Thy.

Dann hatte Lienen sicher einen guten Tag, Verbeek wird wissen, welche Schlüsse man daraus ziehen muss, aus dem 9. Patz, der sicher auch einer grandiosen Verletzungsmisere geschuldet ist. Aber dass keine Konstanz reinkommt, dass Bochum nach dem 1-2 Sieg nicht auch gegen Pauli siegt, das werden Hochstätter, Verbeek und der Vorstand klären müssen.

Heißt, der Personaletat muss aufgestockt werden, um mehr Qualität in den Kader zu kriegen. Denn das 1-3 kostete nicht nur viel Geld, sondern enttäuschte junge wie alte Fans. Und Bochums Talent Träume platzen zu lassen, ist nicht sexy.

Ich war schon auf der Autobahn nach Köln, als das Frustfiege in der Ritterburg floss. Dort war die Nacht sehr laut gewesen, Köln war ja 5. geworden, wie wir vor 20 Jahren.

Wir sind Neunter in der 2. Liga und Niederlagen wie heute, sind extrem zum Abfucken geeignet, auch wenn man das Saisonziel einstellig erreichte und das trotz Widrigkeiten.

Komisches Ende.

Tom;CB’93

Gruss an die Mädels hinter mir, die waren schon ordentlich laut

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