Four and a half man

Wir waren zu viert im Auto - und hatten einen Jungen namens Julian dabei. Auswärtssieg in Darmstadt, aber ob daraus eine neue Serie wird, a la Ruhrbeach Stiepelbu, ich denke eher nein. Aber eine kleine VfL-Serie bedeute der 1-2 Sieg am Böllenfalltor auf jeden Fall: der erste Auswärtssieg seit dem Sieg in 60 im Mai’17 sollte insgesamt der zweite (!) Sieg in Serie werden: erst das 3-2 gegen Dresden in der 88. Minute durch Hinterseer und nun das Spiel gedreht, aus einem 1-0 ein 1-2 gemacht gegen die Lilien. Da kann man sagen Gracias VfL.

1000 Bochumer konnten zunächst Wetter, Pfungstädter und einen Old School Ground geniessen. Die Leute waren ja gekommen, um ihren VfL siegen zu sehen - und nicht, um sich die Grube Messel anzuschaun oder ihre Zeit anderswie zu vertun.

Der Trainer vom “Team Orange” Isi hatte Merkel aufgeboten, dazu Sam, aber nach 5 Minuten relativer Kontrolle ging das Spiel an die Gastgeber in Blau-Weiß. Frings Team (er verlängerte bis 2020) hatte nicht nur seine Routniers von Großkreutz, Altintop, Sulu oder Sobiech zu bieten, sondern auch Härte, System - und Stärken nach Standards, während Bochum eher den Ball hatte, technisch reifer wirkte und vorne mit Hinterseer; Sam und Kruse gefährlich werden hätte können. Aber wie so oft (Pauli, Bielefeld, Nöttingen) versandeten Teile der erste Hälfte. Wenn bei Bochum der Faden reißt, reißt er. Ist die mangelnde Konstanz fehlende Konzentration, Arroganz oder der fehlenden Eingespieltheit (auch wegen Verletzten) geschuldet.

Tja, erst mal pennte Merkel bei einem Standard, Sulu machte das 1-0 und 18.000 Lilienfans jubelten. Merde. Und nun kamen die Lilien auch deshalb ins Spiel, weil Losilla zu langsam war, Merkel Defizite aufwies und Kruse viel versuchte, aber es gelang nicht alles.

Darmstadt fegte nicht über den VfL hinweg wie Irma über Florida, aber bis zur 35. Minute hatten die Südhessen das Heft in der Hand, 1-2 musste Dornbusch klären, bis der VfL zurückkam.

Atalan donnerte zur Halbzeit zusammen, schickte sein Team raus und nun wurde Bochum stärker. Merkel raus, Stöger für ihn auf die Sechs neben Losilla und Diamantakos nach vorne, neben Kruse und Hinterseer. Ganz am Ende kam noch Wurtz und wäre Mlapa nicht in Dresden, wäre er wohl auch noch gekommen.

In der 63. Minute sollte die Szene des Spiels sein: Bastians wurde vor den Augen des Schiris zu Fall gebracht, der entschied auf Elfer und fragte nun Bastians selber, ob es ein Elfer war. Unser Kaptain verneinte und der Elfer wurde zurückgenommen. Ich muss ehrlich sagen, ich war nicht so glücklich, über diese Fairness, an einem Punkt, wo das Spiel auf des Messers Schneide war. Gut, es war eine tolle Geste, aber mir fehlte zu dem Zeitpunkt, der absolute Wille zum Sieg.

In der 70. Minute wurde der Druck noch mal größer, Hinterseer vergab total frei vor Heuer-Fernandez. Doch in der 80. Minute kriegten wir für unsere Karmapunkte ein Tor. Dimitrios machte ein geiles Tor zum 1-1 und nun hatte der VfL endlich die Effektivität auf seiner Seite. Kruse endlich mal entschlossen und dann machte er das 1-2. Richtig langer Jubel im Gästeblock der 1000 Bochumer, das war wirklich ein sehr sehr wichtiger Siegtreffer. Man kann jetzt sagen, der Treffer von Hinterseer zum 3-2 vor einer Woche war genauso wichtig, aber diesmal wurde der bis dato erfolgreiche Absteiger 1-2 besiegt.

Den Rest der Spielzeit brachte Bochum routiniert nach Hause, die Fans im Block feierten ihren VfL und wir präsentierten unser Aufstieg 2018 Banner.

Ich war sehr sehr glücklich und vier Männer und ein Junge fuhren hochzufrieden nach hause. Egal ob Nürnberg oder Kiel, meine neue Angst ist weg vor auswärts.

Wenn wir Sonntag gegen Heidenheim….ach nee, ich genieße jetzt erst mal den Sieg.

Tom;CB’93

P.S.: Gruss an Dämon, wegen seines unermüdlichen Eifers

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