Brown be quiet

Der Herbst ist da, der Regen ist da und mit dem Shitwetter kommt die fast schon traditionelle Bochumkrise. Das 1-0 in Braunschweig heute vor 19.300 Fußballfans (null Eventies) hätte theoretisch alles gehabt, was man als Fan so will. Tradition (Deutscher Meister 1967 gegen Ex-Unabsteigbar!), wenig Wellenreiter im Stadion und ein VfL der ebenso will wie die Eintracht. Die erste Chance nach 4 Minuten vergibt Hinterseer und der Fejzic muss raus dem Braunschweiger Tor. Könnte was drin sein?

Nein, Bochum hat wieder viel den Ball, aber keine Durchschlagskraft vorne, doch verliert der VfL den Ball in der spielentscheidenden Szene. Eisfeld auf Leitsch, die Gelben warten, sprinten dazwischen, Konter über rechts, die Dreikette noch nicht sortiert; Yldirim macht das 1-0. Und da ging es mir im halbleeren Bochumer Block so: ach kacke, dat wird heute wieder nix. Und es wurde nichts. Also erst mal rappelte sich Bochum in Weiß wieder auf und kam zu Spielanteilen und Chancen. Aber wie in der Kicker-Statistik zu lesen, Eintracht B. lässt Chancen zu, die werden nicht genutzt. Hinterseer war “stets bemüht”, aber er kam immer irgendwie falsch. So war es oft, soviel Bochum den Ball hatte, so selten kam man zum Abschluss. Und wenn dann war irgendein Bein der Niedersachsen dazwischen. Stöger gut, Kruse gut, Leitsch gut, aber der Rest? So ging man mit 1-0 in die Pause und Lieberknecht war genervt, weil er mit Fejzic und Baffo nun noch zwei Stammspieler verletzt ersetzen musste, wie schon Boland, Kelifi und Kumbela.

Der Regen kam, mit dem schlechten Wetter schwand die Hoffnung auf eine Wende gegen bemühte, aber überschaubare Gastgeber. Braunschweig verwaltete das Restspiel, Bochum mit etwas weniger Ballbesitz, aber immerhin mit etwas mehr Druck.

Rasiejewski hatte am Anfang Sam, Bastians, Losilla auf der Bank gelassen und Bastians holte sich gleich Gelb, als er reinkam.

Bochum spielte immer noch mehr, aber irgendwie hatte man nie das Gefühl, wir drehen das Spiel noch, obwohl das möglich gewesen wäre an der Hamburger Straße. Sind wir Team genug, um die Qualität der Spieler abzurufen? Der dritte Trainer sucht eine Antwort auf diese Frage.

Bochums Block der 500 blieb meist still im Regen, 200 Ultras war der Eintritt verwehrt worden. Es lief einiges gegen Bochum, aber Bochum half sich auch nicht selbst. Der nächste Ball von Yldirim ging ans Alu und Bochums Schlussoffensive ging ins Nichts. Also, man sah ein Bemühen und Weiß machte sich dreckig, wurde etwas brauner, aber das reichte nicht in Braunschweig (unpolitischer Wortwitz!).

Die Stadt mit der Fehde gegen Hannover überholte Bochum in der Tabelle, der VfL ist Dreizehnter und Hochstätter wird gegen Paderborn wohl wirklich das letzte Spiel vom Interimscoach erleben.

Verbeek provozierte den Rauswurf, Atalan hinterließ wenig und Rasiejewski wird bald weg sein. Wer kommt übernimmt ein Team von talentierten Halbentschlossenen und darf diverse Brandherde löschen, im Team, dazwischen, in der Fanszene und und und.

Was man dann demnächst ausgliedert, könnte weniger Geld erzielen, als man erhoffte. Denn ohne funktionierende und erfolgreiche Mannschaft kannste dich schwarz ärgern als Fan, als Investor drehste dich um und gehst. Und nach Paderborn und Düsseldorf werden dies einige tun.

Leider war das heute ein Beleg für letzteres.

Tom;CB’93

P.S.: Heute Grüße an den Emmericher, Jonas, Norbert und Eric

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