Emporors palace

Es herrschte ein komischer Stimmungsmix in Bochum seit einigen Wochen. Der Oktober 2017 war ein VfL-Monat zum weglaufen, fast alles, was schief gehen konnte, ging auch schief. Sportlich eher “Pfui als Hui”, schlimmer Außendarstellung (Butternudelgate) interne Querelen (Bastians, Hochstätter) und viele Zankereien im Verein auf verschiedenen Ebenen. Nach dem 0-0 gegen Spitzenreiter Düsseldorf, konnte man ob der gezeigten Leistung erleichtert sein. Dass der eine Punkt zu wenig ist, kein Tor in drei Spielen indiskutabel, Rang 13. unter Niveau, ist sonnenklar. Vermutlich wird’s ein vierter Trainer sein, der dem VfL vor - oder nach - Weihnachten hilft oder helfen soll, Konstanz zu kriegen, die Balance zu finden und die Spielerpotenziale besser abzurufen.  Soweit der theoretische Plan, aber viele Fans blicken zu Zeit ratlos, sorgenvoll nach vorne, die Euphorie des Spätsommers ist komplett verflogen. Ein Bochumer Herbst gibt sich die Ehre.

Die Aufstellung muss eine festen Stamm beinhalten und dieser muss sich im Konkurrenzkampf auf dem Rasen beweisen. Und Kampf ist ein gutes Stichwort für Freitag. Die ganz große Horrorshow ist gegen F95 ausgeblieben, aber der Freitagsgegner FCK ist nach den unterschiedlich bewertbaren Niederlagen gegen den VfB und Regensburg angezählt. Es gab einen offenen Brief an die Fans. 2000 FCK-Fans waren beim Jahn stinksauer auf ihre Zuckertruppe und Strasser ließ die Mannschaft sich das wütende Gebrülle anhören. Damit ist klar, die Spieler in Rot sind übermorgen stark unter Zugzwang vor eigenem Publikum. Das wird psychologisch schwierig in dem angespannten Umfeld der Westfalen die Mannschaft darauf vorzubereiten. Andererseits ist das fast bester als zu Hause zu spielen. Der Betze selbst bebt heute anders als vor 25 Jahren, eher heimliche, wütende Glut als laute Anfeuerung, voller unvollendeter Versprechen, mit finanziellen Sorgen und vor allem vor dem Sturz in die Dritte Liga. Aber Rasiejewskis Team ist nicht so weit von Kaiserslautern entfernt. Während der FCK ganz, ganz unten steht, muss sich der VfL erst mal gegen den Absturz nach unten wehren. Dazu muss man den Kampf annehmen, stabil hinten stehen und vorne effektiver Chancen generieren und verwerten. Dazu braucht man Überzeugung, Eier und eine Portion Glück.

Der VfL Bochum hat Pöler von Merkel, Sam über Tesche und Janelt/Bandowski, die was am Ball können. Aber als Mannschaft agierten die Bochumer am Montagabend, ob sie es in Kaiserslautern tun, wird sich zeigen. Die VfL-Fans sprechen süffisant vom Aufbaugegner VfL, vom Pfälzer in der Not und Bochum kommt vorbei.

Übermorgen wird der VfL-Block sehr leer sein im Fritz-Walter-Stadion, Freitags, Tabellenstand und und und. Das ist schade, das Traditionsduell Bochum uff der Betze, hätten von allen Seiten mehr Interesse verdient, zumindest wenn man das vorher sagen kann.

Bochum spielt vermutlich 30 Minuten gut und kriegt dann einen rein, darauf könnte man bei Tipico was setzen - und das wollen wir nicht. Wir brauchten fokussierte, bissige und vorne durchsetzungsfähige Spieler. Gündüz, Wurtz sind erst mal außen vor, mental, Form und Körpersprache lassen da nichts Gutes vermuten. Der aufgeblähte Kader müsste mal genutzt werden, um die Spieler besser und nicht schlechter zu machen.

Der November fängt doof an, es sind wieder Einzelfehler, die passieren, dafür gibt es mehr als genug Gründe und Bochum verliert 2-1, diesmal nicht 3-0 wie im Vorjahr, aber es reicht nicht. Außer natürlich der FCK taumelt ganz hilflos und Liga Drei. Das wäre schade und beim VfL eine Katastrophe, weil niemand dieses Jahr auf einen Abstiegskampf vorbereitet ist.

Dazu fühlen viele VfL’ler eine Leere, die schnell mit Siegen gefüllt werden sollte.

VfL: Riemann - Danilo, Bastians, Fabian (Leitsch), Gyamerah - Eisfeld (Losilla), Celozzi, Stöger - Kruse , Diamantakos, Sam (Gündüz/Hemmerich)

Tom;CB’93

P.S.: Gruss an alle, die Freitag ihren VfL uff de Betze begleiten

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