Mal den Florian fragen

Das Spiel des VfL in Kaiserslautern endete torlos und das in einer grausamen Art und  Weise. Ein 0-0, was wirklich keinen Sieger verdient hatte, legte sich wie Nebel auf die Seelen der knapp 19.000 Livezeugen. Die die vor dem TV saßen, werden sich gefragt haben, was der Driß überhaupt soll.  

Bochums Auswärtsorte sind realtiv cool, von Duisburg, Darmstadt über Nürnberg, Kiel, Braunschweig bis zum legendären Betzenberg, alles solide Fußballtradition. Aber den Fußball, den Bochum da auf fremden Plätzen spielt, ist oftmals ein reines Ärgernis für die 500-1000 mitgereisten VfL-Fans und TV-Zuschauer.

Und heute zeigte das VfL-Team, wie schlecht es zur Zeit zurecht ist. The trend is not our friend. 288 Minuten ohne Tor in der Liga, dazu 90 Minuten im Pokal. Klar, es fehlten Stöger, Hinterseer, Kruse, Perthel und Hoogland. Das merkt man auch. Man merkt aber auch, dass nach Verbeekdemission, Atalan und Rasiejewski die Bochumer ihre spielerische Linie suchen. Gestern sah das oft brutal aus, Fehlpässe, Fehler im Spielaufbau und und und. 

Der FCK arg gebeutelter 18., ohne Halfar und Osawe, bemüht und wollend, aber eben arg limitiert und tierisch verunsichert. Aber sie haben sich zumindest ins Spiel gekämpft, die roten Teufel. 

Bochum hatte eine Chance am Anfang (über links, dann ein Schüßchen), überstand die 7. Minute, aber dann spielte ab der 15. Minute nur Kaiserslautern - und hatte 4-5 mal richtig Platz das 1-0 zu machen. Doch Lautern vergab fahrlässig Chancen, das war wirklich sträflich: Bochum kämpfte zwar, zeigte aber selten einen roten Faden im Spiel. Nach einem Freistoß hatte Eisfeld in der 34. Minute die Chance zum 0-1. Aber Bochum blieb torlos, der FCK auch. Niemand pfiff am Betze, die Leute schwiegen. Das Stadion bleibt imposant, die Kulisse erinnerte einen daran, was man vor 26 Jahren dort mal toll war. Damals 1991 brannte die West, das Stadion hallte und man guckte meist gebannt auf das Grün. Heuer war alles zwei Nummern kleiner, 350 Unentwegte schauten stumm auf den Rasen und wieder kamen die roten Teufel nach vorne. Doch je länger man Chancen überstand, desto mehr hätte man vermuten können, irgendwann macht der VfL das 0-1 (oder drängt drauf) und lügt einen rein. Vorher traf ein Lauterer das Lattenkreuz von Riemanns Kasten, dann traf Diamantakos das Tor. Wieder zählte ein VfL-Tor nicht, diesmal war es vorher ein Handspiel des Griechen. Bochum kassierte reichlich Gelb und dümpelte aus dem Spiel, hinten meist okay, vorne sehr harmlos.

Jedes mal blieb Blau hängen in der Pfälzer Abwehr, verteidigte selbst seriös oder mit Glück, dazu hat der FCK das Schießpulver nicht erfunden. 

Am 13. Spieltag blieb man  Minuten (mit Pokal) ohne ein gültiges Tor, so rutscht man weiter in den Keller und kriegt Genickstarre, wenn man nach oben zur Fortuna guckt. Gegen Düsseldorf wäre ein Sieg okay gewesen, heute nicht. Zu schlechter Fußball, ob situativ oder generell, egal, man sah Folterfußball. Das ist ein spielerischer Tiefpunkt und ein neuer Übungsleiter tut not. 

Der volle Mond, der dichte Nebel begleiteten den VfL aus der Stadt Kaiserslautern - in die kalte Freitagnacht. Ein Abend, der wahrlich keinen Sieger verdient hatte (und wenn dann den FCK), endete stilecht torlos, still und leise. 

Und nun muss ich mal Florian, meinen Fahrer, fragen, woran es lag. Das Bedürfnis werden auch andere verspürt haben. Die Krise ist nun da. 

Mir fällt nicht viel dazu ein, wie man beidseitig einen optisch unattraktiven Fußball spielen kann, sowohl der 18. als auch der 13./14. bleiben zu recht im Keller der zweiten Liga. Das Duell Tradition endete mit einem Sieg für niemanden. 

Tom;CB’93

P.S.: Gruß an Kai Z., gute Besserung

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