Ein Sieg

Was so ein Sieg alles bewirken kann. Morgens ging überall in Deutschland Schnee runter. Er wurde zu Eisregen, der den Nebel vertrieb und aus den dunklen Wolken kam, ekelig und eisig. Viele der 13.199 werden wie ich gedacht haben, warum bist du nicht in der Stube geblieben, die erste Adventskerze an und Kekse genascht. Dann hätte man Fifa 18 gespielt und die Aufstellung ähnlich experimentell wie der Trainer gewählt. Doch diesmal hatte unser Jens die Nase vor dem anderen Jens. So kann es gehen.

Die Ost wirkte zunächst trist wie in den Achtziger Jahren, dann machte Losilla einen Fehler und Dornebusch sah im Einszueins gegen Polter unglücklich aus: 0-1. Berlin jubelte und das Banner Berliner F—– machte da kurz einen Sinn. Doch die Blauen bemühten sich Fußball zu spielen. Stöger und Celozzi waren top, Kruse fehlte mir. Klar, Wurtz war stehts bemüht, aber der Kambodschamann bemühte sich mich mit “oh Jonny”-Gesängen zu animieren und er spoilerte bei Dirk und mir (und Pascal) Star Wars Acht. Mon Dieux. Aber das Gemecker der Fans wurde weniger, weil das Team so langsam zu Chancen kam, auch vor dem 0-1 hatte man 2. Aber Blau, genauer Stöger nach Vorarbeit von Hinterseer, brauchte ein Rot-Weißen Körper um das 1-1 zu machen. Es fiel in der 40. und war hochverdient: Die Köpenicker waren insgesamt zu passiv, aber Bochum fehlte die Ãœberzeugung nach vier Remis in Serie.

Der VfL machte Druck, manch einer nippte am Glühwein und vom 4. Union kam sehr sehr wenig. Dass die Wuhlheider damit die Chance verstreichen ließen, Nürnberg auf die Pelle zu rücken oder gar Kiel (vermutlich im Winter ohne Anfang), kann man schon als fahrlässig bezeichnen. Bochum seinerseits machte sein bestes Spiel seit ein paar Wochen (Sandhausen/Ingolstadt) und arbeitete gut gegen den Ball. Riemann, Perthel und Co werden dem Team nur helfen, wenn es wie heute die richtige Einstellung an den Tag legt und Spieler wie Celozzi und Sam auf dem Platz füreinander spielen. Sam in der Mitte brauchte Zeit um aufzutauen, fiel in den Meckermodus und wurde von der Ost aufgefpiffen beim Wechsel. Ich finde das empathielos.

Was also sollte nun passieren, wo Bochum gefällig zur Box spielte und da dann den letzten Punch vermissen ließ? Bochum fand eine Traumkombination in der 87. Minute den Hinterseer. Der machte das umjubelte 2-1 und drehte damit ein ganz wichtiges Spiel. Die letzten 7 Minuten hielt man durch und der Rest war erleichterter Jubel, auf Ost, Süd, Nord und West, nur 1000 Berliner waren rot heute, aber nicht glücklich. Der Kambodschamann unterstellte mir noch ein Faible für Lea Organa. Das muss in der Zeit gewesen sein, als Forever Young von Alphaville im Stadion lief 1984 oder so.

So lange ist es nicht her, als ich glücklich nach Hause fuhr aber sicher so 5-6 Wochen. Da kann man Hochstätters lamoyantes Interview, Drolls Kampange und anderes gut ertragen.

Frohen ersten Advent, laßt den Nikolaus fliegen und ganz Harte sind in Regensburg und Pauli.

Der Kambodschmann hat uns fast den Spaß an Star Wars 8 genommen ….

Der Spaß am VfL kam mir heute wieder. Endlich.

Tom;CB’93

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