Der Norden liegt uns nicht

Nach dem desaströsen 3-0 von Kiel und dem mauen 1-0 von Braunschweig verlor der VfL auch gestern auf St. Pauli sein drittes Spiel im Norden mit 2-1. Bochum löschte sein eigenes Strohfeuer nach zwei Siegen mit einer unnötigen Auswärtsniederlage im Montagabendspiel der zweiten Liga. Dabei hatte die Chance bestanden, mit einem Triple an Siegen 2018 noch mal oben anzugreifen, doch das gelang nicht. Bochum verlor etwas unglücklich beim FC St. Pauli. Die Hamburger waren 2017 ein echter Angstgegner für Bochum.

Der VfL in Weiß begann recht stark am Millerntor und Himmelmann musste gegen Kruse bravorös retten. Man sah, warum der St. Pauli Keeper vor Ex-VfL’ler Heerwagen den Vorzug erhalten hatte. Doch auch Ösi Hinterseer machte es nicht nicht besser als Aussie Kruse -  er scheiterte an einem braunen Abwehrbein, weil er nicht sofort schoß. Es fiel leider kein psychologisch wichtiges 0-1 und die stark ersatzgeschwächten Kiezkicker kamen über Kampf nach 15 Minuten besser ins Spiel. Das bedeutet auch, beim “neuen defensivstarken” Bochum schnell die Führung, nach dem Drehbuchbuch “der vfL alles unterm Strich im Griff gehabt bis dato, aber nicht in Führung gegangen, dann schießt der Gegner einmal aufs Tor- Tor”. Nun, das taten die Hamburger, die nach einem Standard das Glück hatten, dass zwei Bochumer zum Kopfball flogen, keiner ihn traf - und Soares ihn unglücklich abprallen ließ. Lasse Sobiech machte dann das 1-0 per Flachschuss. Zack. So kann es gehen im Fußball, manch Bochumer im Gästeblock und vor dem TV ahnte wieder, wie die Sache zu Ende gehen würde.

Denn nun spielten die befreiten Braun-Rot-Weißen auf und Bochum stand mächtig unter Druck und wackelte. Dornebusch konnte sich nun auszeichnen und war wie beim 0-1 nicht eben nur dran, sondern rettete wirklich. Der Wittener ersetze Riemann, hatte gute und schlechte Szenen, er bleibt wohl 2018 die Nummer Zwei. Dass es kaum Entlastung gab in dieser Phase ist typisch für den VfL in dieser Saison, allerdings zeigte sich dann in der 2. Halbzeit, dass Bochum gefestigter ist als noch vor Wochen. Man sieht so langsam die Konturen der Mannschaft, die man eine Hinserie oft vergeblich suchte.

Bochum überstand die Drangphase am Millerntor bis zur Pause, es hätte locker 0-2 stehen können. Unser Weiß kann nicht drauf, wenn die gegnerische Mannschaft zu eng steht, rennt und früh attackiert. Zumindest, wenn bei uns der Schlendrian einreißt, dann fallen wir ab. Das ist auch so ein Muster.

Dann fingen die spielerisch mit Potenzial ausgestatteten Bochumer zwar besser an, dominierten optisch am Ball nach dem Pausentee, doch die über 28.000 sahen wieder nur Kruse und Celozzi beim guten Versuch, was Zählbares sprang aber nicht heraus. Paulis Keeper war auch Zack und uns fehlt der Killer vorne.

Dann war Sam unterirdisch im Zweikampfverhalten - das war nicht das erste Mal bei ihm - verlor das Laufduell, der Ball wurde nach vorne gepasst - und Schneider schloß den Konter von rechts zum 2-0 ab. Zack - aus die Maus, dachten sich da alle Bochumer. Lieder war das ja dann auch so. Pauli hat dem VfL 2017 durch drei Niederlagen viel viel Geld und Nerven gekostet.

Desweiteren spielte weiterhin Bochum in guter Grundordnung, spielstark und schnürte St. Pauli hinten ein, aber den Knipser haben wir 2017 nicht, müssen uns einen backen 2018-2019-2020.  Wie man hört, zieht es nicht nur Terodde, sondern auch Bastians nach Köln, Gerüchteküche. Er bat wohl um Freigabe. Reisende…..;-)

Bochum machte dann doch noch den verdienten Anschlusstreffer und das 2-1 war nur ein Hoffnungsschimmer für Bochum. Sankt Pauli wurde angefeuert, Bochums Block blieb stumm. Nun spielte zwar fast nur Bochum, die 2. Halbzeit machte Hoffnung, dass 2018 besser wird, aber das 2-2 machte Rasiejewskis Elf eben nicht. Das 2-2 wäre psychologisch sehr wichtig gewesen, um gegen MSV und Arminia volles Haus zum Start zu haben.

Aber das Leben ist kein Konjunktiv. Der VfL Bochum verlor gestern 2-1, der VfL ist nun grauer 12. - und Bochum ist eher im Abstiegskampf als im Aufstiegsfieber. Bochum fährt 2018 nicht nach Berlin zum Pokalfinale 2018 und die letzte Tour nach Union Berlin im Mai wird vermutlich kein Aufstiegshalali.

Bochum beendet 2017 mit einem in Teilen uneinigen Team, mit Querelen im Verein, Streit der Fangruppen und sportlich unter den Erwartungen. Die Hoffnung auf eine bessere Zukunft bleibt, die bleibt aber immer.

Ich wünsche Euch eine frohe und friedliche Weihnachtszeit, viele Geschenke und einen guten Rutsch und wenig Streit und Zank.

Wer ihr auch seid, bitte bleibt dem VfL treu. Es ist unser Club.

Tom;CB’93

P.S.: Gruß an die Livecommandanten ToFob, Drohne, Marco M.

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