Spätzle quer essen

17. August 2023

Samstag, 15.30 Uhr im Neckarstadion zu Stuttgart, im Jahr 1982: Hansi Müller ist schön, Karl Allgöwer ist “Knallgöwer” trifft per Freistoss, der Eike Immel steht im Tor des VfB und vermutlich ist Sundermann, erneut der Wundermann Oder war es Helmut Benthaus. Es sind 18.000 Fans im Stadion und die freuen sich als das 1-0 für die Schwaben endlich fällt. Der Brustring scheint roter zu strahlen auf dem herbstlichen Weiss als sonst. Diese Geschichte ist nicht wahr, sondern ausgedacht, fake game sozusagen,aber beim Hinspiel des VfL gegen den VfB im gleichen Jahr gab es Vestpilsfischerhüte gratis und Bochum spielte 1-1 - vor 8000 Fans insgesamt im drei Jahre zuvor erbauten Schmuckkästchen Ruhrstadion - so waren die Zeiten damals in den frühen Achtzigern. Und die Geschichte stimmt. 1-1 wäre auch morgen gut.

Damals 82 war der VfL noch 11 Jahre unabsteigbar, das wäre doch auch ein Ziel für die nächsten 11 Jahre. Aber das nächste Jahr, ob es einfacher wird als das letzte oder das Vorletzte, das ist die Frage? Eher nicht.

Das Ziel die Abwehr dicht zu kriegen nach 72 Gegentoren, da muss Letsch zu Hütchenspieler mutieren. Die Elf von der Alm kriegt der Schwabe Letsch aufgebaut und dann geht es zum vermeintlich verbesserten VfB, der sicher denkt Bochum wegzuhauen. Da muss wieder der Trotz einsetzen!

Bero kommt dazu, auch Daschner vorne, hinten Bernardo, Wittek und Passlack, irgendwann Kwarteng. Das hört sich erst mal gut an.

Folgende Fragen bleiben: 1.) Wer ersetzt, pusht und kitzelt den formschwachen Hofmann, nur Broschi?
2.) Funktioniert die neue Dreikette mit Witten, Bernado und Ordets?
3.) Gibt es neue offensive Spielideen, eine Plan B ausser hoch nach vorne und ablegen?
4.) Bedeutet die erneut schwache Vorbereitung, das Pokalaus und das späte Kommen mancher Spieler wirklich nichts?

Auch Hoeneß und seine Stuttgarter wollen besser starten und werden sicher nicht nochmal mit diesem vermutlich stärkeren Kader unter Augsburg und Bochum landen wie im Vorjahr? Verkaufen die Stuttgarter noch Mavropanos für 18 Millionen?

Wird Sebastian H. das 3-5-2-1 von Letsch retournieren (spiegeln?) oder macht er seinen eigenen Takt? Beim letzten 4-1 war Bochum am Ende klar geschlagen, sowohl in Stuttgart als auch beim 2-3 im April zu Hause, das wird auch diesmal die Marschrichtung sein, offensive, selbstbewusste Stuttgarter.

Die 2000 Bochumer werden allerdings unter 50.000 Fans erfahren, dass man auswärts anders agieren muss als in den letzten zwei Jahren. Aber haben Daschner, Kwarteng, Wittek, Passlack und Bernardo die Power und die Fähigkeiten, das Bochumer Spiel zu revolutionieren? Oder garantiert die Achse “Riemann - Ordets - Losilla - Stöger -Hofmann Kampfeswillen plus spielerischer Einfältigkeit?

Zweimal retteten der Teamspirit, das Publikum und der Wille Bochum die Klasse, diesmal muss etwas neues kommen und die alte DNA dennoch behalten werden?

Das ist die Frage und die Antwort bleibt für mich offen. Bochum setzt auf mehr Breite, hat aber nicht so viele Alternativen mit Torgefahr!

Von VfL4u:

Samstag, 19.08.23, 15:30 Uhr, MHP-Arena

Schiedsrichter: Daniel Siebert (Berlin, pfiff den VfL zuletzt beim 0:7 gegen Bayern im August 22)
Assistenten: Jan Seidel (Oberkrämer), Rafael Foltyn (Wiesbaden)
4. Offizieller: Michael Bacher (Amerang)
Video-Assistenten: Benjamin Cortus (Röthenbach), Christian Fischer (Hemer)

Die letzten Spiele gegen Stuttgart: VfL – VfB 2:3 (09.04.23; Stöger, Hofmann; Ito, Guirassy, Vagnoman), VfB - VfL 4:1 (15.10.22; Silas (2), Ahamada, Endo; Zoller)

Voraussichtliche Aufstellungen:
VfB: Nübel - Sosa, Ito, Anton, Stenzel (Zagadou/Mavropanos) - Endo, Millot, Karazor - Führich, Guirassy, Silas
VfL: Riemann - Bernardo, Ordets, Masovic - Wittek (Danilo/Antwi-Adjei), Losilla, Bero (Daschner), Stöger, Gamboa (Passlack) - Asano, Hofmann

Tom,CB’93

Tip: Eigentlich 4-1, bin mal mutig und tippe 1-1.

Moonfall

13. August 2023

Eine mysteriöse Kraft den Mond aus der Umlaufbahn und schickt ihn auf Kollisionskurs zur Erde. Nur noch wenige Wochen, bevor die Welt zerstört, ist die NASA-Chefin und ehemalige Astronautin Jo Fowler überzeugt, den Schlüssel zur Rettung der Welt in der Hand zu haben (Wikipedia, Regisseur Roland Emmerich).

Der Mond droht nun nicht aktuell auf die Erde zu stürzen und selbst in Wanne Eickel ist der Mond einfach immer noch schön an der alten Stelle. Die Cranger Krimis machte immer noch Spaß und Bochum spielt weiter in der Bundesliga.

Aber Bochum ist mal wieder in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Ich kann man zuletzt an 2017 erinnern als Bochum in Flensburg rausflog, da wurde die Weiche schon falsch gestellt. Die Zweitliga-Saison 2017-2018 wurde bitter.

Und diesmal? Die Vorbereitung 23/24 ein Flop wie im Vorjahr, der Bernado kam spät zum Team und macht es auf der Alm gut, beim 1-0 für Arminia steht die neuformierte Dreierkette zu weit auseinander, besser sie ist schlicht zu langsam und nicht beim Gegner, der nun führt und zwar 1-0.

Letsch wird später sagen, dass sowas nicht am System liegt, sondern am Zweikampfverhalten und am Mittelfeld, aber das Resultat war die frühe Führung für die Ostwestfalen, die nun vor 21.000 Zuschauern führten. Das war das was die neuformierte Bielefelder Mannschaft brauchte, die in Dresden noch in der Vorwoche auseinander gespielt wurde. Bochum schwamm nun und da kann man nicht den Wolkenbruch vom Spielbeginn für verantwortlich machen.

Das 2-0, nur 4 Minuten später, da pennte der Neue, der Daschner, nach einer Ecke, null Präsenz bei den Zweikämpfen dachte da der Fan. Der Treffer war allerdings Hand. Bochum im Sommerfußballmodus lag plötzlich hinten und die Arminia hatte die Erweckung, die der Verein nach 2 Abstiegen in Serie brauchte. Der VfL im Helfermodus.

Allerdings war man als Bochumer nun in der Saison und kurz vor der Pause machte Asanoa aus 8 Metern das 2-1. 7000 Bochumer im Weiß nun wieder mit etwas Hoffnung, aber diese 1. Halbzeit war zum Vergessen. So wird es, ganz klar, noch schwerer als im Vorjahr in der 1. Liga zu bleiben. d.h. auch, so geht es nicht weiter, ein Schuh vor dem Bug zur rechten Zeit?

Aber Bochum kam nun etwas besser ins Spiel in der 2. Halbzeit und forderte die Bielefelder Mix-Truppe, die so dennoch nicht um den Aufstieg mitspielt wie Sandhausen, Saarbrücken, Regensburg, Dresden oder 1860. Bochums Fans waren erstaunlich leise, vielleicht auch etwas geschockt.

Nein, Bochum hatte keinen Wettkampfmodus gehabt die ersten 45 Minuten, Schienenspieler der 3er-Kette außen zu langsam und Losilla, Antwi und Hofmann Totalausfälle an diesem Tag. Bei dem Trio fehlt die Alternative auf der Bank, besonders bei Hofmann. Da ist nichts was für den großen Stürmer analog kommen kann.

Stögers Flanken aus dem Halbfeld fanden folgerichtig keinen Abnehmer in Stummitte und Masovic ballerte in der Rücklage übers ostwestfälische Tor. Gamboa, Zoller und Co kamen noch, das 2-2 fiel dann aber in der Nachspielzeit und danach wäre das 2-3 drin gewesen. Nach 30 Minuten Verlängerung muss man sagen, hat sich Arminia das Remis verdient, obwohl man null vors Bochumer Tor gelangt war. Kämpfen reichte für eine Bochumer Truppe mit 4-5 Totalausfällen, die hinten lange zu unsortiert und vorne zu einfallslos war.

Ich will Letsch seine positive Denke nicht nehmen, aber es wird spannend mit der Dreierkette iN Stuttgart und daheim gegen den BVB, das steht mal fest. Lange Pässe auf Hofmann schlagen, hat beim dem Ex-Karlsruher seit 6 Monaten nicht zum Tor geführt und wie man so in München, Freiburg und Stuttgart bestehen will, bleibt eine Knobelaufgabe fürs Trainerteam.

Gedacht habe ich schon, dass wir das Elfmeterschießen gewinnen.

Es kam anders. Die Bielefelder Schützen verwandeln alle in die rechte obere Ecke, von Riemann aus. Hofmann ballert in die Wolken, seine Torgefahr scheint festzustecken.

Dann Stöger mit seinem schlechten Dauertrick flach in die Mitte, der Bielefelder Keeper hält und dann nachdem der 4. Bielefelder Schütze verwandelt, ist Bochum raus.

Das war unnötig. Hatte Letsch sich verzockt, fehlte es an Qualität oder Anspannung?

7000 Bochumer fuhren ernüchtert nach Bochum, wir sollten ja laut Bielefelder Fans auch dahin. Aber wenigstens das Gefühl war noch vertraut.

Die Generalprobe für den Bundesligastart ist misslungen. Verdient ausgeschieden, weil die 1. Hz schlimm war und in der Verlängerung zu wenig Plan nach vorne.

Der Trainer vor Stuttgart und Dortmund mit der Aufgabe, vorne die Offensive variabler zu gestalten und hinten die Abwehr dicht zu machen. Bernado und Bero machen zumindest Hoffnung, dass das geschieht.

Tom;CB’93

P.S.: Die Wurscht auf der Alm war bäh

Das Weiße ins Nichts

9. August 2023

Für Bielefeld war gestern schon Pokal: Arminia spielte beim Bezirksligisten Herringhausen/Eikum im Westfalenpokal 2-0 in Herford, verlor zuvor in der 3. Liga bei Dynamo Dresden 3-1 und einen Spieler mit Rot.

Der VfL Bochum selbst mit einer durchwachsenen Vorbereitung, aber mit einem Sieg mit dem A-Team gegen Luton Town mit 3-1. Vorher hatte man gegen Parma und Spezial Calcio verloren, auch gegen Verl oder F95. So Testspiele sind so eine Sache und nun gehts zur 1. Runde des Pokals nach Bielefeld in die Schüco Arena, wo man vor 2 Jahren noch Bayern, Dortmund oder Gladbach empfing. Das ist alles Essig, man stieg zweimal ab und beim letzten Abstieg gegen Wehen Wiesbaden in der Religation, gab es wütende Ariminafans und Tränen von Klos, der immer noch Kapitän von Bielefeld ist. Es war ein ganz bitterer Abende wo man in Wiesbaden 4-0 Senge kriegte.

Hatte man lange die Ostwestfalen im letzten Jahrzehnt als Musterbeispiel des seriösen Wirkens erlebt, liegt der Verein nun fast in Trümmern und muss völlig neu aufbauen. Sportlich wie finanziell ist man nun nicht mehr Konkurrent von Dortmund (eh nie gewesen!), Schalke oder auch Bochum, sondern von Preußen Münster und Rot-Weiß Essen. Den dritten Abstieg in Serie gilt es zu vermeiden.

Das finanzielle Downsizing der Arminen steht dem Aufrüsten des VfL gegenüber, der in seine dritte Erstligasaison geht und der, bevor es nach Stuttgart geht, nun die A2 Richtung Hannover fahren muss und dabei vorher nicht in den Go Park nach Herford abbiegen wird.

5000 Bochumer in WEISS werden den VfL nach Ostwestfalen begleiten und 20.000 Zuschauer werden es schon am Ende werden. Um 18.00 Uhr beginnt die Reise ins Ungewisse für die Bochumer Fans, die seit dem 27.5. und dem 3-0 gegen Leverkusen auf einer rosa Wolke schweben.

Ich hoffe, als alter Zweckpessimist, nicht, dass wir schon straucheln, bevor es gegen VfB und BVB richtig hart wird. Der Pokal hat ja seine eigenen Gesetze.

Bochum startet vermutlich mit dem “gegen Luton A-Team”:
VfL: Riemann — Masovic - Ordets - Bernado (Loosli) - Passlack (Gamboa) —Antwi-Adjei - Losilla -Daschner (Bero) - Stöger - Asano — Hofmann

Bielefeld: Keksen — Özkan - Gohlke - Belkhania - Lannert - Schreck — Koch - Biankadi -Winzheimer — Klos

Bochum setzt auf seine erfahrende Achse und wird mit Daschner und Passlack vielleicht nur 2 neue im Startteam haben, weil Moritz-Broni Kwarteng als Alternative fehlt, alle anderen wichtigen Spieler sind am Start.

Weiß könnte die Farbe der Auswärtstrikots sein und auch die der vielleicht über 5000 Bochum-Fans. Die Euphorie rund um den VfL ist riesig und 25.000 Mitglieder und eine praktisch ausverkaufte Saison locken.

Wie es sportlich wird ist schwer zu sagen. Wann greift Letsch auf ein 3-5-2 zurück oder beliebt er im alten 4-2-3-1? Wie wird das Team aus Westfalen gegen die neuformierten Ostwestfalen in Punkto Zweikämpfe und Härte reagieren? Wird man mehr oder effektiver Laufen als im letzten Jahr?

All das muss mehr passen als in der durchwachsenen Vorbereitung, aber schließlich wird nach viel Krampf der gehasste Favorit sich durchsetzten und die Bochumparts geht bis Stuttgart weiter.

Glück auf!

Tom,CB’93

Unabsteigbares Restrisiko

30. Mai 2023

Was für Pfingstfest 23….Der 3-0 Heimsieg des VfL und der damit verbundene, erneute Klassenerhalt lässt viele tausend blau-weiße Menschen träumen, das auch noch nachdem Freundentränen getrocknet waren. Es war wie das Wetter — und wenn auch nicht der Heilige Geist, so doch der Fußballgott hat es sich an der Castroper Straße gemütlich gemacht. Er kann dort gerne noch eine Weile bleiben.
Und der VfL Bochum ist nach 2 Jahren nicht mehr der größte Außenseiter in der Bundesliga. Es wird ein Kommen und Gehen und nächstes Jahr, aber es bleiben die Plätze 15–13., diejenigen die Bochumer Herzen höher schlagen lassen. Bochum wurde 13. und 14. und mehr hätte man fast nicht ausgehalten.

Selten ging so wenig zwischen Fans, Spieler und den Vereinsverantworlichen. Es gab zwar 2–3 Situationen, in denen es etwas „hitzig“ wurde, aber die wurden gemeistert.

Und nun hat man die Abgänge von Zulj, dann ABK, Leitsch und Elvis, sowie Polter und Pantovic gemeistert, dazu den Weggang von Sesi und „Malochertrainer“ Reis sowie die Erkrankung von Fabian „gemanagt“. Wunderbar.

Am Ende gab es im Sonnendurchfluteten Ruhrstadion nur Bochumer Gewinner. Egal ob Saidy Janko, der Flaschensammler, Gerrit mit der Kamera, Ultra–Capo der Ägypter, ob Letsch, VfL—Jesus, Radio-Pohl, der Heintz, die Auswärtsdauerkartenseller oder Asano….alle (!) waren Gewinner und hatten mit ihrer Leidenschaft für die Sache VfL ihren Anteil am Sieg oder besser am Gesamtsieg.

Niemand verfiel in Depressionen nach Niederlagen oder an Überheblichkeit nach Siegen, alle wurden gerockt vom Geist des „ich für das wir“, was es in den modernen Gesellschaften nur noch wenig gibt.

Bochum war mal ein Jahr das St. Pauli des Westens ohne das Politische und wird seit 3 Jahren von den Medien gefeiert.

Wir Bochum machen in 6—7 Wochen da weiter, nach all dem Tamtam, nur Castroper Straße 145, nur Fußball und die anderen sind zumeist besser oder mehr als wir….was soll’s.

Dö döpp dö döpp dö döpp

Tom, Bowling Commando 1993

Ich habe geweint - oder warum sich Verrat sich nicht lohnt!

28. Mai 2023

Es war so gegen 17.25 Uhr. Es steht 3-0 für den VfL Bochum gegen Bayer Leverkusen. 24.500 Fans sind auf Droge “VfL Bochum”und haben den erneuten Klassenerhalt unmittelbar vor Augen: Alle warten auf den Schlusspfiff, Platzsturm und damit das dritte WUNDER von Bochum - 2023.
Thomas Letsch steht am Rand des Ruhrstadionspielfeldes in der Coaching Zone und wird gleich die Früchte seiner Arbeit einfahren. Dann pfeift der gute Schiedsrichter ab: ich sinke im Block A auf die Knie. Es ist vollbracht, es ist vorbei. Da sind ganz viele Gefühle, die tausenden Bochumern durch den Kopf gehen: Endlose Erleichterung, Freude pur, Genugtuung gegen den Verräter und das Abströmen des Drucks. Ein unglaubliches Gefühl oder eine Gefühlsmischung, bei dem ein oder anderen kullerten die Tränen der Freude runter. Die Fans stürmten aufs Spielfeld und feierten nun 30 Minuten den 14. Platz auf dem Rasen, später im Bermudadreieck. Es war wunderbar.

Und es hatte schon toll begonnen: Bei Traumwetter marschierten 3000-4000 Bochumfans von der Glocke über den Kortländer, am Ostring vorbei, den Stadtpark hoch, dann rechts auffe Casse (Café Treibsand!) zum Ruhrstadion. Die Stimmung war zwar sehr gut, wenige wussten vorher, was an diesem Tag passieren sollte. Es sollte einer der schönsten Tage im VfL -Fanleben werden. Es sollte um 18.00 Uhr keinen unglücklichen Bochumer geben.

Bochums Choreo und Atmosphäre war prima, 2000 Leverkusener waren in Rot im Gästeblock. Xavi Alonso hatte sein Team vorbereitet auf die spezielle Atmosphäre im Ruhrstadion und seine Leverkusener grätschten nun so ungeschickt, dass nach 7 Minuten Adli nach Heintz nachtritt. Unfassbar dämlich und der Türöffner für zu allem bereite Bochumer: Saidy Janko, Asano und Ivan Ordets waren gestern nur 2 von 11 Helden, Bochum musste erst mal in der 11. Minute eine Chance von Diaby verteidigen, Janko rettet. Leverkusen konterte, obwohl ein Mann weniger, und Manu war stets zur Stelle, wenn nicht ein Verteidigerbein iM Weg stand. Das Stadion war unglaublich laut und die Spieler in Blau warfen sich in die Schlacht. Leverkusen marschierte Richtung Bochumer Tor.

Aber es war die Emotionalität der Spieler von Bochum, die nun den Unterschied machte: Asano setzt sich auf der Außenlinie gegen Frimpong durch, flankt rein und Förster macht per Flachschuss das 1-0. Das Stadion bebt. Nun war Bochum auf einmal 14. und zum ersten Mal träumte man von der direkten Rettung und nicht mehr die Relegation. WOW.

Aber dennoch kamen die Pillen, sie wollten wirklich unbedingt gewinnen, weil man sich nicht auf die abgestiegene Hertha verlassen wollte. Diaby wird z.B. durch Masovic gestoppt, aber Bochums Defensive, oft Prügelknabe, ist heute Prunkstück der Festung Ruhrstadion.

Dann ein Steckpass auf Asano, der fast frei vor Hradecky auf halblinks, knapp vorbei. Schade. Aber die nächste Chance des Japaners sitzt: Stögerecke, Takuma frei for allen und das 2-0 durch Asano. Wahnsinn. Das Stadion explodiert und Leverkusens Spieler wirken nun etwas geschockt. Ein Wirkungstreffer des VfL, zumal Bayer 85 Minuten ein Mann weniger ist. Bochum geht vor der Pause aufs 3-0, während Leipzig und Gladbach führen.

Hofmann hat Chancen, Antwi ist unermüdlich, aber es geht 2-0 in die Pause. Soll das Wunder heute geschehen, am 27.5.2023?

Nach der Pause erst mal die Chemiestätter, obwohl kein Trainer gewechselt hat.

Aber klar, die Offensive von Bayer ist erste Sahne und sie mussten nun angreifen und aufs 2-1 gehen. Aber Bochum kämpfte mit 11 Mann und dem Publikum im RÜCKEN, nie kam Bayer durch. Bochum zeigte eine Emotionalität, setzte die Vorgaben des Trainers um, eine Stadt steht auf.

Bayer 04 kämpft nun auch giftiger, aber kommt einfach nie richtig durch, Ecken, Halbchancen, Spielanteile ja, aber nie den Punch.

Der VfL Bochum überwindet den kleinen Hänger nach der Halbzeit und es kommen Zoller und Bronschinski.
Es ist die 86. Minute, die Minute der Entscheidung, da nun wieder Leipzig, immer noch Gladbach und sogar Hoffenheim führen.

Ein erneuter genialer Steckpass auf Stöger, der überlupft Hradecky, 3-0. Drei zu null. Ich weiß nicht genau, weil mein Handy kaum Akku hatte, aber da war der BVB kurz Deutscher Meister. Schalke war mit Hertha quasi abgestiegen und die Bochumer Festtage zu Pfingsten 2023 konnten beginnen.

Um 17.25 flossen dann Tränen und es gab Jubel: gut das Bochum eine Nummer kleiner ist Schalke, sonst hätte ein anderer Thomas gejubelt, mit einem Sieben Meter Schalke Emblem. Tja, die Emotionskönige im Pott waren nur die Bochumer, nicht Dortmund, nicht Schalke.

Das war zuviel des Guten, aber wenn Gott das so will, was will man machen.

Die Moral des Ganzen. Eine Stadt, tausende Fans und ein kluger Trainer holen mit Team und Stab die Karre aus dem Dreck, die Sesi und Thomas R. hinterlassen haben.

Verrat wird am Ende nicht immer belohnt.

In diesem Sinne, ich habe uns weinen gesehen im Fernsehen- vor Glück.

Glückwunsch an den FC Bayern zur 11. Deutschen Meisterschaft in Serie.

Tom;CB’93

D–Day

25. Mai 2023

Wird es Samstag „Welcome to hell, Alka Selzer!“ oder „The hell in spite of Alka Selzer the day after“? Es kommt zum Showdown zwischen dem VfL Bochum und Bayer Leverkusen, die einen im heißen Abstiegskampf und die anderen im Kampf um einen Europa League–Platz, zumindest wenn Leipzig nicht Pokalsieger würde und Wolfsburg gegen Hertha verlöre.
Aber das Team um Xabi Alonso will eine enttäuschende Hinrunde und das Halbfinal—Aus gegen die Roma vergessen machen, indem man gegen Bochum zum Abschluss Würde zeigt! Aber was ist parallel mit Hoffe, mit den Leipzigern und Mönchengladbach? Man weiß es nicht.
Da wird der Trainer Letsch sagen, wir gucken nur auf uns und den Gegner: ok, gegen Bayer Leverkusen gelang noch kein Treffer auswärts und zu Hause am Samstag wird man mit Diaby und Wirtz absolute Topspieler sehen. Dagegen der VfL Bochum, mit überschaubarem Spielsystem, dazu aber Willem und Kampf. Aber reicht das unter dem Druck des Gewinnen müssen’s? Selbst im heimischen Vonovia-Ruhrstadion verlor man gegen Topteams wie Bayern und Wolfsburg chancenlos…. Man verlor insgesamt zu oft.
Aber ein Sieg gegen Leipzig und ein Remis gegen Dortmund macht Hoffnung.

Wird zumindest sehr sehr schwer am Samstag. Aber der Mut, bis zum Ende zu fighten, der ist ja da. Keven Schlotterbeck erlöste den VfL jubelumtost in der 92., aber durch Stuttgarts Sieg in Mainz kann Bochum sich nur noch retten, wenn Augsburg, VfB und Schalke verlören, je nach eigenem Ergebnis. Es wird spannenden Thomas Letsch freut sich sicher drauf. Ich nicht, um ehrlich zu sein.

Packt unsere Truppe es, wenn man von Bayers schnellen Außen ausgekontert wird? Was ist, wenn Bayer 0—2 führt? Ganvoula bringen oder Broschinsky? Bochum fehlen seit geraumer Zeit Offensive Alternativen - von der Bank und so ist eine eigene schnelle Führung, die Alonsos Team vermeiden muss! Bochums Hoffnung ist das Strohfeuer!

Es ist diese Hoffnung, dass sich Bochum in einen Rausch spielt, sonst droht der direkte Abstieg oder der Umweg über eine mögliche Relegation gegen den HSV. Das überlebe ich nicht nervlich!

Ganz ehrlich, an einen Sieg über Bayer 04 glaube ich persönlich nicht, aber ich lasse mich gerne belehren und freue mich auf ein 2-1 in der 94. Minute, vor allem auf den coolen Torjubel. Mit euch allen!

Keine Frage, ich bin sehr dankbar für die letzten 3 Jahre und die tolle einzigartige VfL-Atmosphäre sowieso. Es war die beste, die es in Bochum jemals gab.Schade, wenn alles vorbei sein würde. Aber am Ende wäre es eben nicht das Pech, der Schiri oder der böse T. Reis. Wir haben gegen Stuttgart, Werder und S04 null Punkte geholt. Geht es gegen Bayer ähnlich aus, steht vermutlich der 7. Abstieg oder der 8. ? Das wäre sehr sehr traurig. Aber so ist das manchmal im Leben, man muss gehen, wenn es am Schönsten ist. Tränen werden Samstag kullern, so oder so:

Nur der VfL

Von VfL4u: (Danke!)

Samstag, 27.05.23, 15:30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion

Schiedsrichteransetzung wird nachgereicht

Hinspiel: B04 - VfL 2:0 (25.01.23; Tapsoba, Hlozek)

Voraussichtliche Aufstellungen:
VfL: Riemann - Heintz, Ordets, Masovic, Janko (Gamboa) - Losilla, Förster (Schlotterbeck) - Antwi-Adjei, Stöger, Asano - Hofmann
B04: Hradecky - Fosu-Mensah, Tah, Tapsoba - Bakker, Amiri (Azmoun/Hlozek), Palacios, Frimpong - Wirtz, Adli, Diaby

Seitenwechsler: Konstantinos Stafylidis, Ilja Kaenzig / -

Ausfälle VfL: Konstantinos Stafylidis (Schulter und Rippen), Patrick Osterhage (muskuläre Probleme)
Ausfälle B04: Piero Hincapie (Rotsperre), Robert Andrich (Mittelfuß), Kerem Demirby (Gelbsperre), Karim Bellarabi (Muskelfaserriss), Patrik Schick (Leiste)

Tom,CB‘93

Blau-weißer Sekundentod

21. Mai 2023

Es läuft die 91. Minute im Olympiastadion und Hertha führt knapp 1-0. Die Stimmung unter den 60.000-Hertha-Fans ist noch gut, aber nicht zu euphorisch. Dann eine Ecke von Stöger - und Keven Schlotterbeck ist kurz mutterseelenalleine: er köpft den Ball ein und nun rennen alle Spieler, Ersatzspieler, der Trainer auf die 10.000 Bochumer im Olympiastadion zu: Eine Befreiung, der Druck fällt kurz ab, der Rest ist Jubel. Die andere Seite des Stadions in Schockstarre, einfach Stille. Eine echte Endoffensive der Hertha gab es die letzten 2 Minuten nicht mehr, Berlin-West ist nach vier turbulenten Jahren abgestiegen, nur noch Köpenick ist erstklassig. Das ist schon bitter, dazu Finanzprobleme, Orientierungslosigkeit und möglicher Lizenzentzug.

Es flogen Ultra-Fahnen, es knallten Böller, aber es blieb relativ ruhig. Noch …. Derweil hatte Bochumskurve eine Pyro-Gesangs-Party, die für den Punkt, der am Sonntagabend zu wenig sein sollte, fast es etwas zu viel war. Letsch warnte zurecht vor überbordender Euphorie und er weiß natürlich, dass mit Bayer Leverkusen ein schwerer Brocken vor dem VfL Bochum - am letzten Spieltag - liegt.

Dabei hatte Bochum die erste Chance durch Hofmann und hätte früh 0-1 führen können, was vielleicht dem Spiel eine andere Wendung gegeben hätte: so kam Hertha mit Capitano Boateng und Jovetic, mit Richter und Lukebakio sowie Toussart. Das brachte Bochum in die Defensive, aber Bochum spielte mit Leidenschaft als Team und verteidigte auch so.

Der Lukebakio hatte seine erste Chance und machte das 1-0 nach 19. Minuten. Aber der VAR (Perl) zeigte ein Ziehen an Ordets, Brych nahm das Tor zurück und es stand weiter 0-0.

Bochum hatte eine Chance durch Antwi und auch der Manu muss gegen Lukebakio das 0-0 zur Pause retten. Bochums Fans sind etwas leiser als zu Beginn, aber immer wieder lautstark zurück, wenn es das Spiel hergibt. Man geht mit 0-0 in die Pause, das Remis ist verdient. Asano und Hofmann hätten das 0-1 machen können, es war so ärgerlich wie die Einlasskontrollen am Coubertinplatz.

Bochum kommt aus der Pause und sieht sich einer Herthaoffensive der letzten Chance gegenüber. Klar wenn man Bochum besiegt, mit dem neuen alten Dardai, fährt man mit Hoffnung nach Wolfsburg.

Bochum ist wieder etwas zu passiv in dieser Phase und hat dennoch ein Riesending durch Asano. Aber für die Führung ist Bochum dieses Mal der Herthagoalie zu gut.

Ibn der 64. Minute ist der Supergau real, Hertha macht nach einer Ecke das 1-0 durch Toussart und nun sind die Knie weich wie wachs. Hertha kann nun Kontern und hat einmal Glück, als Bochum den Pfosten trifft. Doch die Berliner haben auch selbst Chancen, sie müssen aus 4-5 Dingern eigentlich das 2-0 machen, aber auch Bochum kämpft nun ums Überleben und hatte Druck. Aber die Berliner machten das 2-0 nicht und dann kam die Nachspielzeit, die Bochum nutzte um das 1-1 zu machen. Herthas Sekundentod war für Berlin grausam, für Bochum glücklich und am Ende doch verdient. Berlin ist abgestiegen und Bochum hat einen Relegationsplatz vor dem letzten Spieltag, aber auch Bayer hat nun Druck, zwei Spieler sind gesperrt.

Die Party war wunderbar, vor dem Spiel, während des Spieles und am Abend. Egal ob Bochumer Botschaft, egal ob Preußisches Landgasthaus, überall fand man Bochumer, die feierten. Aber die Party kann Samstag vorbei sein oder am 5. Juni, in einer möglichen Relegation gegen den HSV.

Aber eins ist auch klar, wir brauchen nun etwas Glück und Hilfe, wir brauchen weiterhin, Kampf, Leidenschaft und Willen.

Tom, Bowlingcommando`93

Die Invasion

18. Mai 2023

Bochum fährt mit Mann und Maus am Wochenende mit - am Ende um die 8.000 Fans - nach Berlin, wenn es gut läuft werden es gar über 10.000 wie 1988 gegen Eintracht Frankfurt. Die Vorfreude ist nicht nur in der Bochumer Botschaft in Berlin riesig (”Wie immer Freibier bei jedem Bönigtor”), sondern auch durch die ganze Stadt Bochum geht die Aufbruchstimmung für das Vatertagswochenende 2023. Es ist ein Endspiel gegen und bei Hertha BSC Berlin im Olympiastadion von 1936. Für die Berliner ist es eventuell eine Hinrichtung, auch bei einem Sieg könnten sie absteigen, wenn Schalke, Hoffe, FCA oder der VfB siegten. Deshalb motzte Dardai schon mal nach dem 5-2 in Köln über sein “falsch” zusammengestelltes Team. So fühlten wir Bochumer uns aber nach dem 2-0 in Mönchengladbach aber auch, wie Fans von einer falsch zusammengestellten Mannschaft. Aber dann kam wieder mehr Zusammenhalt und die auswärtsschwachen Augsburger wurden 3-2 besiegt, wobei man Gegentor Nummer 71 kassierte. Das zeigt, wo der Schuh auch beim Do-or-die-Spiel in Charlottenburg drücken könnte: hinten.

Hertha hat mit Lukebakio, Richter, Jovetic und Niederlechner Spieler, die Bochums Wackelabwehr Probleme bereiten können, die ja auswärts gerne zwischen 2-4 Gegentore schluckt. Das muss Letsch für dieses Spiel ändern. Da braucht er nicht nur Losilla, den unermüdlichen Capitano, sondern die Hilfe jedes einzelnen Spielers von der Bank bis zur Startelf.

Berlin ist ja geteilt zwischen CL-Ambition (Union als 4.) und Abstiegssorgen (18.) und natürlich werden 65.000 Herthaanhänger lauter sein, sollte es für Boateng, Dardai und Co laufen. natürlich denken die Leute im Bochumer Trainerstab viel über dieses Endspiel nach, aber Flops von Goralski über Horn nach Mousset haben die Alternativen eingeschränkt.

Samstag geht es natürlich nur über Einstellung, Kampf, kühlen Kopf und Willen zum Sieg, der bei anderen günstigen Ergebnissen die Rettungsparty sein könnte, von 10.000 Bochumern Auswärtsfahrern. Gut, 25.000 wie Werder Bremen auf die Beine stellte können es nicht werden, aber die die sich am Coubertinplatz treffen werden schon gut Party machen, so oder so. ich freue mich sehr darauf, glaube aber daran, wie ich das Team kenne, dass wir am Samstag unserer Serie folgend verlieren und dann gegen Bayer Leverkusen die Relegation klar machen. Das habe ich vom Start der Saison im Kopf, das es der Schweineweg werden könnte, den der VfL Bochum zum Klassenerhalt gehen muss.

Ich habe Hertha gegen Schalke und Köln gesehen und fand sie nicht so schlecht, wie das Ergebnis sagt: Hinten, der Koalier verhinderte das 10-2 in Müngersdorf und vorne haben die Westberliner schon Potenzial. All das passt aber eben oft nicht zusammen und so hoffen viele Bochumer, dass das Samstag auch so ist und Hertha 2-3 oder so verliert. Das ist natürlich auch möglich, Chaos im Verein, dubiose Vermarkterdeals, Vorstandsrücktritte, Lizenzgefahr, da werden die guten Spieler schon weggelockt und Kevin Prince scheint zu alt und verletzungsanfällig zu sein für den active-leader.

Die Antwort auf all diese Gedanken gibt es auf dem Platz und eben nicht auf der Playstation oder in Journalistenforen. Und die Zukunft ungewiss sie ist.

Mein Gefühl sagt mir, wir schaffen es am Ende sehr knapp, also das denke ich seit dem Sieg über Augsburg, aber eben eher zu Hause als Auswärts gegen Bayer als gegen Hertha.

Aber scheiß aufs Gefühl: Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin.

Dank an die Experten von VfL4u:

Samstag, 20.05.23, 15:30 Uhr, Olympiastadion

Schiedsrichteransetzung wird nachgereicht

Hinspiel: VfL - BSC 3:1 (21.01.23; Hofmann (2), Schlotterbeck; Serdar)

Voraussichtliche Aufstellungen:
BSC: Christensen - Plattenhardt (Mittelstädt), Kempf (Klemens/Serdar), Rogel, Kenny - Dardai, Tousart - Richter, Jovetic, Lukebakio - Niederlechner
VfL: Riemann - Heintz, Ordets, Masovic, Janko (Gamboa) - Losilla, Förster (Schlotterbeck) - Antwi-Adjei, Stöger, Asano - Hofmann

Seitenwechsler: Tjark Ernst / -

Ausfälle BSC: Filip Uremovic (Gehirnerschütterung), Ivan Sunjic (Suspendierung), Jessic Ngankam (Gelbsperre)
Ausfälle VfL: Konstantinos Stafylidis (Schulter und Rippen), Patrick Osterhage (muskuläre Probleme)

2 Wochen früher als gewünscht hat der VfL ein (potenzielles) Finale in Berlin. Beim Big City Club a.D. stehen Big Points auf dem Weg zum Klassenerhalt auf dem Spiel.

Wenn es optimal läuft (Sieg in Berlin, Sieg von Frankfurt in GE und kein Sieg von Hoffenheim gegen Union), könnte der VfL schon am Samstag gegen 17:20 Uhr den vorzeitigen Ligaerhalt feiern. Beim Eintreffen nur der ersten beiden Ereignisse wäre es 24 Stunden später perfekt, falls Stuttgart nicht in Mainz gewinnt.

Tom,CB’93

14 Tage Rhythmus

14. Mai 2023

Der VfL Bochum schlägt den FC Augsburg verdient mit 3-2 und rutscht damit knapp über - oder auf den Strich-, je nachdem wie der VfB Stuttgart heute gegen Bayer Leverkusen spielt. Das war mal wieder keine Partie für Herzinfarktgefährdete, denn Bochum zeigte nach einer tollen Choreo seine Sahneseite und führt in der 2. Minute durch Antwi mit 1-0. Er zieht von der linken Seite nach innen und schießt ins lange Ecke ab. Das Stadion mit 24.500 Fans brodelt nun noch mehr und der VfL brennt mal ein kleines Feuerwerk ab, Hofmann kann das schnelle 2-0 machen. Aber trotz des nur 1-0 hat Bochum im Ruhrstadion alles im Griff und Asano verpasst das 2-0 ebenfalls. Nun kommen gute Ergebnisse rein und selten wurde ein Thomas Müller Tor im Wohnzimmer der VfL-Fans so erfreut zu Kenntnis genommen wie dieses Mal. Alle Bochumer Konkurrenten strauchelten, Hertha, Hoffe und S04, Bochum zeigte eine kämpferische Willensleistung mit zwei neuen Als, die IVs waren auch stark, bis das 1-1 für die Augsburger aus dem Nichts fiel. 1000 Gästefans jubelten und nun hatten die Bochumer Fans Angst, dass das Spiel kippen würde. Natürlich kam nun der FCA etwas besser ins Spiel und hatte 1-2 Chancen, Bochum lies sich aber nicht völlig verunsichern, wie sonst nach Gegentoren und hielt stand.
Ich habe selten eine Halbzeit erlebt, wo das Stadion wie eine Wand hinter dem VfL stand und förmlich bei den VfL-Chancen explodierte. Jedem VfL-Fan war klar, das darf heute nicht in die Buchse gehen. Und es ging nicht in die Buchse.
Letsch wechselte Stöger ein und Stafy musste in der 36. Minute wegen Verletzung raus.

Danach zeigte Janko, dass er zurecht im Team stand und klärte vor einem FCA-Spieler im letzten Moment. Er hatte heute seinen besten VfL-Einsatz und spielte stark wie die IVs auch.

Randnotiz, ABK stieg heute mit Southampton ab, der VfL ist immer noch im Rennen um den Klassenerhalt und dieses 1-1 zur Pause war schon in diesem Spiel glücklich die schwäbischen Bayern, die allerdings in der Spielanlage ihr Potential manchmal aufblitzen ließen.

Dann ging nach der Pause forsch weiter in Blau, Bochum wusste, die Schwäche von Hertha, Hoffe und Schalke an diesem 32. Spieltag konnte man ausnutzen.

Ab der 46. Minute marschiert nun wieder der VfL und schnürt die Gäste in den ersten 10 Minuten der 2. Halbzeit ein. Janko klärt einen FCA-Konter und Bochums 2-1 mach erneut Antwi-Adjei, der damit zum Man-of-the-Match wird.

Und es rappelt nicht nur in der 59. Minute, es rappelt auch in der 62. Minute. Wie schon gegen Dortmund trifft der Capitano: diesmal macht er das 3-1. Der FCA sieht sich plötzlich erneut in den Abstiegskampf reingezogen, weil man mit 34. Punkten noch nicht gerettet ist.

Dabei schafft Bochum fast eher das 4-1, statt den FCA wieder ins Spiel zu lassen in dieser guten VfL-Phase. Genau wie die frühe Führung Bochum in die Karten spielte, brach dieser Doppelschlag den Puppenkistlern das Genick, so dachte man.

Doch dann machten die Fuggerstätter das 3-2 in der 85. Minute und das Zähneklappern im Vonovia-Ruhrstadion ging kurz weiter. Aber Bochum stand weitergehend stabil und freute sich am Ende über einen sehr . sehr wichtigen Heimsieg.

Die Fansinvasion von Berlin stand bevor und diesmal freute man sich auch darüber, dass der Ex-Bochumer Thomas Reis eins richtig gut kann, richtig hoch in München verlieren.

Warum Bochum nur alle 14 leidenschaftlich kämpft, muss man nicht verstehen, liegt aber natürlich am Gegner.

Der VfL Bochum fährt nun nach Hertha und empfängt am Ende Leverkusen, da müssen weitere Punkte folgen, wenn man die Relegation vermeiden will.

Zuviel Jubel verbietet sich, die zerstörten Berliner haben genug gute Offensive, um uns im Olympiastadion dem VfL Probleme zu bereiten, wenn man so spielt wie in Gladbach. Aber das muss ja auch nicht sein.

Man war einfach glücklich in Bochum und genoß das Gefühl, über dem Strich zu stehen. Und man merkte wieder, nur alle, wirklich alle gemeinsam, können für Bochum den Klassenerhalt schaffen und wie gegen Augsburg, zwei Siege, so kann es funktionieren.

Tom;CB’93

Inna Burg versacken

11. Mai 2023

Übermorgen gilt es also fast final, wie zu erwarten, gegen den FC Augsburg, ein weiteres eminent wichtiges Endspiel – in einer langen Reihe von VfL–Endspielen: den Fuggerstättern mit 34 Punkten würde man gerne eine Samstag eine Niederlage im Ruhrstadion beibringen. Aber ….hätte hätte Fahrradkette. Verlöre hingegen Köln gegen Berlin, dann ist Bochum erst mal letzter am Freitagabend und hat dann noch mehr Druck, Gift für die Spielerpsyche? Oder macht die Jungs das mit dem Publikum gallig? Man muss gewinnen, aber das musste man auch in Gladbach, wo sechs Spieler brutal versagten: Soares, Gamboa, Antwi, Zoller grottig, dazu fehlte Stöger und es gab nichts. Und auch der Trainer, der Reis ablöste, sorgte Stand heute, nur für ein Zwischenhoch, wenn man sich die Rückrundentabelle anschaut: 19 Niederlagen, 69 Gegentore, das sieht erst mal nach Abstieg aus.

Aber dennoch stehen die Chancen dennoch gut, am Samstag die Schwaben aus Bayern zu besiegen. Denn Bochum spielt zu Hause am Samstag, die Fans werden wie eine Wand hinter ihrem Team stehen und ich vermute die Leistung stimmt diesmal auch wieder. Aber wie kriegen wir diesmal 90 Minuten eine Leistung hin wie gegen den BVB, Leipzig oder Hoffenheim?

Aber wie wird der FCA mit Berisha, Elvis und Co bei uns im Ruhrstadion aufschlagen? Wie wird unsere Mannschaft darauf reagieren? Wie weckt die Ansprache der Fans am Freitag die Profis? Alles Fragen, über die man spekulieren kann, wenn man möchte.

Die meisten Fans haben spätestens seit Gladbach –bad vibes. Seit dem 18.3. –dem Sieg gegen Leipzig wurde nicht mehr gewonnen. 6 Spiele ohne Sieg wirken auf den Kopf, Pfiffe morgen wären also Gift.

Stafy könnte Gamboa also ersetzen, Heintz den nervenschwachen Soares und Förster könnte starten, dazu Losilla und hoffentlich Stöger. Antwi und Asano sind Safe wie Hoffmann. Manu bleibt safe.

Wir können bis Samstag 17.20 Uhr sagen, ob’s vielleicht zu einem 2–1 reicht, mit etwas Matchglück, das ist ja nicht ausgeschlossen. Zu oft wurden die Fans in den Do–or–die–Spiel mit Parolen gefüttert wie @gemeinsam, da war ich auch bereit zu folgen.

Nun wollen viele VfL–Fans Taten sehen. Oder in der Burg, nach Augsburg: versacken.

Von VfL4u:

Samstag, 13.05.23, 15:30 Uhr, Vonovia-Ruhrstadion

Schiedsrichter: Patrick Ittrich (Hamburg, pfiff den VfL zuletzt bei der 5:2-Niederlage in Mainz im Januar)
Assistenten: Sascha Thielert (Buchholz), Thomas Gorniak (Bremen)
4. Offizieller: Dr. Robert Kampka (Mainz)
Video-Assistenten: Guido Winkmann (Kerken), Markus Wollenweber (Niederkrüchten)

Hinspiel: FCA - VfL 0:1 (12.11.22; Antwi-Adjei)

Voraussichtliche Aufstellungen:
VfL: Riemann - Danilo (Heintz), Ordets, Masovic, Gamboa (Stafylidis) - Förster, Losilla, Stöger (Schlotterbeck) - Antwi-Adjei, Hofmann, Asano
FCA: Koubek - Uduokhai, Gouweleeuw, Bauer - Pedersen, Rexhbecaj, Maier, Gumny - Demirovic, Beljo, Berisha (Caligiuri)

Ausfälle VfL: Patrick Osterhage (muskuläre Probleme), Moritz Broschinski (Mandelentzündung)
Ausfälle FCA: Rafal Gikiewicz (Schulter), Julian Baumgartlinger (Meniskus), Arne Engels (Gelbsperre), Ruben Vargas (Sprunggelenk), Andre Hahn (Knorpelschaden)

Seitenwechsler: Konstantinos Stafylidis / Elvis Rexhbecaj

Tom, CB‘93