Ohne Agro in Berlin
Das war mal wieder ein
richtig geiles Wochenende. Berlin hat gerockt und das war nach
der Hamburgtour eine kaum noch zu erwartende Steigerung in
Punkto Abgedrehtheit und Action.
Man hatte allerdings von
Fr auf Sa z.T. doch recht wenig geschlafen, da konnten auch 38
Kaffee am Bahnhof nicht helfen. Also, obwohl mir alle
bestätigten, dass ich wie aus dem Ei gepellt aussah und
Patient und ich vor der Fahrt gemütlich gefrühstückt und dabei
Rilke Gedichte halblaut rezitierten haben, kamen komische,
übertiebene Geschichten zum Vorschein. ;-)))
Der 600 Mann B.O.Z.-Zug
setzte sich um 7.15 in Bewegung und in unserem Abteil wurde
schnell getrunken und wirklich konsequent von Anfang an
Blödsinn geredet. Die 500 km nach BERLIN vergingen wie im Flug
und eine Stoffkitzelkatze und ein AOK-Witz waren nicht das
sinnloseste, was in diesem abgedrehten Fanzug ablief. Ich sag
nur Pernodsong....
Nun, nicht nur, dass die
üblichen ULTRAS, La Ondas, Bo-Cities und COMMADANTEN dabei
waren oder Fan Clubs wie die Treuen, No Name, Pöbel und
Gesocks, ex-Vfoul, Alarmstufe Blau, Fan Zwerge, Totalschaden,
Blue Hearts, Kohle und Stahl u.v.a. im Berliner Umbaustadion
einen 1000 Mann Block bildeten, sondern auch die Ost
Berliner Dynamos oder Leute von Wislaw Krakau waren am Start.
Aber unser Zug fuhr erst
mal nach Spandau, wo wir uns erst mal etwas verloren und mit
den Jungs von Gettho Gerthe nach Charlottenburg fuhren, wo
OLEC und ich das legendäre "Donking Donuts" stürmten. Stefan
und Schöni hatten wir da schon verloren unser Verstand war
garnicht erst mitgefahren, der war wohl in Bochum geblieben.
Nun, man besang Herthas Abstieg um 14.30 in einer Berliner
Fußgängerzone, um am Olympiastadion angekommen erkennen zu
müssen, dass nicht alle Berliner lustig und links sind.
Man betrat zweimal
durchsucht den Block, hängte das Banner auf und hatte Probleme
mit der eigenen Hypophyse. Aber es ging.
Bochum kontrollierte 15
Minuten das Spiel, ehe Hertha zu Chancen und zum 1-0 durch
Marcellhino kam, das 2-0 zählte dank des guten Schirineulings
zum Glück nicht. Bobic war genauso zappelig wie im Hinspiel,
auch da hätte er Berlin zum Sieg schießen müssen. Er tat
es nicht, was nach dieser medialen Superwoche enorm wichtig
war.
Rein hielt wieder
einiges und 1200 Bochumer waren ängstlich, dass Bochum eine
insgeheim erwartete Niederlage kassieren könnte. Doch Peters
Mannen kamen wieder, Freier verpaßte wie in München das erste
eigene Tor dank der Unterlatte, aber auch die Abwehr hatte
noch Arbeit, ehe sich Fahne zum 1-1 davonschleichen konnte,
wieder war Fredi Nationale der Dumme. Nun feierte man mit den
Schneeflocken um die Wette und als man sogar den Sieg hätte
haben können, staunte man nicht schlecht über das eigene
Ohne-5-Team, das so genial Moral zeigte und einen wichtigen
Punkt holte, ohne den demissierten Quarterback Superstar
Oliseh. Es war zwar Filip Tapalovic nicht fehlerlos, aber
Darek, Fahne, Meichelbeck und Co fighteten großartig gegen
Meyers verunsicherte Hertha Boys. Die Mannschaft dankte den
Fans, die nun immer lauter von UI-, UEFA-Cup und CL träumen
und singen.
Im preußischen
Landgasthaus am Olypiastadion feierte man mit Hertha Harlekins
und anderen Gestalten zwei Stunden, ein Klavier, Messer und
viele Bier gingen zu Bruch, es blieb aber immer freidlich -
und das nicht wegen der 10 Polizeiwannen, die vor der Kneipe
standen. Man fuhr zum Zug, der sich um 9.00 Richtung Westen in
Bewegung setzte.
Es wackelte nicht nur
der Sambawagen dieser perfekt organisierten Fahrt, sondern
auch die Abteils, andere waren Schlafwagen für zerstörte
Menschen. Um 1.20 erreichte man durch Schneetreiben die
geliebte Heimat nicht ohne Lachsalven und laute Gesänge.
Ein perfekter Tag neigte
sich bleiern dem Ende zu, auch wenn nicht alles Gold war, was
an diesem Tag glänzte.
Sunday, wir werden dich
vermissen...wir können einfach nicht so schön tanzen...
Tom,
vom
z.T. Block P-Links und Block A (offiziellen) COMMANDO Bochum
'93
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