Friedensdemo a' la VfL

Man kann ja 4-1 verlieren, beim amtierenden Meister, das ist normal, zumal für einen Aufsteiger auswärts vor 67.000. Also, alles normal?

Statistisch gesehen schon, denn in den letzten 19 Partien hat man nur 3-4 gewonnen gegen die Schwarz-Gelben, seit Mitte/Ende der Achtziger Jahre ist der BvB im nationalen-internationalen Aufwind und da hatte Bochum, früher Angstgegner der Dortmunder in der Bundesliga, in der jüngsten Zeit nur wenige Tage, wo man die mit Bayern München erfolgreichste Mannschaft der Neunziger Jahre schlagen konnte. Ritschi, Ratschi; Waldoch, Buckley, alles schnell vergessen. Meist gab es Hiebe für den VfL, so beim chancenlosen 0-5 vor zwei Jahren. So auch diesmal, nur dass das Neururerteam über 20 Minuten überzeugte und Buckley treffsicher das 0-1 markierte, aber obwohl Metzelder ebenso zu spät kam (dank Dede) wie damals Kohler, kam es diesmal ganz anders, denn es war ja erst die 20. Minute, nicht die 89.. Dortmunder Chancen im minutentakt, 7-0 Ecken nach wenigen Minuten, ein Angriff rollte auf den nächsten, Koller und Reina köpften sich warm, nur Rein van Duijnhoven, Bochums Bester, hielt Eins-zu-Eins ausreichend dagegen. Dass Dortmunds Spieler teurer, schneller und technisch geschickter sein würden war zu erahnen, aber das sie so kampfstark und angagiert auftreten würden und konnten, lag auch wieder etwas ab der Bravheit von Bochums Himmelstürmern. Hätte Dede vor Hollerbach so rumgehampelt, wie es Samstag tat, dann wäre er wohl etwas getreten worden. In Bochum bekommen sie bis auf Sesi, Dariusz und Sunday eigentlich nie 'ne gelbe Karte wegen Fouls, sondern höchstens wegen allwegschlagens oder Meckerns. Die Drecksäue waren, wie Sammer es gefordert hatte, seine Dortmunder. Mal tretend, mal fallend, aber auch verdammt gut fußballspielend nagelten sie Bochum 33 Minuten ans eigene Tor. Dann fiel das hochverdiente 1-1, Reina konnte abstauben, Colding stand im Niemandsland. Beim 2-1 konnte Fahne den Ball dreimal nicht weggrätschen und das 3-1 erzielte Frings zweimal per Elfer. Kalla stand zu lange weg von Koller, diesmal nicht und der schwache Schiri pfiff. Dede zeigte mal wieder, dass er in Mitteleuropa nie so richtig angekommen ist und trabte wie auf Valium in den Strafraum. Der grell orangefarbene Keeper hielt fast und es gab einen zweiten Versuch, den van Duijnhoven diesmal in die andere Ecke geschoben kriegte. 3-1 Spiel gelaufen, eine Packung war möglich, doch weil Mittwoch REAL MADRID den BvB empfängt, unwahrscheinlich. Der Unterschied dieser beiden Teams in der Championsleague ist ebenso groß wie der der Westfalenrivalen an diesem kalten Samstagnachmittag.

Das 4-1 als Handelfer von Frings war eine Randnotiz, eher schon die gelben Karten von Freier und Wosz bewegten den VfL und seine 6.000 Fans, die einen guten Block bildeten. 

Ausser 'ner fetten Grippe, gab es für mich im Biene Maja Land nix zu holen, hoffentlich wird das in Rostock anders, denn gegen Hansa und H96 muß gepunktet werden, damit Bremen und Bayern nicht doch noch mehr als nette Zugaben werden.

Diese Bochumer Mannschaft wurde in der Winterpause mit Fiel und Oliseh mit Augenmaß sinnvoll verstärkt, der Vorstandsvorsitzende Altegoer und seine Mitarbeiter wollten frühzeitigen Klassenerhalt und eine Pokalfinalteilnahme anstossen. Die Bochumer Mannschaft wollte, konnte aber manchmal einfach nicht mehr und hatte am Ende Pech, nur jetzt muß man das Glück zwingen, um möglichst früh 40 Punkte zu sammeln.

Das ist möglich und sollte erreicht werden können, mehr wohl nicht.    

 Tom, vom z.T. Block P-Links und Block A (offiziellen) COMMANDO Bochum '93

P.S.: Coole Sache mit dem Jubiläumsultrabus am Samstag, sehr viel Detailliebe bei der Planung

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