Bochum hat am Ende nicht genug Punkte

An einem genialen Tag im Mai 2002 hat Bochum Mainz überrundet, die VfL Fans sangen voller Hohn: "Mainz hat am Ende nicht genug Punkte!"

Genauso höhnten BVB-Plakate "Graue Maus zurück ins Loch!" und eigentlich erwartete man das typische 4-1, 4-0, 5-1 von Dortmund. Doch 3500 Bochumer sahen endlosen Regen, der das zusammengebaute Dach der schicken (unbezahlten!) 83.000-Mann-Arena arg forderte. Schiri Albrecht hätte nicht anpfeiffen dürfen, die erste einer Kette von Fehlentscheidungen, des total überforderten Kaufbeureners. Sie endete mit dem nicht geahndeten Frustfoul von Madsen an Wörns und der einen Nachspielminute. Zunächst spielte das Team des VfL, als würde es Peters Durchhalteparolen glauben, gegen den verhaßten BVB-Lokalrivalen (in der Sinnnkrise mit Demo gegen den 100 Millionen Euro Schulden Vorstand um Niebaum und Meier) und hätte nach 5 Minuten 3-0 gegen den Gastgeber führen müssen, doch Bechmann, Lokvenc und Trojan (gefoult!) konnten nicht einschieben und Weidenfeller bezwingen. Dann nach 15 Minuten befreite sich der BVB aus dem Schlamm, dem, eigenen Schock und Bochumer Umklammerung und wie jeder Gegner in der 1. Liga überläuft man Bönig (außen oder innen ist egal, foulen kann der nicht mal im Matsch eine Frau aus TUS Harpens F-Jugend), flankt, Vander kommt nicht raus, Maltritz patzt wie in WOB, Koller trifft wie immer gegen den VfL, Motto lieber Spieler von geborgtem Geld als ehrlich gekaufte Torversager wie Trojan und Bechmann. Sorry, zynisch aber wahr. Der Unterschied schien klar, doch diesmal, wie gegen Arminia sah man eine tapfere Bochumer Mannschaft, die auch spielerisch zu überzeugen wußte, das war auswärts und auf diesem Boten nicht zu erwarten. Die Bochum Fans dankten es nach dem Schlußpfiff.

Der übliche psychische Einbruch nach dem 1-0 blieb aus, das ganze Team, besonders Zdebel, Colding und Trojan kämpfte voller Leidenschaft, als hätte die Saison erst jetzt begonnen, als konnte man sich vorher nicht als Team begreifen aber nun und machte den deutlichen spielerischen Substanzverlust im Vergleich zum Vorjahr endlich durch Kampf weg. Man schoß per Lokvenc ein ganz reguläres 1-1 in der 54. Minute, doch wieder war da der "Un"-Parteiische aus Bayern und pfiff für den maroden Großverein ("Not for sale!"), diesmal das reguläre Tor ab, der Bochumblock tobte zu recht und die braungescheckten Weißen kämpften weiter bis zum Umfallen, da hatte der BVB dann 4-5 dicke Chancen zum 2-0 und zeigte, dass man kein Spitzenteam ist wie Hertha, Lev und Co. Aber bei diesem Schiri reichte es zum knappen 1-0 Derbysieg und der VfL kassierte die siebte Auswärtsniederlage in Folge. Statistik wie gehabt.

Bitter. Der Bochumer Anhang bewegte sich zwischen Zorn, Agonie und Depression. Und mit 16 Punkten und 43 Gegentoren, ist man schon fast ein Kandidat für die Henkersmahlzeit, auch wenn man klar um drei Punkte betrogen wurde in zwei Westfalenhassduellen. Aber nach 3 - 20 Fiege, Schnäpsen von Osbourne und vielen Zigaretten von Leidensgenossen, wurde aus Ohmacht bei 2.5 Promille Resthoffnung vor dem letzten Duell gegen die schicksalsgleichen Freiburger, vor bereits abgestiegenen Rostocker. Hoffentlich muß der Vorstand nicht nächsten Montag die 2. Liga planen und Peter gibt weiter Durchhalteformeln aus bis zum endgültigen Klassenerhalt in seinem Geiste.

- Wie war die Phrase noch mal: " Erst hat man kein Glück und dann kommt noch das Pech hinzu!".

Irgendwo in Bochum steht ein Löwe mit der Aufschrift:"Der Übermacht erlegen, im Geiste unbesiegt!".

Trotz Albrecht und Co., am Ende zählen nur die Punkte und die lügen nicht, "Absteiger der Herzen" können ruhig Mainzer, Nürberger oder wer auch immer werden. Bitte nicht wieder wir.

Tom, COMMANDO Bochum '93

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