Frostig, aber erfolgreich
Nach dem erfolgreichen Hamburg-Auftritt im DFB-Pokal stieg
das letzte
2002er BuLi-Auswärtsspiel unserer Mannen ebenfalls in der
Metropole an der
Alster. Nachdem einige Commandanten bereits am Dienstag die
AOL-Arena
besucht hatten sah es lange so aus, als würde unser Team am
Sonntag ohne
Commando-Unterstützung auskommen müssen. Am Samstag vor dem
Spiel zeichnete
sich dann doch noch eine Autobesatzung ab, zur Planung wurden
mindestens 50
SMS verschickt und 10 mal telefoniert.... muss ja auch so
sein, wenn man
drei Leute koordinieren möchte :-). Letztendlich endschied man
sich
dagegen, bereits am Samstagabend das Hamburger Nachtleben zu
testen,
Abfahrtermin war nun Sonntag, 13.00 h. Samstagabend ging es
dann noch auf
den Bochumer Weihnachtsmarkt, und nachdem der Schreiber dieser
Zeilen von
seiner fröstelnden und nachtarbeitenden Frau und dem grossen,
mächtigen
Auswärts-Bernhard samt Anhang allein im 3/60 zurückgelassen
wurde, sprang
der allseits bekannte Commando-Tom in die Bresche und es wurde
noch ein
ziemlich feuchter und lustiger Abend, der so gegen 4 h morgens
in der
Kneipe "Game" am Rathaus endete... zwischendurch erreichte uns
noch die
Kunde vom Heimlos gegen Lautern... spitze, die hauen wir
weg... Berlin,
Berlin, wir fahren nach Berlin!
Der Morgen wurde wesentlich geprägt von Kopfschmerz, Müdigkeit
und leichtem
Kotzgefühl... bis 13.00 h hatte ich mich jedoch einigermaßen
restauriert
und traf um 13.10 h mit nur zehnminütiger Verspätung am
Treffpunkt an der
Wittener Strasse ein, wo Fahrer Marco bereits wartete. Ollec, ein vorbildlicher Held der
Arbeit, der sogar Sonntagvormittag in seinem Büro sitzt,
wurde zu Hause abgeholt.
Komplettiert wurde unsere Gang spontan von Stefan D., der
aufgrund des
Vorabends schwer angeschlagen war und mehr oder weniger direkt
aus dem Bett
seiner Freundin ins Auto nach HH gezerrt wurde. Und da Stefan
eben der
Stefan ist, wollte er unbedingt und sofort viel Bier trinken
und zwang die
Mitfahrer, die nicht am Steuer saßen, zum Mittrinken... für
die erste
Flasche Krombacher brauchte ich mit Gänsehaut mindestens eine
Stunde.
Danach ging die Verfassung jedoch steil nach oben, es wurde
unendlich viel
Mist erzählt und die 3 Stunden Fahrt nach HH vergingen im
Flug.
In Hamburg angekommen, ging es sofort zum Stadion, auf das ich
ziemlich
gespannt war. Und ich muss sagen, ich bin beeindruckt. Von
außen erinnert
der Bau ganz leicht an die unmögliche Arena "Auf Scheiße"
(frei nach Robbie
Williams :-)), von innen ist es jedoch ein richtiges Fußballstadion, das
wirklich gelungen ist. Nicht gelungen ist jedoch, wie in
mittlerweile
so vielen Stadien, die Preispolitik am Fress-Stand... 10,50 €
für zwei Cola
und eine Bratwurst quittierte Stefan mit einem geilen
Lach-Flash, sogar die
Bedienung musste sich darüber mit kaputtlachen... man kann nur
an die
Verantwortlichen appellieren, mal langsam auf den Boden der
Tatsachen
zurückzukehren. Nach dem Einkaufen ging es dann zum Block, vor
dem man noch
den Neusser traf, den unser Auftauchen derart überraschte,
dass er erstmal
unsere Namen durcheinander warf.
Im Block angekommen, musste man zwangsläufig dem Vorprogramm
folgen, durch
das ein Moderator führte, der mit großspuriger
Siegesgewissheit nervte.
Dann wurde noch ein Typ im Bochum-Trikot von einem HSV-Fan 4:1
bei "This is
Football" auf der PS2 abgezogen... wahrscheinlich hat der
Hamburger die
letzten drei Wochen nichts anderes gemacht und der Bochumer
hatte zum
ersten mal ein Joypad in der Hand. Auf jeden Fall freute sich
der
lächerliche Moderator einen Ast und spottete dann noch über
den Bochumer
Block, weil der nicht im gewünschten Maß bei der von ihm
initiierten Welle
mitmachte... warum sollte er auch? Wir sind schließlich nicht
nach HH
gekommen, um irgendwem Unterhaltung zu bieten, wir wollten
eigentlich nur
mindestens einen Punkt mitnehmen und gut is!
Dann ging das Spiel los. Der HSV war zwar häufiger im
Ballbesitz, bekam
aber eigentlich nicht viel auf die Kette. Die dickste Chance
der ersten
Halbzeit hatte Meichelbeck (im Stadion hatte wir auf Fahne
oder
Christiansen getippt... da sieht man mal, wie viel Ahnung wir
haben ;-))),
der völlig freistehend Pieckenhagen volley anpölte. 0:0 ging es
in die
Halbzeitpause. In der Zwischenzeit war die Ultra-Gruppe
deutlich
angewachsen... eine Busbesatzung kam mit reichlich Verspätung
an. Die Story
hinter der Verspätung hört sich derart bescheuert an, dass man
sie kaum
glauben kann. Der Bus fuhr wohl um 11.00 h in Bochum los, der
türkische
Busfahrer wusste nicht, wo Hamburg ist und fuhr erstmal in
irgendeine
Richtung. Dann blieb er wohl stehen und es musste ein Busfahrer
herangeführt
werden, der sich zumindest grob in Deutschland auskennt. Warum
niemand der
anderen Leute im Bus dem Busfahrer sagen konnte, wo Hamburg
ist oder warum
man sich nicht irgendwo eine Straßenkarte kaufte, weiß ich
auch nicht...
wenn einer der betroffenen das hier liest, kann er die
Auflösung des
Rätsels ja mal ins Gästebuch schreiben.
Die zweite Halbzeit wurde im
Wesentlichen von drei Dingen
geprägt. Zunächst
bediente Meichelbeck Barbarez mustergültig... 1:0 für den HSV.
Dann war der
Torschütze undiszipliniert.... gelb-rot, Bochum gut 25 Minuten
mit 11 Mann
gegen 10... absoluter Grottenkick, keine einzige Torchance bis
zur 90.
Minute, als Graulund mit seinem 1:1 einen ziemlich krassen
Torjubel im
Gästeblock auslöste. Abpfiff, 1:1, man kann aus Bochumer Sicht
mit dem
Ergebnis zufrieden sein, mit dem Spiel sicher nicht. Klar
spielte Hamburg
überhart (Hollerbach, Du %&$§), und der Verlust von Wosz wiegt
sicher
schwer. Aber trotzdem sollte man die Augen nicht davor
verschließen, dass
sich unser Team seit einigen Wochen ziemlichen Murks
zusammenspielt.
Positiv ist auf alle Fälle die Moral der Mannschaft, an so
viele späte Tore
wie in dieser Saison kann sich wohl kein VfLer erinnern.
Hoffen wir einfach
auf einen gelungenen Jahresabschluss gegen 60 und dann auf
neue Großtaten
einer gut erholten VfL-Mannschaft im neuen Jahr.
Nach dem Spiel ging es über einen dunklen Weg, der diesem modernen Stadion
absolut unwürdig ist, zum Parkplatz, von da aus direkt auf die
Autobahn
Richtung Flensburg... aber im Gegensatz zum oben erwähnten
Busfahrer waren
wir in der Lage, uns aus der misslichen Lage selbst zu
befreien und
umzukehren. Der Last-Minute-Punkt wurde noch mit einen paar
Döschen Bier
und einem Mahl bei McD (Nicht Burger King! Ich hasse Burger
King!)
gefeiert. Kurz vor Mitternacht waren wir dann wieder zu Hause.
Man kann nur sagen, die "Hamburger Woche" war für den VfL ein
voller Erfolg!
Olli K., Commando Bochum
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