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Psycho Nation Das hätte für Marcel Koller eine tolle Woche werden können. Seine jungen Schweizer siegten trotz eines 2-4 in Istanbul in der WM 2006 Relegation gegen die hochfavorisierten Türken - und viele Fussballfans in Europa atmeten auf, daraufhin gab es die üblichen Jagdzenen bei Spielen mit türkischer Beteilung, alles wie auch schon gegen England und die deutsche U21 gesehen. Es hätte Kollers Woche werden können... Aber das Ergebnis 1-4 am kalten Freitagabend machte ihn blass, geschockt und ratlos wie selten. Er merkte, es geht nun auch um seinen Job, zumindest wenn man weiter verliert. Das 0-4 gegen Pauli (Ausrutscher?) und das 0-3 in Siegen fand eine Fortsetzung und nichts schien mehr so wie nach dem 3-0 gegen Freiburg, als seit Mai 2005 keine Niederlage anstand, sondern die blanke Not steht wieder da an der Castroper Strasse. Viele der 21.000 verliessen das Stadion früher, nur 3000 Aachener feierten. Da war ja das Team, mit und nicht gegen Neururer abgestiegen, und es hatte die Fehler des früheren Cheftrainers geduldig ertragen. Unter Koller gab es gute Resultate, aber selten gute Spiele. Bochum siegte, ohne Wosz, Colding und Bönig, aber rockte selten. War eigentlich egal. Seit vier Wochen kann eben dieses Team nicht mehr siegen, nein, man blamiert sich bis auf die Knochen und gegen Aachen kam dem einen oder anderen schnell der Verdacht, dass zwar Edu, Butscher und Grote alles gaben, aber der Rest des Teams, besonders Drsek, kein rechten Bock auf Fußball hatten, ob nun absichtlich oder einfach so. Na, klar auch gegen Middendorp hat keiner gespielt, aber geflogen ist er dann doch. Das eine so geile schweizer Woche mit einem schweizer Trainerrausschmiß endet, das passiert nicht in kleinschweizerischen Bochum. Pohl, der liebste Hofberichter, schrieb eiligst, nein, am Trainer liegt es (wohl) nicht, Verunsicherung und klar, bald werden alle wieder enger zusammenrücken. Denn auch klar ist, Bochum liegt weder am Bosporus noch am schwarzen Meer, und daher rasten die Leute auch nicht aus, wenn der VfL mal wieder seinen Novemberseiltanz vollführt. Die meisten Beteiligten quittieren das mit einem Achselzucken, Fiege Pils in Massen oder ignorieren einfach, was da gegeben wird: so 200 Leute am Freitag in Burghausen (Ich zahle 94 Euro für den Flug nach München, nur um pünktlich zum Anpfiff da zu sein, jaja, liebe Spieler...) werden sehen, was die Parolen der üblichen Verdächtigen wert sind (hartes Training, harte Arbeit, Ruhe bewahren). Keine Angst, wir machen nicht den Alpay oder den Huggel und rennen tretend in den Spielertunnel in der Wackerarena. Nein, nein, wir sind ja voll zivilisiert, oder? Wir geben hier lieber wichtige Tips für unsere türkischstämmigen Mitbürger und geben einige Hinweise für ein Persönlichkeitsberatung und Eingliederung in die EU:
1. BMW/Mercedes ist nicht das einzige Auto für türkisch Mann, auch ein Renault Clio mit Dieselkat tut es auch und ist viel umweltfreundlicher. 2. Man muss vor einem Spiel nicht immer ein 5-0 vorhersagen, ein 1-0 Sieg ist auch ok im europäischen Fußball. 3. "Sohn von Schakal" und "hurren son" sind ebensowenig mitteleuropäische Beleidigungen wie "ich-ficke-deine-mutter" 4. Hey, "ihr habt verdient gewonnen", das hilft Emotionen runterzudrücken und das eigene Ausrasten zu verhindern 5. RMB und HipHop oder Micheal Jackson sind nicht die einzige richtige Musik und tanzende halbnackte Weiber im Video müssen nicht immer sein 6. ohne Artikel zu reden ist kein Zeichen für Coolness, sondern nur für wenig Bildung 7. es heisst beim Dönerverkauf "mit allem" nicht "mit alles" 8. wenn die Türkei so geil ist, warum war/ist ist sie so erfolglos wie die Equipe von Schottland 9. man muss keine Angst vor Schwulen haben, Tarkan tut Euch nichts. 10. man muss nicht immer beleidigt sein, wenn man beleidigt wird. 11. Frauen sind auch Menschen 12. es gibt nur eine Religion, den Fussball
In diesem Sinne, wir gewinnen in Burghausen 5-0, ficken eure Mütter und steigen auf und werden deutscher Meister. Und wenn nicht, randalieren wir und fühlen uns ungerecht behandelt Lan Tomibaba, CB`93
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