Sonnenstudio
zum Bauerntaumel
Dieser Sonntag war so
schön. Viertausend Bochumer machten die 120 Kilometer ins
östliche Westfalen, um die Serientäter vom VfL zu bestaunen.
Alle Alten, Neuen, Mittelalten, Frustrietren,
Ich-geh-nicht-mehr-hin-Fans waren da, um den guten Freunden
von Arminia ihre Aufwartung zu machen. Stimmgewaltig und mit
Fiege geölt (oder mit Herforder, würch!) zog der Zugmob 20
Minuten zum Stadion, 70 Ultras inklusive Banner voran,
verhöhnte man die leere Stadt. Erst an der Alm gab's Fans zu
sehen, Freunde der dritten Halbzeit hatten sich wohlmal wieder
woanders getroffen. Das Stadion war rappelvoll, der Bochumer
Anhang auf Stehtribüne und Sitzplatz heizte sich
wechselseitig ein. Bielefeld schwieg. Dafür legte Möhlmanns
Team los wie die Feuerwehr und das entwoszte Bochum schien Mut
und Stärke in der Blau-Weissen Heimat gelassen zu haben.
Bochum wackelte hinten, Reis war der Chef einer allgemeinen
Verunsicherung, Ristau spielte als wolle er lieber gegen
seinen Ex-Club Watsche spielen als gegen Schalke und Dortmund.
Dickhaut sah alt aus und Freier fand nicht statt. Christiansen
wurde weggegrätscht und der Schiri griff nicht durch. Daher
hingen Buckley und Hasch in der Luft. Die Arminia machte
Druck, doch Bochum überstand das und wurde vom lautstarken
Support nach vorne getrieben. Bis zur 38 Minute hatte man zwei
dicke Dinge, doch Freier und Christiansen vergaben leider
knapp. Der Bielefelder Knauf machte es besser und brachte die
Arminen verdient 1-0 in Führung. Doch die Fans standen zwar
in der Almsonne, doch zum Braunwerden war keiner in dieses
Kleinstädchen gereist. Leider wurde Bielefeld immer stärker,
wenn Bochum etwas Sicherheit in die Aktionen kriegte.
Praktisch das Spiel vom Ostermontag umgedreht. Bochums Fans
probten den türkischen Stil der gegenseitigen
Kurvenanfeuerung ("Wen lieben wir - VFL") und keiner
gab nach dem 2-0 von Bielefeld noch einen Pfifferling auf den
schwachen VfL, der dem VfL der Hinrunde glich. Das 3-0 wurde
durch Coldings Rote garniert, ein Elfer der die bis dato in
Gästehand anmutende Alm mal beben lies. Bemben und Graulund
(!) konnten das Blatt nicht mehr wenden, Neururer wirkte etwas
passiv, doch er hätte gleich 5-6 Leute auswechseln müssen.
Die Bochumer Fans feierten trotzdem Van Duijnhoven, Reis
und Co., die sich für die Unterstützung bedankten.
Alles halb so wild, nur
noch 3-4 Siege, Freitag Peddas Duisburger 3-0 versohlen, dann
boxt auch in Aachen der Papst im Kettenhemd.
Tom, offizielles
AlmauslacherCOMMANDO'93
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