Hauptsache Sieg!

Der Commando-Ausflug ins Rheinland mündete nach einem souveränen aber unspektakulären Bayern-Sieg in Köln im erwarten Saufgelage in der Düsseldorfer Altstadt. Gegen 1.00 h splittete sich die Gruppe, einige von uns blieben noch in der Landeshauptstadt, Calle und ich nahmen die letzt S-Bahn zurück nach Bochum. Dort angekommen ging es noch ins ThreeSixty, wo wir Tom und den grossen, mächtigen Bernd S. samt Freundin trafen. Anschliessend ging es noch ins Sachs und von da gegen 6.00 mitteleuropäischer Winterzeit nach Hause.

Gegen 10.00 h erwachte ich und hatte einen schrecklichen Kater. Zäh flossen die Stunden dahin, die Nebengeräusche bot die Doppelpass-Laberrunde und die Bundesliga-Pur Spielzusammenfassungen. Gegen 14.00 h schlief ich sanft ein..... um 14.40 h schellte das Handy, der grosse und mächtige Bernd S. war dran und fragt, wann wir uns treffen würden, der der VfL spielte ja in 20 min gegen Saarbrücken. Ich wusste überhaupt nicht Bescheid, sagte nach kurzer Überlegung zu und stand sofort auf. Meine Frau entschloss sich, zum ersten mal seit langem wieder mitzukommen, sehr gut, denn ich hätte den Wagen wohl gegen die nächstbeste Laterne gesetzt. Um ca. 15.15 h waren wir dann im Stadion, und zwar ohne prallgefüllte Fantasche wie der lächerliche Castroper aus dem Westline-Forum.

Einige der Commandaten unter den 9808 (?) Zuschauern waren wieder auf der Ostkurve, Block P , ganz unten. Das Wetter war gut, der Kopf klarte schnell auf, auch gut, aber die erste Halbzeit war eine Katastrophe. Konzeptloses Gepöhle auf beiden Seiten, und natürlich lag man gegen den stark ersatzgeschwächten Tabellenletzten zur Pause mit 0:1 hinten, und RvD hatte schlimmeres verhindert... In der zweiten Halbzeit ging das VfL-Spiel nach vorn schon wesentlich besser, vor allem Christiansen gefiel mir gut. Den Ausgleich markierter allerdings jemand aus der wie immer anfälligen Wackel-Abwehr, der eigentlich schon aussortierte Ristau traf per Kopf. Dann hatten die Bochumer das Spiel im Griff, zahlreiche Chancen und ein Lattentreffer gingen der kalten Dusche voraus. Um die 80.Minute herum traf der FCS zum 1:2. Irgendwie sah es ziemlich nach der ersten Heimniederlage der Saison aus. Der VfL schlug aber zurück, der in der Defensive schwache Schröder glich in der 88. Minute aus und wieder Ristau traf zum 3:2-Sieg, der auch verdient war.

Was kann man für ein Fazit aus diesem Spiel ziehen? Nun, die VfL- Mannschaft spielt nicht schön und ansehnlich, das kann sie offenbar auch gar nicht. Wünsche und Reden vom vermuteten spielerischen Potenzial stammen aus der frühen Toppmöller-Ära, sind verstaubt und sollten endlich vergessen werden. Augenscheinlich verfügt die Mannschaft aber über eine gewisse Kampfkraft und Moral. Auch konditionell scheint die Truppe in Schuss zu sein, denn sonst würden nicht derartig viele Rückstände gedreht werden. Kampfkraft und Kondition, dass hört sich in den Ohren vieler langjähriger VfLer sehr gut an. Das einzige was jetzt noch fehlt, ist eine solide Abwehr. Ob der Kader die hergibt? Ich denke eher nicht, da sollten noch Leute geholt werden.

Ein Wort noch zur Stimmung im Stadion. Das die Stimmung nicht gut ist, wissen alle, auch ich bin im Stadion alles andere als euphorisch und gehöre in letzter Zeit eher zur "verschränkte-Arme-Fraktion". Aber natürlich freue ich mich über VfL-Siege, wie auch immer sie zu Stande gekommen sind. Wer eine siegreiche VfL-Mannschaft nach dem Spiel auspfeift, und das haben am Sonntag im Stadion einige getan, hat in meinen Augen einen Knall. Für den VfL stehen nun wahrlich "Wochen der Wahrheit" an. Nach den Spielen gegen Frankfurt und die Ostwestfalen-Idioten wird man deutlich sehen können, wohin die Reise geht. Wenn dort genug Punkte geholt werden, dann liegt der VfL wieder einigermassen im Soll. Wie, die Punkte geholt werden, ist egal, von mir aus durch Gepöhle, rennen, kämpfen und unberechtigte Elfmeter in der 94. Minute.

Olli K., Commando Bochum

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