Irgendwie
anders
Eine unendliche Geschichte
gleichsam in der Repeatschleife des Lebens ging am Freitag
abend glücklicherweise zu Ende. Der VfL Bochum siegte nach
einer grausamen Durststrecke von über 20 Jahren an der Wedau
und Enatz, der Gescholtene, konnte über beide Wangen
strahlen. Es gab weder Regen, noch maue Stimmung der 1.000
Bochumer, noch eine obligatorische 1-0 Niederlage im tristen
Grau von Duisburg. Bilder zum Spiel wie immer auf www.stadionwelt.de
, für die zwei bis drei, die zu hause geblieben sind.
Fünf Leute fuhren im
Partyauto A40/A59 nach Duisburg, wo man nach dem Spiel im
Delta-Musikpark noch etwas abzappeln wollte. Dabei auch zwei
NICHT-Bochumfans (FCB/BVB), die vermutlich sich auf ein Klasse
Revierderby freuten. Nee, ganz ehrlich, sie suchten einen
Vorwand um sich nicht ganz sinnlos zu besaufen. Wieder um das
alte Stadion mit dem Schick der Fünfziger Jahre rummarschiert
und pünktlich zum Anpfiff in der Südkurve, sah man den
verschworenen Haufen der gewohnten Hardliner (Motto: "Scheiss
Spiel ist mir doch egal !!!"), die aber erstaunlich gute
Laune hatten trotz der Angst vor dem Video "Extreme Pain".
Man fackelte ordentlich was in den wie durch ein Wunder
trockenen Duisburger Nachthimmel und konnte schon in der 2.
Minute jubeln, als Peter Graulund seinen Fehlerquote aus dem
Bielefeldspiel im Ruhrstadion gelassen hatte und nach
Vorarbeit von Schröder zum 0-1 verwandelte. Die Bochumer
spielten entfesselt aus einem z.T. sicheren Abwehrverband, der
schnell immer wieder Aufstellung fand und die ideenlosen
Zebras sich festrennen lies. Graulund und Christiansen testen
Brasas ebenso wie Fahrenhorst und Hashemian per Kopf. Bochum
hätte 0-3 führen müssen, auf der anderen Seite machte van
Duijnhoven alle MSV-Grosschancen zunichte, die der dann
gewohnt etwas wackelige,aber kämpfende Abwehrverband immer
wieder zulassen musste. Aber das 1-1 fiel nicht vor der Pause
und zum Glück auch nicht danach. Duisburg wurde nach starken
30 Minuten der VfL'ler immer stärker, aber Littis zuletzt
siegreiche Jungs scheiterten an einer
einsatzbereiten,kämpferischen und willigen Bochumer
Mannschaft, die nach Unterhaching und Ahlen (Schalke Am. war
Pokal!) den dritten Auswärtssieg in einem Punktspiel wollte.
Sie spielten diesmal für Dietz (und ohne Wosz und Berchthold!),
der (der Bernhardt), bejubelt von nostalgischen Duisburgern
eher als von den gefrusteten Bochumern (!), seinen
taktischen Triumph schmunzelnd zur Kenntnis nahm. Lolli
verspeist. Vergessen das Geunke der Zaghaften, der Spot der
vermeintlich schlauen Daheimgebliebenen
("Arschlecken!"), der Streit zwischen Manager
Knüwe und Präsi, das Murren der Heimspielbesucher
(Verunsicherung) und die Alltagsprobleme dieses Vereins. Alle
Anwesenden feierten jede Minute des 0-1 wie schon lange nicht
mehr.
Peter Peschel hatte das ja
auf Ruhrwelle so getippt.
Bochums Buckley hätte das
0-2 machen können, doch er vergab die Chance, die er immer
nach jeder Einwechselung hat, wie meist. Zwei drei
Turbosprints sind auch in Bochum zu wenig. Der angeschlagene
Neustammspieler Ristau hatte für Meichelbeck Platz gemacht
und Toppi kam für den glücklosen Hashemian, Graulund (böser
Zebratritt!) war schon humpelnd unten. Also mussten die elf
Bochumer auf dem Zahnfleisch beenden (Bemben hatte Krämpfe!),
doch sie hielten den ersten Sieg beim MSV seit zwei
Jahrzehnten fest. Der Rest war Jubeln und das ungläubige
Telefonieren nach Hause. SIEG!!! Unerwarteter Sieg beim
Duisburger Haupttribünen-Pöbel - Gratulation,
Geschwister habt Ihr richtig geschrieben!) und nur drei Punkte
am Freitagabend zu Bielefeld.
Freitag gegen Fürth wird
es mal wieder ernst und es ist ein Verdienst, dieser
Leistungssteigerung, dass in Bochum das zarte Pflänzchen
Hoffnung nicht ganz ausgetreten wurde.
Die fünf Bochumer
Partyfreunde leerten die Palette Hansa und zogen dann singend
durch die Duisburgergrossraumdisko.
"Auswärtssieg".
Leider war der heimliche
Borusse schon um 23.00 eingeschlafen und belustigte die
vorbeiziehenden Leute in Alt-Hamborn unter dem Zeltdach.
Tja, die Dortmunder...
...Kinder. Pah.
Tom, COMMANDO'93
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