Betreutes Wohnen
Berlin
Eine Fahrt nach
Berlin wie im März mit dem geilen Sonderzug total verpeilt und
crazy war es diesmal nicht. Es war auch keine Fahrt im
Fiegeschwangeren Fan Bus oder hektisch last minute im PKW oder
ICE zum Spiel in die Hauptstadt und wieder zurück. Es war ein
Kultur- und Sportwochenende in Deutschlands hektischer
Metropole Berlin. Das teuer renovierte Olympiastadion
leuchtete Blau-Weiß, die alte Dame Hertha dominierte bis zum
2-0, Marcelino machte fast das 3-0, doch dann kam die von
Peter Neururer erneut excellent eingestellte Mannschaft und
schaffte den letztendlich verdienten Ausgleich. Es wurde
ein langer Abend im PFEFFERKORN am Prenzlauer Berg und
angrenzender Pizzeria. Die Berliner Medien stürzten sich So
und Mo auf Lokvencz und Merk, angebliche Lauterer Mauscheleien
wurden propagiert, Zahnarzt und sein Patientbilder wurden
veröffentlicht. Dass Bochum den ersten Elfer nach zwei
furiosen Jahren Bundesliga gekriegt hatte, vergaß die bunte
Berliner Presse. Dass der Punkt verdient war bezweifelte
jedoch niemand. Aber wie im März entschied die Moral und etwas
Glück, dass der VfL wieder gegen Berlin remite. Verlierer auf
Bochumer Seite waren nur Bönig und Zdebel, die ausgewechselt
wurden.
Am Sonntag in Berlin
brauchte ich betreutes Wohnen wie am Ende von Portugal, die
Besichtigung des Regierungsviertels war einfach nur verpeilt.
Die Spreerundfahrt wurde geschlafen und abends an den
Hakeschen Höfen schlief man fast ein. Gibt es in Berlin
eigentlich auch ne Betty-Ford-Klinik?
Montags wurde Potsdam
beackert und beguckt und am Dienstag ging es zurück nach
beautiful Bochum, wo man reichlich zufrieden war mit diesem
Unentschieden-Auftakt. Bravo Jungs, ihr überrascht uns immer
wieder.
Leverkusen
Die Nacht vor dem
Heimspiel verbrachte ich in Köln und der Abend endete im
MUSCHICLUB (ne,ne kein Puff, liebe Leute) und ja, ich wachte
in Köln-Poll auf und nein, ich wußte nicht, wie ich nach Hause
gekommen war. Ich rief meinen Wattenscheider Kumpel an, voll
panisch das Spiel zu verpassen und der holte mich am
Medienpark ab, nachdem ich schon am Kölner Hauptbahnhof
eingecheckt hatte. Er wähnte, ich würde noch ein
weiteres Spiel sehen wollen, was natürlich nicht der Wahrheit
entsprach. Übrigens haben der Bochumer und der Wattenscheider
COMMANDANT am Mittwoch im Riff beide Alex Löbe mit wehendem
Haar gesehen und waren überwältigt. Du bist schon eine geile
Sau. Wo zockst du eigentlich? Ahlen?
Wie dem auch sei.
Nach Bochum gefahren, in den Block A getapert, frisch zum
Anpfiff, verpaßte ich fast das SCHNÄUNZERSPIEL. Aber hier
sieht man im Umfeld des VfL ein neues, augenzwinkerndes
Selbstbewußtesein, was sich wohltuend von der Großkotzigkeit
unserer Nachbarn abhebt. Bochum findet immer mehr zu sich
selbst und seinen eigenen Stil. Noch wichtiger als
Entschuldung ist dieses positive VfL-Gefühl. Gut so. Das Spiel
stellte sich ähnlich dar, Peter findet immer wieder die
richtige Mischung und spielte mit Preuß auf Rechtsaußen, der
den anderthalb Jahre blassen Freier vergessen ließ. Auch wenn
Auge meint, es wäre Neururers Schuld, denn der Junge ist ja
sooooooooooooooo sensibel. Ach Gottchen. Also, Bochum spielte
einfach besser als Bayersmillionentruppe und der manchmal
etwas starksig wirkende Lokvencz machte das 1-0. Bravo, seine
Tore sind für den VfL meist bares Geld wert. Das 2-0 wurde ihm
von Fröhlich versagt, der hatte wohl die Berliner
Medienkampagne mitbekommen und gab ihm auch einen Elfer nicht.
Den gab er aber auch den Rheinländern nicht, Rein hätte in
diesem Spiel zweimal Rot sehen können. Dann machte Bayer das
1-1 und Preuß wäre der HELD gewesen, wenn sein 2-1 nicht nur
bis zur 87. Minute bestand gehabt hätte. Ebenso der für Wosz
gekommene Misimovic, wenn er das 3-1 gemacht hätte und nicht
per Freistoß die Latte getroffen hätte. So machte ein
Ex-Kölner das 2-2, etwas unglücklich nach so einem guten
Spiel. Voronin war aber auch der einzige Kölner, der im
letzten November beim 0-4 der Kölner in Bochum für etwas
Torgefahr sorgte. Prinz Poldi gab es damals ja noch nicht.
Aber die besten
Rheinländer seit Jahren feierten dieses Unentschieden wie
einen Sieg, nach vier Niederlagen gegen Bochum. Auch die sonst
so selbstbewußten Menschen vom Rhein, erkennen dass es neben
Dortmund und Schalke noch Bochum gibt, auch wenn wir dieses
Wochenende nicht mehr Nummer eins im Pott sind. Egal.
Das Feeeling stimmt.
Wir Bochumer sind mächtig stolz auf unseren Club und das kann
uns keiner nehmen im Moment.
Tom, vom
z.T. Block P-Links und Block A (offiziellen) COMMANDO Bochum
'93
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