2008

Die traurigen und entsetzten Augen der 20.000 Bochumerinnen und Bochumer waren echt, die Enttäuschung ehrlich, das Loch in das man am Späten Mittwochabend versank tief. Zum vierten Mal nach 1998 (1-2 beim HSV dank Cardoso) war der VfL kurz vor dem Halbfinale gescheitert, diesmal war es sehr, sehr knapp. 

Die Lauterer, den Bochumern ähnlich symphatisch wie Zahnschmerzen, nutzten ihre letzte Chance die 40 Millionen EURO Insolvenz mit Hilfe der Steuerzahlen abzuwenden. Dem VfL gibt NRW auch Bescheiden Hilfen, doch das ist maßvoll gegen das Lauterer Dutzend-Millionen-Loch. Klose und das Fritzwalterstadion verpfändet, spotteten Anhänger im Block A: "Firtz Walters Erben sind eine Schande für die Liga".

Nun, der 1. FCK, angeheizt von Oberarschloch Gerets, spielte voller Elan immer wieder hohe Flanken auf Lokvenc und Klose, Meichel, Fahne und Raymond waren damit vor allem in Halbzeit eins immer wieder überfordert, genau wie Colding von Mifsud einen Knoten in die Beine gespielt kriegte. Bitter, das erinnert an unselige Zweitligazeiten.

Bochums Paradesturm um Christiansen, Fiel und Wosz schien längst nicht so spielfreudig wie zu Beginn der Hinserie. Haben die Euro unseren Besten die Augen verdreht. Sesi kämpfte wie ein Löwe, doch in dieser Form dürfte er für Großvereine uninteressant sein. Die Glanzpunkte setzten Fiel und Oliseh, sie sind vollkommen zurecht geholt worden, um das in den letzten 7-8 Spielen schwächelnde VfL-Ensemble zu stärken.

Bochum versuchte alles, aber Lautern war gefährlicher. Das 1-0 durch Fahne kam überraschend und hätte Fiel das 2-0 gemacht, hätte es um 23.15 VfL gegen Bremen gelautet, so könnte man vermuten. Aber statt dessen machte Lokvenc das 1-1 und 1-2 und für die Giraffe kam Reis, der dann auch das 2-2 erzielte. Dabei blieb es bis zur 90. Minute. Soweit, sogut.

Christiansen traf nur die Latte und wieder erzielte Lokvenc das 2-3, danach machte der Dänentorero per umstrittenen Elfer das 3-3 und mehr war für den VfL, der immer wieder in der Hälfte der Pfälzer hängenblieb, nicht drin. Buckley und Gudjonson sorgten auch nicht für die erwarteten Impulse.

So kam es zum Elferdrama, Lautern schoß alle Elfer blitzsauber, Rein hielt einen, Wiese hielt zwei, das reichte dem 1. FCK zum 6-7 n.E. und damit zum Weiterkommen.

Bochum hatte alles gezeigt, nur keine Nervenstärke. Daher sollten sich die, die jetzt hoch pokern überlegen, ob sie in neuen großen Klubs klarkommen.

Samstag kommt mit Toppi Bochums Neurureranaloger Ex-motivator, ihm steht das Wasser bis zum Hals. Calli würde ihn wohl feuern, wenn er in seiner alten sportlichen Heimat verlöre.

Vizekusen tanzt zwar noch auf drei Hochzeiten, allerdings eher unter Valiumeinfluß.

Bastürk und Ramelow sind gesperrt, Novotny verletzt und das Team trotz Sieges über das Unterhachingtrauma verunsichert. das wäre allerdings auch Bochums Fusballpublikum, wenn es die dritte Niederlage in 7 Tagen und damit begänne der leidige Absteigskampft.

Bleibt zu hoffen, dass Bochum nicht wieder eine Leiche wiederbelebt, Vizekusen wäre nicht Bochums erste Reanimation...

Tom, COMMADO'93

P.S.: Tip 2-2 gegen die Farbenstätter

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