Die traurigen und entsetzten Augen der
20.000 Bochumerinnen und Bochumer waren echt, die
Enttäuschung ehrlich, das Loch in das man am Späten
Mittwochabend versank tief. Zum vierten Mal nach 1998 (1-2
beim HSV dank Cardoso) war der VfL kurz vor dem Halbfinale
gescheitert, diesmal war es sehr, sehr knapp.
Die Lauterer, den Bochumern ähnlich
symphatisch wie Zahnschmerzen, nutzten ihre letzte Chance
die 40 Millionen EURO Insolvenz mit Hilfe der Steuerzahlen
abzuwenden. Dem VfL gibt NRW auch Bescheiden Hilfen, doch
das ist maßvoll gegen das Lauterer Dutzend-Millionen-Loch.
Klose und das Fritzwalterstadion verpfändet, spotteten
Anhänger im Block A: "Firtz Walters Erben sind eine
Schande für die Liga".
Nun, der 1. FCK, angeheizt von
Oberarschloch Gerets, spielte voller Elan immer wieder hohe
Flanken auf Lokvenc und Klose, Meichel, Fahne und Raymond
waren damit vor allem in Halbzeit eins immer wieder
überfordert, genau wie Colding von Mifsud einen Knoten in
die Beine gespielt kriegte. Bitter, das erinnert an unselige
Zweitligazeiten.
Bochums Paradesturm um Christiansen,
Fiel und Wosz schien längst nicht so spielfreudig wie zu
Beginn der Hinserie. Haben die Euro unseren Besten die Augen
verdreht. Sesi kämpfte wie ein Löwe, doch in dieser Form
dürfte er für Großvereine uninteressant sein. Die
Glanzpunkte setzten Fiel und Oliseh, sie sind vollkommen
zurecht geholt worden, um das in den letzten 7-8 Spielen
schwächelnde VfL-Ensemble zu stärken.
Bochum versuchte alles, aber Lautern
war gefährlicher. Das 1-0 durch Fahne kam überraschend und
hätte Fiel das 2-0 gemacht, hätte es um 23.15 VfL gegen
Bremen gelautet, so könnte man vermuten. Aber statt dessen
machte Lokvenc das 1-1 und 1-2 und für die Giraffe kam
Reis, der dann auch das 2-2 erzielte. Dabei blieb es bis zur
90. Minute. Soweit, sogut.
Christiansen traf nur die Latte und
wieder erzielte Lokvenc das 2-3, danach machte der
Dänentorero per umstrittenen Elfer das 3-3 und mehr war
für den VfL, der immer wieder in der Hälfte der Pfälzer
hängenblieb, nicht drin. Buckley und Gudjonson sorgten auch
nicht für die erwarteten Impulse.
So kam es zum Elferdrama, Lautern
schoß alle Elfer blitzsauber, Rein hielt einen, Wiese hielt
zwei, das reichte dem 1. FCK zum 6-7 n.E. und damit zum
Weiterkommen.
Bochum hatte alles gezeigt, nur keine
Nervenstärke. Daher sollten sich die, die jetzt hoch pokern
überlegen, ob sie in neuen großen Klubs klarkommen.
Samstag kommt mit Toppi Bochums
Neurureranaloger Ex-motivator, ihm steht das Wasser bis zum
Hals. Calli würde ihn wohl feuern, wenn er in seiner alten
sportlichen Heimat verlöre.
Vizekusen tanzt zwar noch auf drei
Hochzeiten, allerdings eher unter Valiumeinfluß.
Bastürk und Ramelow sind gesperrt,
Novotny verletzt und das Team trotz Sieges über das
Unterhachingtrauma verunsichert. das wäre allerdings auch
Bochums Fusballpublikum, wenn es die dritte Niederlage in 7
Tagen und damit begänne der leidige Absteigskampft.
Bleibt zu hoffen, dass Bochum nicht
wieder eine Leiche wiederbelebt, Vizekusen wäre nicht
Bochums erste Reanimation...
Tom, COMMADO'93
P.S.: Tip 2-2 gegen die Farbenstätter
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