Tante Härtha besucht ihren armen Neffen Klausi

Wenn man mal wieder auf der Toilette den "National Geographic Explorer" aufschlägt, zum Auffrischen der Ureinwohnerstämme Guineas, der Vulkane Venezuelas und der vielen exotischen Berlinkenntnisse (KIT-KAT-Club!), dann gibt es dort einen (drei Monate alten) etwa zehnseitigen Bericht über den neuen postmodernen Schick am Potsdamer Platz. Dort, wo der GröFatz nur Trümmer hinterließ, wo 50 Jahre leeres Ödland war, entsteht (oder ist schon entstanden) das "neue" Berlin-Mitte. Kubistisch, gigantisch und voller moderner Ideen, Prunk und alter Stilelemente. Berlin schickt sich an, den Status zu erreichen, den es in den goldenen Zwanziger und frühen Dreißiger Jahren hatte - als pulsierende Metropole, die Kreative, Touristen, Intellektuelle, Diplomaten, Künstler und jede Menge Geld anlockt. Dazu braucht man selbstredend einen Hauptstadtclub (auch im Basketball, Eishockey und Football), und der ist für Ost- und Westberlin sowie Brandenburger Umland der deutsche Fußball-Meister von 1931 - Hertha BSC Berlin. Seit Beginn der Neunziger wird Geld in die alte Dame gepumpt (UFA, Industrie, Privatleute), so zahlreich wie Schutt auf die LKWs am Regierungsviertel geladen wird. Und so ist die einstige Skandalnudel Tante Härta  als reiche Erbtante nun auf dem Weg in Beletage des deutschen Fußballs. Man war in der Championsleague, im UEFA-Cup, kaufte hier und da ein und baut das Olympiastadion von 1936 für schlappe 500-750 Millionen um. Man gönnt sich ja sonst nix. Was Leipzig, D-Dorf, Hamburg, Stuttgart und Frankfurt können, det kann die Hauptstadt mit de kessen Schnauze schon lange. Auf dem Weg Paris, Rom und London Konkurrenz zu machen, muß man eben auch in Bochum spielen, tief im Westen der alten Republik, zumindest einmal, so sagt es der Bundesligaspielplan. Sorry, liebe Herthafrösche, Harlekins,COMMANDO Nord und andere erlebnisorientierte Menschen. Der Weg zum Glück führt über viele Dornen und durch den Pott.

 Unser Bochumer Girlscamp um Strandnixe Buckley, Petra P., Miss Stickroth und Devotschka Millinovic freut sich auf die Ex-Bochumer Wosz (würde gern zurück?), Michalke und den Ex-Westfalia Mann Bernd Storck. Dafür warten die Ex-Berliner Mandreko und Nie-Dabei-Covic auf ihren Einsatz gegen den 5. der Tabelle. Hertha kommt aus dem Wellental der Bundesliga, wir sind schon die ganze Hinrunde im schweren Koma. Okay, die Theorie ist mit 13. Heimsiegen in 13 Spiele perfetto, aber das läßt Böses ahnen. Vielleicht eine weitere mittlerweile schon obligatorische Heimniederlage in der Bundesliga. Nun, auch davon geht in Bochum keine Welt unter, Bochumer Fans sind Kummer gewöhnt. Das gibt Wasser auf die Mühlen derjenigen Kritiker, die gerne auch mal ein Flieger steigen lassen, um ihre Verbundenheit zu anderen Bochumern in verantwortungsvoller Positon zu dokumentieren. Onkel Klausi wird so tun, als ob B2-Stealth-Bomber aus 12.500 m Höhe Graphitbomben auf treue Bochumer (Millionäre) fallen lassen, aber wen stört schon ein kleine Propellermaschine am Grummer Himmel, so sie denn fliegt. Na, in Berlin wär es wohl ein Zeppelin, B52 oder gleich ein Airbus, wir in Bochum machen immer 'ne Nummer kleiner. Das wichtigste müssen die Bochumer Spielerdamen  auf dem Feld erledigen, denn 2 Rückrundenspiele, 2 Niederlagen, das ist deutlich. Dazwischen hat man sich ja bei Union Berlin blamiert und jetzt noch weitere Niederlagen  - das wär für unseren Coach des Guten etwas zuviel. Also Ili Lan, noch 15 Spiele in Bochum Dich von den Fans artig tricksend verabschieden und dann das Gehalt verdoppeln, das ist auch was. Die beiden Dänen kommen zum Heimdebüt und Delron darf seine zarten Silberschühchen erst mal am Rand dreckig machen. Der gute Günna wird mit seinem Lieblingspräsidenten fleißig schwitzen, daß Nörgler, die perfiden Feinde und Nestbeschmutzer nicht immer mehr werden und sie - die ehrlichen und anständigern Leute - sich bald vorkommen wie die Freunde von Mama Doc und Pappa Doc damals auf Haiti. Gut, die  Ehefrau hat 2000 Paar Schuhe im Schrank, aber ohne Security geht es nicht zum Klo. Jede Nacht eine andere Villa. Etwas blöd. Auf demMaorkl liegt dann auch nur positive Presse und das ist dann nur noch ein Rätselheft.  Also, blau-weiße Damen des Bochumcamp, kämpft (hofentlich mal wieder) für den Verein wie die Fans um gute Stimmung ringen und beendet die Grabenkämpfe mit Siegen in SERIE: denn, Ihr,die Spieler, seid die ersten Adressaten für Wut Marke Bochum -. langsam, aber gewaltig. No, alibis liebe Zicken...

Mein Tip: 2-1 für die Blau-Weißen und dann fliegt nach dem Spiel die (lila) Kuh. 

Ein Propellerflugzeug, lieber Klausi, zahlt das Commando erst ,mein Ehrenwort, wenn Du die nächsten 5 Jahre die Klasse hälst. Was dann auf dem Banner steht, kannst Du dann sogar selbst entscheiden.

Tom, Commando'93

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