Geliebter Feind

Schon die "guten, alten" Griechen wußten bei allem Zank, kommen die "bösen" Perser zu uns herüber, müssen wir unseren eigenen Zwist kurz einstellen, um sie "mal kurz" nach Kleinasien zurückzujagen. Das taten sie oft, auch ein gewisser Darius (Perserkönig!) hatte ebenso wenig Glück wie sein Nachfolger Xerxes. Und das, obwohl so viele zehntausende Soldaten ihnen lemminggleich folgten. Einmal sollen es nur 300 Spartaner gewesen sein, die die sonnenverfinsternde feindliche Übermacht an den Thermopylen lange banden, bis sich die eigene, überraschte Armee gerettet hatte und später auf See die persische Übermacht  besiegen konnte. Alle Spartaner aber waren anschließend tot.

"Wanderer kommst Du nach Sparta, verkünde dort, Du habest uns hier liegen gesehen, wie das Gesetz es befahl".

Ähnlich (lokal-)patriotisch, heldenhaft und opferbereit muß man sein, um am Volkstrauertag (Welch ein Omen, Herr Z.!) um 17.30 den "kleinen" VfL Bochum im 45. Derby gegen den "Überzahl"-BVB in die ungewisse (Fußball-)Schlacht zu begleiten. Auch hier werden dann für kurze Zeit die Diskussionen um Trainer, Spieler und Manager sowie Präsident verstummen, die wenigen Blau-Weißen werden sich sammeln, um noch einmal alles ihnen Mögliche zu geben. Oder vielleicht auch nur um sich in seinem Pessimismus bestätigt zu sehen, daß die Borussen soweiso ganz wo anders "schweben". Das tun sie öfter mal, hoch über der Realität, und fallen dann beim 0-4 gegen Schalke und beim 2-6 gegen unsere bayrischen Freunde übel auf die Nase. Zum Spitzenplatz reichte es weder an der Börse noch in der Liga, höchstens in der "Zasterliga" und bei höhnischen Bemerkungen in der Harald-Schmidt-Show. 

Ein Trainerlehrling und Ex-Nationalspieler, der rote Sammer, sollte es einer überalterten und satten Mannschaft zeigen, was "ordentliche Berufsauffassung", "Ehre" und "ehrliche" Arbeit ist. Die hochbezahlten Majaspieler kapierten es genauso wenig wie unsere "Superstars im Geiste". So tummelt sich das überteure BVB-Team (Motto: 3-4 Mio Netto kostet uns ein Durchschnittskicker!), zwar  wieder vorerst auf einem UEFA-Cup-Rang, ins Schwärmen gerieten die stets über 60.000 "in der bumsvollen Bude Borussia" nur selten. Als man in den Neunziger Jahren mit Bayern die erfolgreichste Deutsche Mannschaft war, zweimal Meister wurde, dazu Vizemeister 1992 und die Championsleague holte, da dachte man, das westfälische Gegenstück zum erfolgreichsten Deutschen Club, dem Münchener Bayern sei man selbst. Weit gefehlt. Heute machen die Hertha, der HSV, LEV, der 1. FCK und auch die Sechziger, die Schalker und Wolfsburger den Dortmundern das Leben obenrum schwer. Wie gemein! Die Taschen voller Geld, nur den Stil, die Stringenz und die Klasse der Bayern hatte man, wie das Rotationsprinzip, mit Hitzfeld abgegeben. Zorc, Meier und Niebaum machten seit Mitte der Neunziger Fehler am Fließband, badeten zwar im Gelderfolg, und holten aber eine Niete nach der nächsten, aber der Teufel sucht halt immer den größten Haufen zum ..... Na, ja, Metzelder schnappten sie unserem "Preußen"-Ralle weg, dafür bekamen wir Rene-ich-verstolper-gegen-Westfalia-Herne-Müller. Die Bayern hat' s gefreut, sie spielten den Neuling schwindelig. Ob das unserem Supersturm Maric,Drincic und Balu gelingt, bleibt fraglich. Bei Buckley weiß man ja nicht mal, ob er die richtigen Schuhe findet und auch zubinden kann. Das ging "Superfloh" Dede letztes Jahr gegen HSV ähnlich, da verliert man mit Sambaschuhen auf weichem Boden den etwas den Halt. Liebe ausländische Profis, spielt  Ihr nächstes Mal gegen eine Bezirksligatruppe, fragt die einheimischen Jungs doch mal nach ihren begehrten "Stollentipps". Achim Weber braucht sie nicht mehr und Peter Peschel auch nicht, er hat seinen "obligatorischen" BL-Muskelfaserriß. Ja, die Spieler von heute sind schon echt harte Kerle (wie Lust-the Duck), und wenn sie nicht spielen, klagen die sich halt ins Training unter einem echten Cheftrainer. Lieber Günther, sag Ihnen einfach, wir haben gar keinen Richtigen. Oder wenn sie spielen, holen sie sich wie Ober-Chef-Kapitän-Dickhaut ständig gelbe Karten wegen Meckerns ab und geben anschließend Interviews a' la Big Brother II, für denkende Menschen nicht geeignet. Oder unser lieber Samir Toplak, dessen Name bei Heiko Herrlich vermutlich die pure Angst auslöst, der sitzt lieber auf der Tribüne und schaukelt seine dicken kroatischen Eier. Falls ein Spieler wider Erwarten gut sein sollte, wie Sergej Mandreko, wird er einfach von unserem Trainer im falschen Moment auf die falsche Position gestellt. Dann kann Sammer auch mal lachen, noch mehr Fehler als er in München macht halt nur unsere 'Katze'. Das Pleiten-, Pech- und Pannenteam schaut schon gespannt ins Ruhrstadion, wo vielleicht Jens Lehmann "seine schwarz-gelben Fans" zum Jubeln bringen wird, wenn er mal wieder richtig abhebt und den Ball vergißt. Die Dortmunder haben vermutlich mehr Angst vor Ihrer eigenen Mannschaft als vor unserem Ristau-Meichelbeck-Milinovic-Mamic-Koglomerat.

Also, was hat das nun mit den großen Mythen der Vergangenheit zu tun? Nichts, und hier liegt auch das Problem: Diese "Mannschaften",voll überbezahlter, arroganter Schnösel, die nicht mal ihre Schuhe binden können, haben mit dem "Malocherfußball des Potts", "Kampf" und "harter Arbeit" soviel zu tun, wie Don Johnson mit der Monogamie und Lemmy von Motörhead mit der Alkoholabstinenz und heißerMilch mit Honig. Also, 28.000 werden sich schwarz (und gelb) ärgern, ich tippe ein für alle fieses 0-0 im Westfalenderby. Und einen ungemütlichen Heimweg für unsere schwarz-gelben Freunde....und unsere eigene Psyche!    

Das letzte Wort soll aber unser Präsident haben: "Den Mund haben wir alle, um etwas zu sagen."

"Heeiijoheeeeee, S-c-h-e-i-ß  B V B" 

Tom, COMMANDO'93 (das dreckige Dutzend)

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