Antrag abgelehnt !

An diesem Wochenende ist mir etwas besonderes passiert, mir wurde ein von VfL-Präsident Altegoer und Vize-Präsident Hossip höchstpersönlich unterschriebenes Dokument (öffnet sich bei Klick in neuem Fenster) per Einschreiben zugestellt.

In diesem Schreiben wurde mir mitgeteilt, dass mein am 30.3.2000 gestellter Antrag auf Vereinsmitgliedschaft im VfL Bochum abgelehnt ist. Als Begründung wird angegeben, dass Vereinsmitglieder gemäß Satzung die Ehre und das Ansehen des Vereins und dessen Mitgliedern zu achten hat. Mein Verhalten hätte in der Vergangenheit mehrfach Anlass zur Einleitung eines Vereinsausschlussverfahrens gegeben, somit schliesse sich eine Vereinsmitgliedschaft von mir aus.

Mir ist vollkommen schleierhaft, welches Verhalten die VfL-Vereinsführung hier meint. Ich möchte an dieser Stelle feststellen, dass ich seit nunmehr 16 Jahren regelmäßiger Besucher der VfL-Spiele bin und mein Verhalten zwar oft von großer Emotionalität, jedoch aber auch von Friedfertigkeit geprägt ist und war. Mein Verhalten bei den VfL-Spielen kann auf gar keinen Fall das Ansehen des Vereins und seiner Mitglieder in irgendeiner Form getrübt haben.

Daher denke ich, dass der Grund der Ablehnung meines Antrages in meinen Aktivitäten im Internet (Homepage: http://www.commando-bochum.de und aktive Teilnahme im Fan-Forum http://www.westline.de ) zu finden ist. Ich habe in der Vergangenheit angesichts der am erzielten Ergebnis (drei Abstiege in sieben Jahren) leicht feststellbaren Fehler und Versäumnisse in der VfL-Vereinspolitik häufig Kritik geübt. Diese Kritik war ohne Umschweife formuliert, oft hart und auch zynisch, ein Stil, wie er in vielen Fanzines in Deutschlands Fussballszene üblich ist.  Ich habe jedoch stets darauf geachtet, dass die von mir verfassten Texte keine platten Beleidigungen enthalten, da dies nicht meinem Niveau entspricht.

Die zögerliche Behandlung von Mitgliedsanträgen seit dem Herbst 1999 und die Ablehnung meines Antrages deuten für mich darauf hin, dass hier jegliche oppositionelle Strömung im Verein im Keim erstickt werden sollen. In dieses Bild passen auch Verhaltensweisen der Bochumer Vereinsführung im Umgang mit dem kritischen Teil der Bochumer Presse oder auch des als satirisch bekannten Bochumer Fanzines VfouL. Sind etwa nur Claqueure, Ja-Sager, Opportunisten und Duckmäuser erwünscht, die keine unangenehmen Fragen, Kritik oder Unzufriedenheit äußern?

Es ist völlig klar, dass niemand gern kritisiert wird. Die Verantwortlichen des VfL Bochum sind in ihren Eigenschaften als Präsident, Manager etc. eines Bundesligavereins öffentliche Personen, so müssen sie damit leben, dass die Ergebnisse ihrer Arbeit auch öffentlich und erst Recht im Verein selbst diskutiert und im Falle des Misserfolgs auch kritisiert werden. Diese öffentliche Diskussion fürchten die Verantwortlichen offensichtlich „wie der Teufel das Weihwasser“. Und da stelle ich mir als einfacher Fan, ohne Macht und Geld, die simple Frage: Warum? Warum dürfen Leute wie ich nicht Mitglied werden? Welche Gefahr geht von uns aus?

Olli K., Commando Bochum

Zurück zum Menü