Blatter oder wie ich lernte ein Opportunist zu sein

Der grenzenlose Egoismus, der Materialiasmus oder die Gewinnmaximierung sind die Leitwerte der westlichen Welt und bald wohl auch globale Werte geworden. Der "amerikanische Traum", der größte individuelle Geldzuwachs als ultima ratio hat auch im Sport als "Wachstumsmarkt", besonders im Fußball, Einzug gehalten.

Während Egidius Braun als Don Quichotte gegen Windmühlen kämpft, wir erinnern uns noch in Bochum als der DfB "böse" war und Dynamo Dresden als letzten Bundesligaclub aus den neuen Ländern beatmete, scheint die letzte Schlacht "gegen das Fußballkapital" schon verloren. Als "Protagonist des Bösen" steht Joseph Blatter, doch wo sind die Guten, die Rebellen, die Opposition - es gibt sie nicht!!! Wie Antonio Samaranch, dem Faschistenspeichellecker und Dikatatorenfreund (z.B. China) ist auch Blatter der Vertreter der dreisten Taschenvollmachideologie, die ideele Werte oder moderaten Egoismus zur Farce werden läßt.

Blatter gibt bei seiner Wahl zum FIFA-Präsidenten im Stil eines Kolonialherren auch mal Umschläge mit Geld an Afrikanische Verbandsvertreter, die er und seine rechten Freunde wohl vor 15 Jahren "Neger" genannt hätten; heute ist man (er auch) politisch korrekt und nennt sie "Schwarze". Der Joseph B. weiß schon, wie er sich zu drehen hat für ein nettes Häuschen am Kap. Früher war er lieber bei Botha und den Buren, heute läßt er sich von Nelson Madela feiern, die Zeiten ändern sich, die FIFA auch. Oh tempora, o mores! Das Mumienkabinett der FIFA wird cool und pc! Da tritt der neue schweizerische FIFA-Boß bei der deutschen ARD-Fußballgala (mit Bundeskanzler Schröder) per Satellitenschaltung auf und parliert spanisch, redet von "Solidarität mit Afrika" und die deutschen Altlinken Schlauch, Schily (und Fischer), die vor 2O Jahren von Leuten wie Blatter "als Kommunisten" beschimpft wurden, müssen sich bei ihrem Plädoyer für deutsche WM-Städte von dem Big Boss der geldgierigen, bessser geldgeilen, FIFA und ihrer korrupten Funktionäre in Sachen Solidarität mit dem schwarzen Kontinent belehren lassen!!! Das ist so, als tritt Dagobert Duck demnächst mit mit virtuellen Che Guevara bei dem nächsten Nostalgietreffen der sozialistischen Internationale live auf CNN auf!

Ich wette, Südafrika erhält den Zuschlag für die WM 2OO6 und Blatter muß nie mehr irgendwas zahlen im Land am Kap, MOTTO seiner Aktion: "money for nothing and chicks for free!". Der Unterschied zur Zeit "als es noch Gut und Böse gab", ist, daß "das Böse" heute gefeiert wird nach dem JR-Konzept, der Erfolg , sei er noch so unmoralisch, ist sexy. Ich denke, eine deutsche Nobelkaroose aus der leider-dann-nicht-WM-Stadt-Stuttgart kriegt Blatter zum Dank für den Verrat an allen möglichen Idealen.

Darth Vader, hier in Form der Sportfunktionäre, tritt heute als politisch gewandter Mann an, das "Soll-ich-Besatzungstruppen-zurücklassen?" wird gefeiert als netter Witz. Wirklichkeit verkehrt. Blatter wird sagen, sei nicht traurig Deutschland, die WM alle zwei Jahre bedeutet, daß ihr sie auch wieder kriegt, aber erst ist der "neue Markt Australien" dran, weil er sportlich so reizvoll ist. Klar, da denkt jeder Fußballfan zuerst dran, wenn er über Fußball- Faszination grübelt, nicht an England, Deutschland oder Italien. Dann gibt es wieder Briefumschläge und Braun lächelt bittersüß, und die FIFA-Exekutive feiert sich selbst, ohne dafür zu zahlen natürlich, und läßt sich hofieren, drückt alle noch so absurden Forderungen durch. Der totale (End-?) Sieg des Fußballkapitals gefeiert vom Volk.

Der Sonnenkönig des Fußballs, Blatter der 1., wird nicht exikutiert, sondern lacht dreist in jede mögliche TV-Kamera, in der Schweiz wußte man halt schon immer, wie man Geld vermehrt und für sich arbeiten läßt. Der planetare Sport "Fußball" wird bis zur Unkenntlichkeit gewürgt, zerstückelt, umorganisiert, aufgebläht und entstellt. Und die Gewinner stehen schon vorher fest! Die etwas hausbackene WM-Gala wirkt kindlich- naiv gegen solche Interessenzusammenballungen, da nutzt auch die englische, traditionell "antideutsche" Hetzpressepower ("Beware, the Blitzkrieg-Krauts kommen !!!") nichts oder Brasiliens Nike und Fußballsamba nix, das kümmert Kohleblatter doch einen Dreck. Wie in Atlanta und Nagano gewinnt der, der am meisten schmiert. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Düstere Zeiten für echte Fußballfreunde, da kann man sich nur für Delron Buckley freuen und hoffen das man 2006 zu den "Bösen" gehört, den Sturmtruppen des Geldes, und dann mit EURO im reichsten Land Afrikas es so richtig krachen läßt, im Hotel neben Blatter und Konsorten, während Egidius in Aachen die Kirchenorgel spielt.

Wenn das der Mann aus Trier wüßte,....

TOM, der gerne Blatters Sohn wäre

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