Bernhard Dietz - Blue-White Army

Alles ging recht schnell am Montagmorgen - um 9.30 war Ernst Middendorp kein Trainer des VfL Bochum mehr! Dafür wurde "Enatz" Dietz (als Interimscoach ?) von den Bochum-Amateuren zum Cheftrainer befördert, wobei der Vorstand hier die Erfolge des Profitrainerneulings abwarten will. Es ist noch nicht klar, wer die 2. Mannschaft trainiert (Zumdick und Heinemann werden wohl Co-Trainer bleiben) und wie lange Dietz Cheftrainer bleibt.Vermutlich hat der Verein auch nicht genug Geld um eine Magathlösung, Löwlösung (einen Neururer kann sich vermutlich jeder leisten!) oder sonstwen zu bezahlen und deshalb ist der Schachzug mit Dietz nur logisch und auch richtig. Eine interne Lösung lag schon lange auf der Hand und wurde von vielen vermutet. "Papa" Dietz soll die VfL-Bubis ( 9 "seiner" Schützlinge gehören zum Kader) und VfL-Oldies (Sorry, Sticki!) wieder aufrichten.  Der Präsident, und da gebe ich ihm mal Recht, hat in der Situation nach Toppmöller, der in Bochum über 2 Jahre hervorragende Arbeit geleistet hat, mit Middendorp einen "harten Hund" gewollt und wohl auch in ihm gefunden. Das ist damals ("Ferienlager- stimmung" bei der Zuckertruppe) richtig gewesen und hat bis zum dubiosen Kölnspielumschwung (Mythos?) auch die gewünschten Resultate gebracht. Dann kam eine Wende, die wohl mannschaftsinterne Gründe hatte (Buckleyrebellion oder einfach zu schlecht?) und die "Mannschaft" verlor in Serie, trotz Durchhalteparolen wurde es immer noch schlimmer und das war eigentlich kaum mehr möglich. Unterirdisch, was Lust, Buckley, Weber, Reis, Stickroth und Co. ablieferten, eine einzige Frechheit. Daß E. Middendorp nach Cottbus eigentlich schon weg war, sollte jedem klar gewesen sein, der die Spiele sah; das Team war - wie schon Anfang 1999 (oder besser das gesamte Jahr) - mausetot! Proteste hinter der Geschäftstelle wurden zum Dauerzustand! Man hätte wohl demnächst Campingstühle und Tupperdosen mitbringen können. Der Rausschmiß erfolgte mit Ansage und kann als notwendig bezeichnet werden, auch wenn Werner das Problem "Image" (siehe Schäfer in Stuttgart) mal wieder typisch gutsherrenmäßig in seiner ihm so eigenen "das kriege-ich-schon-hin-weil-ich-es-mir-vornehme"-Art durchzog und damit letztendlich scheiterte (obwohl er nie scheitert und das höchstens die bösen Medien erfinden).  Wie wär's mal mit einem Medienberater? Also wurde diesmal mit Middendorp nach Osieck, Gelsdorf und Toppmöller der erste Trainer vom VfL-Macher-Nummer-Eins (plus Restvorstand) gefeuert, obwohl ihm das menschlich soooooo schwer fiel (lauter liebe Menschen beim VfL). Die VfL-Fans haben weniger geweint, viele waren einfach froh das "Ekel"-Ernst weg war, auch der Beiname "Power"-Ernst stellte sich bald als Farce dar, zumindest was das Spiel der Blau-Weißen- Fußball- götter anging. Man gab ihm auch nur 117 Tage Zeit, um sich beliebt zu machen (das hatte er wohl nie wirklich vor!) und außer, daß er ungeschlagen im DFB-Pokal blieb, hat er nur wenig Erfolge vorzuweisen, was üblicherweise zur Entlassung führt. C'est la vie.  

Der neue Mann an der sportlichen K(C)ommandobrücke (Nein, wir sind auch nur enger zusammengerückt!) ist eine doppelt gute Wahl. Erstens hat er als Europameister von 1980 (beim Hrubesch 2-1 gegen Belgien in Rom) den Namen, als Aufsteiger von Verbandsliga bis in die Regionalliga die Erfolge, und zweitens ist er im Moment der Einzige, der Ruhe ins aufgewühlte Umfeld bringen könnte. Die Amateure-Supporters, die Ultras, die Fan-Clubs, die normalen Fans und die Zuschauer werden ihm keine Schuld geben, wenn wir weiter verlieren. Dann werden die Spieler ("Scheiß Versager?") und der Vorstand und der Manager noch stärker in die Schußlinie geraten, insofern ist die Handlung des Präses sogar mal mutig und er handelte endlich schnell, ohne große Worte und Gesten. Vielleicht hätte sich Middendorp nicht mit Hilpert und Führungsspielern in der Mannschaft so anlegen sollen, daß sie sich irgendwann mal rächen könnten (Das TeBe-Spiel war eine einzige Rache der Abgesägten!), hätte er sich denken können. Deshalb war er der erste, der so früh gehen mußte (Naja, Mitgleid wäre hier etwas übertrieben!). Der Bernhard kann mal schnell zu den Amateuren zurück, wenn es nicht geht, denn er hatte ja schon zweimal "Nein" gesagt, als der Vorstand gerade IHN als neuen Trainer holen wollte . Falls er dann noch will...! Jetzt versucht sich sein Team, die Zweitligatruppe, am Montag in Mönchengladbach (20.15, live im DSF das spannende Absteigerduell) und das Spiel ist wirklich nicht von Pappe. Die blau-weiße Karavane wird hoffentlich mehr Enthusiasmus (Wann fährt der Zug?) als zuletzt mitbringen und wird hoffentlich nicht wieder, wie so oft, enttäuscht. Dann würde es sehr heikel werden, dann wäre erneut Abstiegkampf das Thema, diesmal in Liga Zwei. Die Frage, die sich bei unserer "z.T. Abzockertruppe" stellt, ist auch, ob alle überhaupt aufsteigen wollen, oder, ob manche nicht lieber lukrativ wechseln wollen (Buckley nach Schalke oder BvB?). Einige sind vermutlich charakterlich integer, aber einfach zu schlecht (Gell, Gustl und Rein!). Da kann auch der menschlich pflegeleichtere Dietz Probleme bekommen und der von der Öffentlichkeit unter Druck gesetzte Vorstand. Und was käme nach Dietz? Hermann Gerland sicher nicht, denn der hat keinen Bock auf die beiden dicken Freunde. Das wäre dann vermutlich das Ende des VfL in der Form, wie wir ihn kennen. Zum Glück ist es noch nicht soweit und eine Siegesserie, ins nächste Jahrtausend reichend (JAAAAAAA!!!), kann uns auch noch nach oben führen, schön wär' es ja, obwohl grundsätzliche Strukturreformen und Personalentscheidungen auch ein Phänomen "Dietz" nicht lösen kann (siehe Toppi). Aber er muß mal eben den Verein retten, der schon ganz schön unten ist. Das ist kein Himmelfahrtskommando, aber schwierig. Denn, wenn gegen Berlin nur 8.000 im Stadion waren, dann fehlten mehr als 10.000 Zuschauer, dieser Fanprotest ist der schlimmste für den VfL.  Diesen Trend umzukehren, die Fans wieder hinter den VfL zu kriegen wird die schwierigste Aufgabe, die eines vorraussetzt: Erfolg!

Der Vorstand und die Spieler- SIE stehen in der Pflicht, SIE haben den neuen Coach herbeigesehnt, sollen SIE die Scharte nun auswetzen. Dann klappts auch mit den Fans...

Tom, COMMANDO'93, Ultras Bochum

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