Günna P. - Sexsymbol
Früher als
kleiner Junge lauschte man den Radioreportagen
"Sport und Musik"auf WDR 2 mit so
legendären Reportern wie Werner Hansch, Kurt
Brumme, Töpperwien und seiner Schwester. Der
Vater säuberte liebevoll das Auto, die Nachbarn
kamen dazu und alles lauschte der
Konferenzschaltung von 16.45 bis 17.15, niemand,
der sich nur ein bißchen für Fußball
interessierte, konnte sich dem Bann der magischen
Stimmen entziehen. Alle erinnern sich an
Auswärtsspiele in Bielefeld, die verloren gingen
und am letzten Spieltag gab es ein Heimspiel, das
die Rettung für die Truppe von Ottokar Wüst
bedeutete. Lang ist es her (auch mit der
Rettung!) und heute ist Günther
"Poleposition" der Radioreporter, die
Stimme des VfL- das will er zumindest sein. Er
sieht sich gerne als Insider, nahe bei den
VfL-Mächtigen, der sogar weiß, daß Peter
Peschel mit Magdalena B. am liebsten Tortellini
Chef ißt ( bei ???). Dieser quantitative
Journalismus wird bei seinen Radioreportagen
("Melde mich hier aus
Kornharpen..."-fanatische Stimme) weniger
breitgetreten als bei seinem Reviersport
-Engagement, wo auch der unwichtigste Mist
("Willi Neuses Erdbeeren!")
breitgelatscht wird. Schlimmer ist, daß mit
Bild, Ruhr-Nachrichten und -inoffiziell- dem
Kicker (Manfred Ewald?), außer der WAZ alle in
Bochum wichtigen Medienorgane fest in der Hand
oder unter Meinungsbildung der "einfach
gepo(h)lten Wirklichkeitswahrnehmung" sind.
Das führt zu einem schon in der Natur der Sache
liegenden ungesunden "Monopo(h)l", das
sich wie Mehltau über die Bochumer
Öffentlichkeitsmeinung legt.
Da kann man
verbreiten, was für ein toller Mensch der Präsi
ist, zu dem es keine Alternativen gibt (da hört
man schon anderes!), daß nur der Trainer schuld
war und daß Bochum kein gutes Publikum hat, wenn
es der Sache nützt. Nur er kriegt die
Informationen, die er an alle verkaufen kann und
schreibt dafür alles rosarot, wenn eigentlicht
schon längst Leute des Vorstandes hätten
zurücktreten müssen. Seine Kampagnen sind so
legendär wie blödsinnig und leicht
durchschaubar. Er macht sich damit direkt zum
Instrument einer Vereinsführung, die Kritik
meidet, wie der Teufel das Weihwasser; und er ist
der richtige Mann für den "wachsweichen
Einschleimkurs" (Herr, wie soll ich euch
heute loben!) und sorgt ungewollt für
Stilblüten ("Manager Klaus Hilpert
organisierte noch eben ein paar Treter...!")
und komische Situationen, wenn er gut angeheitert
über die Brüderstraße wankt und 16-jährigen
zuruft: "Hey, ihr seid doch die
Rauchzündler!"
Da kann man
lachen, doch sein Ziel ist SEIN Vorteil, die
"Exklusivrechte" am
"professionellen Familienclub". Da
werden Fangruppen attakiert, wie der Big Boß das
wünscht, oder das Publikum und Spieler
abgewatscht, weil sie nicht lieb waren. Geradezu
grotesk, wenn er wider besseren Wissens
behauptet, "Glatzköpfe und stadtbekannte
Hooligans" würden den Präsidenten an den
Kragen wollen, wie geschehen bei der
Ruhrwellenreportage am Sonntag gegen TeBe.
Man könnte
sagen, daß dieser Mann vielleicht wieder Mal
nicht nüchtern war, doch es ist zu vermuten,
daß er alles tut, um seinen geliebten
"Multi" zu schützen, der nicht mehr
viel vorzuweisen hat, massiv kritisiert wird und
von sich aus gehen müßte. Doch der Journalist,
von vielen als "Hofberichterstatter"
belächelt wird, verteidigt seinen VfL wie eine
"Glucke" und läßt auch mal
Alle-Fünfe-gerade sein, wenn die beiden Dicken
(Freunde) mal wieder den nächsten Fehler
aushecken! Die "Poleposition" am
blau-weißen (meist begrenzten) Horizont
verteidigt er auch gegen die WAZ ("die haben
doch keine Ahnung" denkt sich der gebildete
Mann) und gegen andere Journalisten, die er, wie
im Falle Kracht, auch gerne Mal diffammiert.
Claudia, ein VfouLie, wurde Opfer der
"blau-weißen Glucke", die nie etwas
Negatives bei den VfL-Mächtigen findet, wo
andere stundenlang drüber reden könnten. Kracht
hatte über das Publikum gemeckert und so
stricken sie in Bochum die Mär vom schlechten
Publikum, die nächste Lüge nach "den
besten Fans der Welt", von bösen
Randalierern und Hooligans und der intakten
Vereinsfamilie. Hier hört der Spaß dann auf und
der Mann, den man auch schon im Stadion als
"Scheißeschreiber" und
"Volksverhetzer"angepöbelt hat, fühlt
sich ungerecht behandelt, denn er tut doch alles
für seinen geliebten VfL...
Leider, und
das hat mit seinen Idolen gemeinsam, kommt dabei
recht wenig rum. Das Ergebnis seiner Arbeit ist
bescheiden, sprachlich bemüht, inhaltlich
ärmlich. Die WAZ wird derweil vom "König
von Bochum" attakiert, denn über das zu
schreiben, was ist, das ist schon eine ganz
schöne Höhe. Der schreibende VfL-Fan Günna
besucht auch schon mal Eltern von den
"bösen Randalierern" in ihrem
Geschäft und sorgt mit seinen schlichten
Ausführungen in der Fanszene für Gelächter.
Er interviewt
Moppel und hält das für die Meinung der Fans.
Sauber recherchiert, "Bild sprach zuerst mit
der Frikadelle" bekommt eine reale Note.
Wenn dieser Mann die Provinzialität des Vereines
so gut nutzen kann, nützt ihm das, denn in
München, Hamburg und Berlin würde ihn
vermutlich niemand wahrnehmen. Und da gäb's dann
auch Randalierer, denen er besser nicht begegnen
sollte. So aber lebt er glücklich, solange hier
alles beim Alten bleibt!
Tom,
Commando'93, Ultras Bochum
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