Warten...

Die Niederlagen gegen Köln und Rostock markieren offenbar den Anfang die nächsten tiefgreifenden sportlichen Krise beim VfL Bochum. Bereits die zweite in dieser noch jungen Saison, nach dem Start mit den drei heftigen Klatschen gegen Gegner, die sich bei aller Klasse nicht als unbesiegbar herausgestellt haben. 

Die Niederlagen gegen Köln und Rostock treffen besonders schlimm, da diesmal das gern genannte "Argument" der starken Gegner, an denen sich der VfL nicht messen kann, nicht greift. Den diese beiden Gegner waren schwach (Köln) bis allenfalls bieder (Rostock), die Niederlagen sind für mich ein klarer Beweis, dass der VfL nicht bundesligatauglich ist. Die Gründe hierfür liegen klar auf dem Tisch. Die Vereinspolitik der letzten Jahre schlägt jetzt voll durch. Welche Fehler gemacht worden sind, wurde bereits oft diskutiert, an dieser Stelle möchte ich den herausragendsten erwähnen. Und das ist ganz klar die Ernennung von Ralf Zumdick zum Cheftrainer. Schon die Ernennung haben damals viele als Notlösung empfunden, weil sich der "Manager" Klaus Hilpert mit seiner Liste mit den 42 Namen verhedderte. In der zweiten Liga ging es mit dem Aufstieg noch gut, seit Anfang dieser Saison treten die offenbaren fachlichen Mängel offen zu Tage. Rätselhafte Taktiken, Auswechselchaos, dazu wirkt die Mannschaft irgendwie nicht austrainiert, allzu oft unkonzentriert. Schlimm sein "Stark-reden" der gegnerischen Mannschaften bereits vor den Spielen. Man sollte sich nicht weiter etwas vormachen, mit Ralf Zumdick als Trainer sinken die Chancen auf den Klassenerhalt nahe Null. Denn der Kader ist schwach, sehr schwach sogar. Leistungsträger erreichen selten Bundesliga-Durchschnitt, in der Breite taugt der Kader nur für die zweite Liga. 

Die Fans des VfL reagieren auf den ganzen Niedergang wie gewohnt, nur noch lethargischer. So richtig mitzunehmen scheint der sich abzeichnende Niedergang kaum jemand. Viele Leute bleiben einfach weg, den angepeilten Zuschauerschnitt von 24000 kann man getrost abhaken. Resignation macht sich breit. Ich bin sicher, auch denjenigen, die von sich glauben, immer besonders treu zum Verein zu stehen, dämmert langsam, dass die "ätzenden Negativlinge und Motzköppe" vielleicht doch nicht so unrecht hatten mit ihren Forderungen nach grundlegenden Veränderungen im Verein. 

Die VfL-Verantwortlichen brauchen sich jedoch keine Sorgen zu machen, von irgendwelchen Aktionen (Plakate, Geschäftsstellenauflauf...) wie im Jahr 1999 sind wir weit entfernt, da wir mittlerweile die Aussichtslosigkeit irgendwelcher Fan-Revolten begriffen haben. Anstelle von wildem Aktionismus ist nun Warten getreten. Worauf? Nun, auf den Zeitpunkt, an dem man sich wieder mit dem Verein identifizieren kann. Wann dieser Zeitpunkt eintritt? Ganz klar! Mit dem Ende der Ära Hiltegoer!

Olli K., Commando Bochum

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