Abstieg 4: Der Grund!

Nach der spektakulären Niederlage gegen Köln freunden sich auch die grössten Optimisten langsam mit dem Gedanken an, dass es in der nächsten Saison wieder Zweitligafussball im Ruhrstadion zu sehen gibt.

Der Hauptgrund für den Abstieg lässt sich viel leichter als bei den bisherigen Abstiegen ausmachen. Es ist der offensichtlich nicht bundesligataugliche körperliche Zustand der Mannschaft, den ja mittlerweile auch Rolf Schafstall festgestellt hat. Anders lassen sich die zahlreichen Einbrüche, auch nach Führungen (siehe z.B. Unterhaching und Köln), nicht erklären. Für die Kondition werden in der Saisonvorbereitung die Grundlagen gelegt, und für die Saisonvorbereitung war Trainer Ralf Zumdick verantwortlich. Hier ist offensichtlich nicht gut gearbeitet worden. Ein weiterer Beleg hierfür sind die Äusserungen des Ex-VfLers Achim Weber, der z.B. das Sommertrainingslager als eine Art Freizeitveranstaltung beschreibt.

Nun drängt sich natürlich die Frage auf, warum gegen diese spätestens seit Oktober letzten Jahres offensichtlichen Missstände nichts getan wurde. Es kann doch nicht sein, dass niemandem aufgefallen ist, dass die Mannschaft ab der 60.Minute kaum noch laufen kann. Neben Zumdick hat der VfL noch zahlreiche andere Mitarbeiter, von denen man so etwas wie sportliche Kompetenz erwarten sollte. Aden, Woelk, Eggeling, Heinemann, aber auch Hilpert und Dietz. Ihn allen ist also der schlechte körperliche Zustand der Mannschaft entgangen. Sorry, aber das glaube ich nicht. Ich glaube vielmehr, dass hier die Cliquenwirtschaft, die Hilpert von einiger Zeit mit dem Begriff "professioneller Familienclub" umschrieben hat, den Blick für Realitäten verstellt hat oder zumindest dafür gesorgt hat, dass unangenehme Tatsachen nicht angesprochen werden. Sicher muss Zusammenhalt sein, ansonsten kann man nicht erfolgreich arbeiten, wenn aber Zusammenhalt und Seilschaften den Erfolg der Sache gefährden, dann müssen alte Strukturen dringend durch "frisches Blut" von aussen aufgebrochen werden.

Nun scheinen sich ja einige Veränderungen beim VfL anzubahnen. Die Tage des VfL-Managers Klaus Hilpert scheinen gezählt. Was immer der Grund für Altegoers Sinneswandel ist, die Entscheidung kommt wie im Fall Zumdick viel zu spät. Nun sind natürlich alle VfL-Fans gespannt, wie die Nachfolge des ebenso unbeliebten wie erfolglosen Hilpert geregelt wird. Es gibt Gerüchte um eine Lösung Schwenken/Zumdick, die sich die wirtschaftlichen und sportlichen Belange aufteilen sollen. Wie eine "interne Lösung", wieder kocht alles im eigenen Saft. Wenn Altegoer dieses Modell anstrebt, dann sollten Schwenken und Zumdick sich genau überlegen, worauf sie sich einlassen. Der eine gilt als Erfüllungsgehilfe von Hilpert, dem andere hat seit dieser verbockten Saison bei vielen ein Image als kompetenzfreies Weichei. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die VfL-Fans (von den üblichen Ja-Sagern mal abgesehen...) die Lösung Schwenken/Zumdick gutheissen. Es gibt also keine Schonfrist und keinen "Bochumer"-Bonus, für Schwenken noch weniger als für Zumdick.

Olli K., Commando Bochum

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